In einem Punkt gebe ich Stefan Reinecke absolut recht: Der SPD wird nicht geholfen werden - die sind am Ende mit ihren Strategien und Taktiken.
Aber zu den Ursachen gehört immer noch die soziale Schieflage namens Hartz-IV - ein Riesenflop verkauft als Superreform und vollkommen neue Arbeitsmarktpolitik.
Die SPD hat nicht das richtige sozial-politische Profil, um ihre müden Wähler zu wecken. Sie könnten auch Arbeitern und Gewerkschaftsmitteln direkt Geld schenken - es nützt nichts mehr. Die, die sowieso SPD wählen, wählen, die keinen Bock mehr auf den Kurs dieser un-sozial wirkenden Partei wählen nicht mehr oder nicht mehr SPD.
Ich denke, dass die SPD jetzt ihre eingeschlagene Strategie weiterführen wird, schon alleine, weil sie gar nicht weiß, was sie anders machen könnte. Die Dramaturgie ist längst fertig geschrieben und es wird am Ende auf einen Tiefschlag hinauslaufen.
Dass sich Müntefering, Wasserhövel, Steinmeier und Steinbrück da retten können, bezweifele ich. Ich vermute eher, dass die kritische Masse dann selbst bei dieser tristen Partei erreicht ist und dass dann eine neue Politik formuliert wird.
Bei Beck hatte es ja ziemlich schlappe und ungelenke Versuche gegeben, eine neue zu-sich-selbst-findende SPD wieder zu erwecken. Das scheiterte an der maßlosen Arroganz des Rechten Flügels, der immer wieder wiederholt, es sei nur noch eine Minute bis zur nächsten Aufholphase der SPD und eine Mitte-Rechts-Strategie werde die Partei bald wieder über die 30-Prozent-Hürde heben. Das ist bislang aber nicht geschehen, sondern die Partei schafft gar nichts mehr.
In Bayern ist sie schon unter 19,4 Prozent und in vielen neuen Bundesländern sogar darunter.
Das kann also keine Richtung sein, die zum Erfolg führt und entsprechend flau ist das Gefühl, wenn die Scheinwerfer abgestellt und die bestellte Jubelmenge wieder abgereist ist.
Die SPD hat doch sowieso die Basis-Haftung gänzlich verloren. Im Dialog mit einfachen Menschen wird Steinmeier keine zwei Minuten durchhalten. Die fragen nach Hartz-IV, Kurnaz oder nach der Rente mit 67 - und sind schwer genervt von der bornierten Riege von Schlaubergern und unverbesserlichen Ministern.
Deswegen wird Steinmeier weiter als Medien-Minister umherirren und versuchen so zu tun, als hätte er eine Chance Kanzler zu werden ...
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