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Solange man in muslimischen Ländern als Christ diskriminiert wird ist man dagegen.
Natürlich werden es 600 Muslime (plus vielleicht 100 Gäste) es nicht alleine schaffen, diesen Bau zu kaufen und zu restaurieren. Wie gesagt: Nur die Restauration wurde mit 1,5 Mill. Euro beziffert. Der Kauf kommt hinzu. Wenn wir also von vielleicht 2,5 Mill. Euro sprechen, dann ist das völlig unrealistisch, dass dies lokale Spendengelder sind. Ich kenne mich mit dem Spendenverhalten von Religionsgemeinschaften etwas aus. Außerdem wird uns doch immer erzählt, "die Muslime" würden so große wirtschaftliche Schwierigkeiten in Deutschland haben? Der herbeiphantasierte Teppichhändler macht auch nicht mal eben 1,5 Mill. locker. Zudem sind die Teppichhändler in Hamburg Iraner, nicht Araber. Von denen kommt das Geld bestimmt nicht.
Ich finde es interessant, dass die SPD gegen diese Moschee zu sein scheint und zwar mit einem sehr bürgerfreundlichen Motto, vonwegen Zunahme des Verkehrs / Autos etc. Anderenorts ist es der SPD vollkommen egal, wie viele PKWs irgendwo rollen oder ob's noch mehr werden.
Da die SPD ja gleich mit zwei Migrantinnen in die Bundestagswahl 2013 zieht, ist das schon interessant, dass hier einer dann gegen die Moschee ist. Das kommt mir doch alles etwas vorgeschoben vor, denn in Horn leben durchaus viele Muslime, warum sollen sie das Gebäude nicht nutzen? Das steht doch leer. In Großbritannien kommt das öfter vor, dass Muslime eine Kirche oder Synagoge übernehmen.
Die FDP fordert in einem neuen Fraktionspapier nur noch „Bett, Seife, Brot“ für ausreisepflichtige Geflüchtete. Die SPD zeigt sich genervt.
Kommentar: Kirche wird Moschee: Neue Normalität
Entscheidend ist, dass sich so eine Übernahme in einem Geist der Toleranz und unter Verzicht auf triumphale Gesten vollzieht.
Die Kapernaum-Kirche in Horn mit ihrem geometrischen Fassadenmuster könnte fast für eine Moschee durchgehen. Jetzt soll sie in eine solche umgewandelt werden. Es wäre ein Lichtblick, wenn sich diese Umwidmung ohne Aufregung vollziehen könnte.
Bisher gibt es nur wenige Präzedenzfälle für die Umwidmung einer Kirche in eine Moschee. Die katholische Kirche verkauft grundsätzliche keine Kirchen an islamische Organisationen; die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) hat eine entsprechende Empfehlung an ihre Mitgliedsgemeinden ausgesprochen. Kein Problem hat die EKD mit der Umwandlung von Kirchen in Synagogen.
Das mag dem schlechten Gewissen geschuldet sein oder dem gemeinsamen jüdisch-christlichen Erbe. Warum es für den Islam nicht gelten sollte, der aus dem gleichen Erbe schöpft, ist nicht ersichtlich. Die Vorstellung, dabei Territorium aufzugeben, sollte für die evangelische Kirche nicht im Vordergrund stehen.
Das Gleiche gilt allerdings auch für die muslimische Seite. Entscheidend ist, dass sich so eine Übernahme in einem Geist der Toleranz und unter Verzicht auf triumphale Gesten vollzieht. Dann bricht sich vielleicht im Zusammenleben der Religionen Bahn, wofür der Name der Moscheegemeinde steht: al nour – das Licht.
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Kommentar von
Gernot Knödler
Hamburg-Redakteur
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