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Kommentar EU-BankenunionDie unsolidarischen Deutschen

Eric Bonse
Kommentar von Eric Bonse

Die Bundesregierung blockiert europäische Regelungen zur Abwicklung von Pleitebanken. So wächst die Wut auf die deutsche Dominanz weiter.

Deutschland legt den Rückwärtsgang ein: Baustelle der EZB in Frankfurt. Bild: dpa

B eim Fiskalpakt konnte es nicht schnell genug gehen. In einer Nacht- und Nebelaktion peitschte Kanzlerin Merkel neue, schärfere Budgetregeln für die Eurozone durch. Dabei nahm sie weder auf zweifelnde Juristen noch auf zögerliche Staaten Rücksicht. Zwei Jahre später, bei der Bankenunion, bietet sich ein ganz anderes Bild. Nun steht Berlin auf der Bremse; jeder noch so kleine Schritt hin zu mehr Solidarität wird behindert.

Dabei ist die Bankenunion mindestens genauso wichtig wie der Fiskalpakt. Sie soll verhindern, dass immer nur die Steuerzahler für marode Finanzinstitute zahlen, und dass Bankpleiten ganze Staaten in den Abgrund reißen, wie zuletzt in Zypern. Vor einem Jahr hatten sich die Staats- und Regierungschefs daher auf die Grundzüge einer solchen Union verständigt. Schon beim ersten Schritt, einer gemeinsamen Bankenaufsicht, stellte sich Berlin quer.

Nun wäre der zweite Schritt fällig, ein europäisches „Regime“ zur Abwicklung von Pleitebanken. Doch auch hierbei legt Berlin den Rückwärtsgang ein. Plötzlich wird nicht nur die Rechtsgrundlage angezweifelt; Finanzminister Schäuble zaubert einen eigenen Plan aus dem Hut. Er läuft auf das Gegenteil dessen heraus, was ursprünglich bezweckt war: Statt auf eine geordnete Abwicklung auf EU-Ebene zu setzen, peilt er nationale Lösungen an.

Bild: privat
Eric Bonse

ist Korrespondent der taz in Brüssel.

Renationalisierung statt Europäisierung: Darauf läuft der Vorschlag aus Berlin hinaus. Schon in der ersten Phase, bei der Bankenaufsicht, hat Schäuble Ausnahmen für deutsche Sparkassen durchgesetzt. Die sollen nun offenbar auch in der zweiten Phase gelten. Selbst das deutsche EZB-Mitglied Asmussen hält nichts von diesem Plan. Er hat mehr mit Wahlkampf zu tun als mit der Lösung der Eurokrise.

Kein Wunder, dass die Wut über die deutsche Dominanz in Euroland wächst. Es sind nicht nur die harten Spardiktate auf großer Bühne, sondern auch die kleinen Tricks im Hinterzimmer, mit denen sich Merkel und Schäuble Sympathien in Europa verscherzen.

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Eric Bonse
EU-Korrespondent
Europäer aus dem Rheinland, EU-Experte wider Willen (es ist kompliziert...). Hat in Hamburg Politikwissenschaft studiert, ging danach als freier Journalist nach Paris und Brüssel. Eric Bonse betreibt den Blog „Lost in EUrope“ (lostineu.eu). Die besten Beiträge erscheinen auch auf seinem taz-Blog
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17 Kommentare

 / 
  • TS
    Thomas Sch.

    Lieber H. Ewrth,

    Sie bringen mich nolens volens zum Lachen und auf eine tolle Idee. Wenn unsere Exportüberschüsse in den Augen einiger Menschen so pöse sein sollen, könnne wir ja mal aufhören sie zu produzieren. Mal sehen, was dann all´die anderen sagen, wenn Deutschland nichts mehr nach Europa überweisen kann, aber stolz vorzeigt, daß man nun genauso "ausgeglichen" ist wie anderen. Können Sie sich vorstellen, was dann los wäre ? Aber jetzt mal im Ernst: Wir haben auch lange vor dem Euro exportiert wie die Weltmeister. Was daran egoistisch sein soll, daß andere Länder gern unsere teuren Produkte kauften und kaufen, will sich mir nicht erschließen. Sie sind ja schließlich nicht dazu gezwungen worden. Kann es sein, daß auch Sie lieber ein gutes Produkt als ein nicht ganz so gutes kaufen ? Kann es sein, daß ein gutes Produkt teurer sein kann, als ein anderes, das nicht so aufwendig ist ? Deutsche Produkte sind eben keine günstigst hergestellte Massenware Made in China.

