piwik no script img

Kommentar FotokunstDas Auge des Betrachters

Jan Feddersen
Jan Feddersen
Kommentar von Jan Feddersen und Jan Feddersen

Ein Foto der Künstlerin Nan Goldin ist beschlagnahmt worden, weil es zwei Kinder beim "Bauchtanz" zeigt. Doch: Die Schweinerei liegt allein im Auge des Betrachtends.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, zunächst in der Meinungsredaktion, dann im Inlandsressort, schließlich Entwicklung und Aufbau des Wochenendmagazin taz mag von 1997 bis 2009. Seither Kurator des taz lab, des taz-Kongresses in Berlin,und des taz Talks, sonst mit Hingabe Autor und Interview besonders für die taz am Wochenende. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, besonders des Eurovision Song Contest, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan, aktuell auch noch Bayer-Leverkusen-affin. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!
Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, zunächst in der Meinungsredaktion, dann im Inlandsressort, schließlich Entwicklung und Aufbau des Wochenendmagazin taz mag von 1997 bis 2009. Seither Kurator des taz lab, des taz-Kongresses in Berlin,und des taz Talks, sonst mit Hingabe Autor und Interview besonders für die taz am Wochenende. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, besonders des Eurovision Song Contest, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan, aktuell auch noch Bayer-Leverkusen-affin. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!
Mehr zum Thema

6 Kommentare

 / 
  • N
    Name

    Sowas wie auf dem bild kann in jeder Familie vorkommen. Es ist nich unbedingt ein gestelltes foto wo es heisst:"Komm zeig mal deine Beine". Daher hat es auch nichts mit Porno zu tun, sondern zeigt das echte Leben, und so wurde es nun auch gewertet, eben das es nicht illegal ist. Auch die Unterseite gehört zum Menschen wie Arm und Fuß, und wenn es nicht extra in den Mittelpunkt gerückt ist, ist daran nicht schlechtes zu finden. Alle die bei dem anblick des Bildes schlechte Gedanken habe, sollte man ihre Einstellung überdenken, denn Sex und Prüderie entsteht nur im Kopf. Also wie Spießig muß man sein um an einem solchen Bild Kinderporno zu sehen? Es ist klar Kunst, in natürlicher Ansicht.

  • MH
    Markus Hoffmann

    So, so, "Kunst muss alles dürfen, ihre Freiheit ist prinzipiell unendlich.". Warum ist das besagte Foto in der Printausgabe der taz dann mit einem Schwarzen Balken zensiert? Wohl doch nicht so ganz frei, die Kunst, was? Wohl doch zu pornographisch, das "Kunstwerk"? Ihr Heuchler ...

  • R
    ratte

    die frage ist für mich nicht, ob das kunst ist oder nicht (die könnte ich mir bei allem stellen, das als "kunst" bezeichnet wird), sondern ob es ok ist den intimbereich eines kindes publik zu machen, das sich dagegen nicht wehren kann. ob die eltern das ok finden oder nicht ist daher auch nicht entscheidend. mensch hat ein recht am eigenen bild und die kinder sind zu klein um die situation beurteilen zu können. das kind wird instrumentalisiert um auf tabus oder den kunstbegriff aufmerksam zu machen. wenn unschuldigkeit hier im vordergrund steht - zumindest die eltern haben sich schuldig gemacht. das elton john deswegen nicht pädophil ist, geschenkt!

  • NT
    N T

    Kunst kommt von "können". Mit dem Bild verbinde ich einzig das "können", Pädophilen zum Orgasmus zu verhelfen.

    Wie krude oder pervertiert muss ein Redakteur sein in Zeiten verschleppter, gefolterter und gemordeter Kinder eine solche Aussage zu treffen?

    Ich finde keinen Ausdruck für das Erstaunen und Entsetzen, dass der Vertreter einer intellektuellen Oberschicht es ganz in Ordnung findet, Animationsmaterial für massive Strafvergehen als "freie Kunst" zu betiteln!!!

    Diese schliesst auch die Entwürdigung aller Menschen ein, die dieser Redakteur selber zutiefst liebt. Ich schliesse daraus, dass er niemanden liebt, nicht geliebt wird oder das akzepziert und somit selbst ein Fall für die Klappse ist, wie die Menschen, die solche Bilder als "Kunst" bezeichnen.

    Mein Tipp: es gibt Grenzen!!! Wir haben aufgrund unserer besonderen deutschen Geschichte einen besonderen Satz im Grundgesetz: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." Kinder haben auch eine Würde! Würde ich ihnen diese absprechen, dann hätten wir die "Freiheit", die der Autor so sehr schätzt!

  • G
    gahi

    Vielleicht sollte man sich auch das betreffende Bild dazu anschauen, um sich eine Meinung bilden zu können.

     

    http://www.4debatetalk.com/forums/showthread.php?t=5

     

    Warum hat der Autor es nicht abgebildet oder wenigstens dazu verlinkt? Vielleicht ist es ja doch nicht so künstlerisch wertvoll...

     

    Herr Feddersen, haben Sie Kinder? Würden Sie ein derartiges Bild Ihrer Töchter in Galerien sehen wollen oder im Wohnzimmer abgehalfterter Leute, die es sich leisten können?

     

    Wie würden Sie Ihren Töchtern das Bild erklären, wenn sie eines Tages in das Alter kommen, solche Bilder beurteilen zu können? Und wie würden Sie erklären, dass Sie es nicht verhindert haben?

     

    Mit der Kunst, die alles darf?

  • RA
    R A

    In diesem Fall irrt der Autor gewaltig. Haben Sie das Bild gesehen? Es wird ziemlich explizit der Intimbereich eines kleinen Mädchens in den Mittelpunkt gerückt. Und an diesem Punkt hört jegliche künstlerische Freiheit auf. Das sind Bilder die ich bei meiner Tochter rigide unterbinden würde.

     

    http://www.4debatetalk.com/forums/showthread.php?t=5

     

    hier kann sich jeder selber ein Urteil erlauben ob er das von SEINEN Kindern sehen möchte. Mir ist egal ob das Bild an sich gut oder schlecht ist (was es nicht ist, es ist eine lausige Qualität) - von Kindern solche Aufnahmen zynisch mit Religionswächtern und nackten Frauenknien zu vergleichen ist in diesem Falle abartig. Für den Autor: das im Mittelteil ist nicht nur das nackte Knie eins Mädchens. Das Bild stellt den offenen, gespreizten Intimbereich eines Kindes in den Mittelpunkt. Und dafür hat der Gesetzgeber zurecht Grenzen.

     

    6, setzen.