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Der Schrei nach immer mehr Geld kann doch nicht das alleinige Rezept für alle Probleme in unseren Schulen sein. Eine erfolgreiche Inklusion braucht eine sinnvolle und transparente Struktur und gut ausgebildete bzw.ausreichend fortgebildete und auf Inklusion vorbereitete Lehrer. Es gibt Schulen und ehemalige Integrationsklassen, in denen Inklusion gelungen ist. Leider werden sie nicht als Modelle für Inklusion betrachtet. Billig!Billig! Schnell! Schnell! Ohne ausreichende Qualifizierung der Lehrer und zugleich flächendeckend muss die Reform durchgepeitscht werden. Wie soll ein Lehrer an der Grund- oder Stadteilschule aus dem Stand den vielen Schülern mit besonderem Förderbedarf (autistisch, lernbehindert, Verhaltensprobleme, körperbehindert, ADHS, traumatisiert, soziale Probleme usw.)gerecht werden, gleichzeitig hochbegabte Schüler fördern und alle übrigen individualisiert unterrichten? Kleine Klassen können die vielen neuen Schwierigkeiten kaum auffangen. Ein Sonderschullehrer hatte eine spezielle Ausbildung. Es kann doch nicht sein, dass die Kinder mit besonderem Förderbedarf sich ausgerechnet bis zu 30% an den Schulen wiederfinden, an denen bereits bis zu 90% Migrantenkinder angemeldet sind. Soll nach einer in den letzten 30 Jahren nicht sehr erfolgreichen Integration der Migrantenkinder nun die nicht sehr überzeugende Inklusion der Kinder mit besonderem Förderbedarf folgen? Braucht es wieder 30 Jahre bis man erkennt, was da schief läuft? Wie viele Schüler werden so keinen qualifizierten Abschluss schaffen? Man kann nur hoffen, dass die Eltern der Kinder mit besonderem Förderbedarf wachsam sind und sich nicht mit drei Unterrichtsstunden pro Woche bei einer qualifizierten Sonderschullehrerin zufrieden geben.
Rosemarie Binz-Vedder
Hansestadt Hamburg sollte mal in die Puschen kommen,was die Umsetzung der Inklusion betrifft,i Hinblick auf die ratifizieret UN_Behindertenrechtskonvention.Eltern vo gehandicapten Kindern,hier schulpflichtigen Kindern sollten sich nicht vom Bildungssenator vertrösten lassen sondern den Klageweg bestreiten bis zum Menschengerichtshof.
Die Autonome Lina E. und weitere Mitangeklagte werden wegen Angriffen auf Neonazis zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Faeser warnt vor Radikalisierung.
Kommentar Inklusionsbedarf: Schnell nachsteuern
Kaum irgendwo sonst wäre zusätzliches Geld besser ausgegeben als für eine solide Personalausstattung der Schulen mit hohem Inklusionsbedarf.
An Hamburgs Stadtteilschulen wurden in diesem Jahr tatsächlich mehr Kinder mit Lernförderbedarf aufgenommen als statistische Durchschnittsberechnungen vermuten ließen. Dies hat die Schulbehörde endlich eingeräumt. Leider zu spät, denn das Schuljahr ist schon halb um. Und bis es vorbei ist, wird es auch keine wirkliche Nachbesserung geben.
Der Senator hat sich ein Jahr mit Vertröstungen durchgehangelt. Nun soll ein Professor helfen. So weit, so gut. Aber die Schulen brauchen rasch eine tragfähige Ausstattung, um die Inklusion auf stabile Beine zu stellen. Gerade in der Übergangszeit scheint mehr Geld nötig, um allen Schülern gerecht zu werden.
Dass sich Investionen in Bildung lohnen, zeigt die übrige positive Bilanz: Es gibt so viele Abiturienten und so wenig Schulabbrecher wie wie noch nie. Immer mehr Eltern haben für ihre Kinder hohe Bildungsziele und das ist gut so. Eine breite Bildungsbeteiligung ist wichtig für eine demokratische Gesellschaft. Sie schafft eine gute Grundlage dafür, dass sich die Lebensbedingungen der Menschen angleichen und die Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinanderklafft.
Dazu gehört aber eben auch eine gelingende Inklusion. Das zusätzlich benötigte Geld für eine solide Stellenausstattung ist an kaum einer anderen Stelle in der Stadt sinnvoller ausgegeben.
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Kommentar von
Kaija Kutter
Redakteurin taz-Hamburg
Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.
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Kaija Kutter
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