  • H
    H.Ewerth

    Da Deutschland an den Problemen im Euroraum, nicht ganz unschuldig ist, wäre so ein Schritt nur konsequent! Denn Deutschland hat durch sein massives Lohn und Sozialdumping erst alles im Euroraum niederkonkurriert.

     

    Die riesigen Überschüsse Deutschlands, welche in Brüssel liegen, könnten auch mit dazu genutzt werden die Folgen in Europa zu mildern. Damit Deutschland endlich begreift, dass der sog. Exportweltmeister für die Folgen seiner egoistischen Politik auch mit gerade zu stehen hat.

     

    Er kann nicht als zweites China in Europa auftreten, und dann den kleinen Ländern in der Eurozone alleine die Schuld geben, sie seien nicht „Wettbewerbsfähig“ das ist nur noch zynisch, denn Deutschland sorgt selbst dafür dass diese Länder nicht Wettbewerbsfähig werden konnten und können.

     

    Deutschland hätte seine Binnennachfrage stärken müssen, damit die kleinen Länder eine Chance gehabt hätten und haben, nach Deutschland mehr zu exportieren, als umgekehrt. Aber das weiß Deutschland, und hält deshalb daran fest.

  • T
    tomas

    die politik muß sich die macht über die finanzmärkte stück für stück zurückholen, die sie in den 80ziger und 90ziger leichtfetig aus der hand gegeben hat.

    wenn weningsten das billige geld der EZB und anderen staaten (japan. usa)

    in der realwirtschaft ankommen würde, wäre allen schon viel geholfen.

    stattdessen spekulieren die banken mit dem billigen geld (0,5% zinsen)

    weiter an den finanzmärkten rum, und geben es nicht weiter z.B. an den

    mittelstand oder an uns normale bürger, die für dispozinsen im schnitt

    14% bezahlen müssen.

    bis denne

  • SI
    soo isses

    Weise Zurückhaltung von Schäuble / Berlin ! Deutschland hat für seine schönen Exporte in Euro-Länder schon reichlich (uneinbringliche !!) Forderungstitel im Giftmüllbunker . Warum sollte es jetzt auch noch – sozusagen per "kommunizierende Röhren" – für weitere Schrottpapiere aus den Schuldnerländern haften ?

    Merkel / Schäuble werden den Teufel tun und öffentlich sagen : "Der Laden ist nicht zu retten , es gilt , den Krach so lange wie möglich hinauszuschieben !" .

    Glaubt denn hier jemand noch ernsthaft , Giechenland ,Spanien ,Portugal , Italien ... Frankreich würden in den nächsten zehn , fünfzehn (...) Jahren per Wachstum(!) wieder Land gewinnen ? Und die „Spar“politik bringt außer Minderung der Gesamtkaufkraft wohl zunächst mal gar nichts . Auch das kann inzwischen wohl niemand mehr übersehen .

  • EM
    Eric Manneschmidt

    Europäische Solidarität würde heissen:

    Bedingungsloses Grundeinkommen auf europäischer Ebene http://basicincome2013.eu/

    und natürlich eine Reform des Geldsystems

    http://www.monetative.de/

     

    Und dann einfach Banken pleite gehen lassen wie andere Unternehmen auch.

    Es gibt auf EU-Ebene keinen grundlegenden Konstruktionsfehler (EURO eingeschlossen), den wir nicht auf nationaler Ebene auch hätten.

  • N
    najanaja

    "...Kein Wunder, dass die Wut über die deutsche Dominanz in Euroland wächst. ..."

