Kommentar Fehmarnbelt-Pläne: Kein Geld für den Belt
Nun darf es auch ein Tunnel sein. Der ist zwar noch teurer als eine Brücke über den Fehmarnbelt, aber das macht nichts. Ist beides unbezahlbar.
N un darf es auch ein Tunnel sein. Der ist zwar noch teurer als eine Brücke über den Fehmarnbelt, aber das macht nichts. Ist beides unbezahlbar. Klimapolitisch ist das Projekt ohnehin in Beton gegossener Unsinn, betriebswirtschaftlich ist es zudem nur mit Phantasie zu einem Nullsummenspiel hochzurechnen.
Realistischerweise werden die Baukosten bei etwa acht Milliarden Euro für eine Brücke liegen, bei einem Tunnel kämen noch mal locker 15 bis 20 Prozent obendrauf. Diese Investitionen über Einnahmen aus der Maut zu refinanzieren, wird weit länger dauern als die bisher veranschlagten 25 Jahre.
Zumal der Zuschuss von der EU mager ausfallen wird. Zehn Prozent sind normal, bis zu 30 Prozent sind theoretisch möglich: also 800 Millionen bis etwa drei Milliarden Euro. Diese Spanne allein schon weist auf die finanziellen Risiken hin.
Der Fehmarnbelt aber ist nur eines von 30 vordringlichen Verkehrsprojekten der EU, und der Verkehrsetat wird, so ist aus Brüssel zu hören, für die nächsten Jahre gekürzt werden. Wer mit zu viel Geld rechnet, verrechnet sich leicht.
Wenn die Finanzlücke nicht geschlossen werden kann, müssen Verkehrsaufkommen und Einnahmen künstlich hochfrisiert werden. Und kommt der Bau betriebswirtschaftlich dennoch nicht in die schwarzen Zahlen, werden die Steuerzahler zur Kasse gebeten werden.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!