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wie kommt denn Klaus Irler auf die Idee, die Stadt Bad Segeberg habe den Abriss des Jugendkulturzentrums beschlossen? Hat er dazu schon mal in die Protokolle der Stadtvertretung geschaut?
Demnach ist am 03.02.2009 sogar noch die Schließung des Haks abgelehnt worden. Stattdessen wurde die Verwaltung bedauftragt einen neuen Vertrag mit dem Hak-Träger zu schließen "unter einvernehmlicher Aufhebung" des alten. Den hat der Bürgermeister der Stadt Bad Segeberg Dieter Schönfeld bis heute nicht auf die Reihe gekriegt. Dafür hat er aber offensichtlich die Presse auf seine Seite, die seine "Wahrheit" ungeprüft weiter verbreitet.
Ist das inzwischen taz-niveau?
„Schnell“ und „diskriminierungsfrei“ soll die Bezahlkarte sein, mit der Asylsuchende in Hamburg einkaufen müssen. Doch für Omar ist sie das Gegenteil.
Kommentar Hotel am Kalkberg: Eine Stadt, zwei Welten
Die Stadt, das ist die Botschaft, will mit diesen Jugendlichen aus dem linken Spektrum nichts mehr zu tun haben.
Die Stadt Bad Segeberg hat den Abriss des selbstverwalteten Jugendzentrums Hotel am Kalkberg beschlossen - und diejenigen, die dort Konzerte, Diskussionen und Kneipenabende veranstalteten, wehren sich nach Kräften. Bad Segebergs SPD-Oberbürgermeister Dieter Schönfeld aber fährt die harte Linie: Keine Nachverhandlungen. Und auch kein Angebot an die rund 200 Jugendlichen, an einem anderen Ort weiter zu machen. Die Stadt, das ist die Botschaft, will mit diesen Jugendlichen aus dem linken Spektrum nichts mehr zu tun haben.
Der Vorgang ist allerdings weniger ein politischer Konflikt als ein Konflikt der Lebensweisen. Bürgermeister Schönfeld ist ein Verwaltungschef, der verwalten will - einen Freiraum zu schaffen, der sich der Verwaltung entzieht, ist für ihn nicht denkbar. Hinzu kommt ein von Ahnungslosigkeit geprägtes Unverständnis für die Art von Jugendkultur, die im Haus am Kalkberg stattfindet: Punk ist nunmal eine abgefuckte Angelegenheit und Plenumsbeschlüsse funktionieren anders als das Regieren im Rathaus.
Den Jugendlichen bleibt nun zweierlei: Umziehen in die Großstadt, wo es (noch) Subkultur gibt. Oder sie machen ihr eigenes Ding in Bad Segeberg, unabhängig von der Stadt, am Stadtrand, im Wald, im Industriegebiet, wo auch immer. Das wird am Ende zwar niemandem gefallen - aber der Verwaltung ist genüge getan.
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Kommentar von
Klaus Irler
Hamburg-Redakteur
Jahrgang 1973, fing als Kultur-Redakteur der taz in Bremen an und war dann Redakteur für Kultur und Gesellschaft bei der taz nord. Als Fellow im Digital Journalism Fellowship der Hamburg Media School beschäftigte er sich mit der digitalen Transformation des Journalismus und ist derzeit Online-CvD in der Norddeutschland-Redaktion der taz.
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Klaus Irler