     

    Der Reichtum Südeuropas ist nicht eins zu eins

    nach Deutschland geschwemmt, in Gegenteil,

    der Großteil der DAX-Konzerne ist längst

    in ausländischer Hand!!!

    Und wenn z.B. bei Immobilienspekulationen war

    das zum extremen Nachteil der hier lebenden

    Bürger, die mit einer starken Gentrifizierung

    und Niedrigstzinsen für festverzinsliche Anlagen

    verarmen.

    Und das sollten auch Sie wissen!

    Das meiste Geld wurde in den BRICS-Staaten

    +Indonesien+ Singapur+Korea+ USA

    verdient und nicht von Deutschland

    den Fonds der Geldoasen!!!

    Die konnten durch die Produktionsverlagerung

    und einem künstlich im Wert gehebelten EURO

    am meisten profitieren.

    Schauen Sie sich chinesische Exporbilanzen nach

    Europa an und vergleichen Sie diese

    mit den Export Deutschlands in den EURO-Raum.

    Berücksichtigen Sie dabei den Grad der Produktion

    der Produkte die nicht in Deutschland geschah.

    Das Bild wird sehr stark korrigiert dann sein.

    Wenn Sie aufklären wollen, dann hören Sie mit

    ihren Vereinfachungen auf!

    Hören Sie auf uns als Sündenböcke aufzustellen!

  • F
    friedbert

    Eine einfache Frage sei erlaubt,

    wen nützt es?

    Wohin soll das ganze Geld hinfließen?

    Warum sollen wir haften?

    Die Malaise ist doch folgende:

    Die Großkapitalgeber verziehen sich von

    ihren gescheiterten Spekulationsobjekten und

    wir sollen dafür zwangsweise einstehen,

    obwohl wir von den Sparkassen und Banken

    extrem miese Zinsen bekommen haben

    und die Risikokapitalanleger angeblich

    das Risiko in Kauf nahmen! Also haben diese

    auch gefälligst einmal zu haften und nicht wir!!

    Das Krisenmanagement hat mit Selbstverantwortlichkeit

    nichts mehr zu tun, sondern mit Völkerkollektivversklavung! Das hat man davon, wenn

    man Goldman-Sachs-Leute wie Herrn Draghi die EZB steuern läßt.

    Der springende Punkt ist, die Völker der Schuldenstaaten und deren Verbündete sind überhaupt

    nicht mehr in Haftung zu nehmen, wenn sie offiziell

    den Staatsbankrott angemeldet haben.

    Die Leute sind ja schlicht so blöd einfach auf

    die Zinsen der letzten 3-4 Jahre bis auf den Inflationsausgleich zu verzichten. Lieber heißt

    es alles oder nichts, und das geht einfach nicht mehr!! Wo ist denn die Solidarität der Guthabenbesitzer und Aktionäre dieser Banken?

    Wo ist die Solidarität auf rückwirkenden Gehaltsverzicht wegen Schlechtleistung bei

    den SpitzenmitarbeiterInnen???

    Hätten Zypern die Vertragkonditionen einseitig

    rückwirkend um den EU-Mindestzinssatz

    für Guthaben gestutzt, wäre deren Krise

    erheblich entschärft worden und die Leute hätte

    das meiste ihres Geldes gut behalten können.

    Hätten Sie versucht die Firmen ordentlich aber verträglich nachzubesteuern, wäre noch ein Sicherheitspolster für Zypern herausgesprungen.

    Die Verursacher durften aber wieder rechtzeitig fliehen. Zurück bleibt ein leergelutschtes Land,

    das vor dem EURO noch blühte!

    Wie soll man bei diesem allgegenwärtigen üblen

    Krisenmanagement noch vertrauen haben?

    Zyperns Krise wäre durch Zypern allein lösbar gewesen!! Die hätten mit Sicherheit, bei kluger

    Politik, es allein schaffen MÜSSEN!

  • A
    aujau

    Mir hat mal jemand gesagt: " Capitalism is like a cigarette, someday it is finished". Ich habe den Eindruck, man faengt hier an, sich um die Kippen zu kloppen.

  • EA
    Europas Absturzkurs

    Dirk Müller mit seinem Buch "Showdown" hat es genau beschrieben und so läuft es auch jetzt ab.

     

    Die Eurozone und dann noch der Euro haben dazu geführt, das Deutschland gezockt hat ohne Ende. An dem ganzen Schlamassel sind die Banken schuld, sie haben gepokert so hoch es nur ging auch unsere Regierung. Als die erste Krise aus USA kam wo auch die Banken vorwiegend schuld waren bröckelt es immer mehr und immer schneller, das vereinte Europa. Wir haben uns zu hohe Vorteile aus den Ländern versprochen, um nichts sonst geht es in der Europapolitik. Wollten so was wie eine Euromacht werden, aber zu welchem Preis und auf wessen Kosten ?

     

    Unsere Regierung soll einfach zugeben, das sie es vergeigt haben.

     

    ES kann keine Wirtschaft wachsen, wenn die "normalen" Menschen kein Geld mehr haben durch Niedriglöhne, Zeitarbeitsausbeutung, 1€ Jober, verarmte Rentner durch Rentensenkung, Ungleichheit in der Rentenanpassung zwischen Ost und West, Hartz IV, Armutsaufstocker, Arbeitslosigkeit. Aber unsere Politiker reden uns ein Deutschland boomt wie noch nie, es wird gekauft wie noch nie. ja wovon denn ??

     

    Unser Staat zieht immer mehr an unseren Konten durch immer neu erfundene Steuern, durch drastische Erhöhung von Verkehrswidrigkeiten, Zinssenkung und dann wieder Erhöhung wo die Kreditnehmer abstürzen und gleichzeitig wieder die Banken abstürzen und von Steuergeldern wie bei der Hypo mit 145 Milliarden gerettet werden musste weil sie unverschämt überteuerte Schrottimmobilien verkauft und finanziert hat und die Kreditnehmer zahlungsunfähig wurden.

     

    Was für ein System Frau Merkel. Sie sollte mal andere Berater suchen, nicht die fordernden oder gefälligen Lobbyisten die nur ihre Interressen durchdrücken wollen.

     

    Politiker sollen nur die werden, die Politik mit allen Nebenzweigen studiert haben, das sie wissen was sie tun. So sage ich es als einfacher Bürger

  • N
    Nögnase

    Zypern, Griechenland, Spanien wurden auch von Deutschen für Spielkasinos gehalten. Die Deutschen Banken und mit ihnen die Anleger zockten doch fröhlich mit. Aber klar... solange es Gewinne gibt ist alles in Ordnung. Das Risiko sollen aber bitte die anderen tragen.

    by the way.... nur mal so nebenbei ( für alle Anglizismenphobiker), die EU ist derzeit immer noch der größte Absatzbeschaffer für unsere von Exporten abhängige Wirtschaft. Sollte die EU baden gehen, Zölle zwischen den Ländern wieder eingeführt werden und Wechselrisiken zu berücksichtigen sein, dann wird es richtig teuer. Deutschland mag der größte Nettozahler sein in der EU, er ist aber auch der größte Profiteur.

  • C
    Cometh

    Ich finde den Kommentar auch denkbar dünn, weil er sich auf die Anrufung von Solidarität beschränkt, aber nix zu den Hinterrgründen sagt.

     

    Sie bestehen darin, dass die Eliten der Südstaaten sich nicht an der Finanzierung der Notleidenden Banken beteiligen wollen, sondern die deutsche Einlagensicherung anzapfen wollen, also das Geld deutscher Bankkunden. Wenn man die Vermögenslagen bedenkt (ca. 3-4 fache Vermögen in Sp., Fr) ist das nur dreist.

  • H
    Herbert

    Aber aber Herr Bunse, es geht doch darum zu verhindern, dass der deutsche Steuerzahler (also auch sie) für die Verluste ausländischer Banken (etwa spsniscvher Banken, die sich bei Immoblien verhoben haben) haften soll. Deshalb eine klares NEIN zur Bankenunion.

    Dass D, also Schäuble, jetzt plötzlich dagegen auftritt, könntre damit zu tun haben, dass es eine

    ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND gibt, die ihm und der CDU im Nacken sitzt. Der Michel scheint langsam aufzuwachen und durchzublicken.

  • B
    Bernd

    Carlo Schmid (SPD) 1952 in „Europa als nationale Aufgabe“

    „Wenn wir betrachten, was vom Westen her bislang unter der Bezeichnung „Europapolitik“ in Bewegung gesetzt wurde, werden wir den fatalen Eindruck nicht los, daß man dieses Europa anstrebt, nicht weil man Vertrauen zueinander hätte und sich darum als einzig Volk von Brüdern bilden möchte, sondern um sein Mißtrauen gegen den deutschen Nachbarn die zeitgemäße praktisch-politische Folge geben zu können.“

    „Für sehr viele unseres Volkes verbindet sich mit dem Namen Europa aber noch eine andere, verhängnisvollere Vorstellung: Sie meinen, daß, wenn man auf Selbstbehauptung verzichte und über diesem Verzicht die Europaflagge hisse, man sich wie in einem Schlagschatten vor dem brennenden Licht der Geschichte verbergen könne … Diese Leute täuschen sich. … Wenn wir Europa als eine Art von Fluchtburg betrachten, werden wir nie zu Europa kommen.“

  • K
    Kai

    Die gegenseitige Rettung wurde mit den Maastricht Verträgen ausgeschlossen. Nach den diversen Rechtsbrüchen - übrigens unwidersprochen in der TAZ -wurden über TARGET2, ESM, EFSF uvm. bereits Bürgschaften übernommen, die eine Billionen EUR betragen dürften. Nun will man über die Bankenunion an die Einlagen der Deutschen Sparer herankommen - Stichwort "Einlagensicherung". Dass die Sparkasse glücklicherweise noch nicht einbezogen wurden, hat wohl genauso wenig mit mangelnder Solidarität zu tun, wie das Brechen von Verträgen. Nach der Bundestagswahl kommt der Zahltag auch für Deutschland, darauf können wir uns schon jetzt freuen.

     

    PS: Warum hat man uns Deutsche eigentlich niemals über irgendetwas in Richtung EU abstimmen lassen, unsere parlamentarische Demokratie ist ein Witz.

  • TS
    Thomas Sch.

    Sehr geehrter Herr Bonse,

    wenn Sie die Deutschen unsolidarisch finden, schlage ich vor, daß Sie sich davon abgrenzen und Ihr Gehalt Griechenland oder Portugal zur Verfügung stellen. Wir werden es dann Griechenland oder Portugal selber überlassen, wie hoch der Anteil Ihres Gehaltes ist, der abgezogen wird. Was, Sie sind damit nicht einverstanden ? Soso. Wenn es also um Ihren persönlichen Geldbeutel geht, läßt die Begeisterung schlagartig nach ? Sie haben gerade was begriffen, guter Mann. Solidarität ist ein schönes Wort. Und solange es keine Auswirkung auf einen selber hat, ist es auch wohlfeil, sie allenthalben zu fordern. Was Sie gerade begreifen, daß Ihr schönes Wort direkte Auswirkung auch auf mein Portemonnaie hat. Von mir aus können alle, die mit Griechenland Solidarität empfinden, ihren persönlichen finanziellen Beitrag leisten. Ich nicht. Ich habe so langsam genug überwiesen. Basta.

  • S
    Sebastian

    Tatsächlich würde eine Bankenunion möglicherweise verhindern, dass der Steuerzahler im betroffenen Land, dass Banken in Schieflage hat, aushelfen muss. Aber das Geld muss irgendwoher kommen. D. h., nicht der Steuerzahler in Spanien, Griechenland ect. haftet mit, sondern dann der gesamteuropäische Sparer. Im schlimmsten Fall führt dass dann dazu, dass der deutsche Sparer mit seinem Konto für die Geschäftsrisiken aufgeblähter zyprischer Banken mithaftet, d. h. auch für die Risiken, die diese Banken dafür eingehen, höhere Zinsen zahlen zu können. Was ist unsolidarisch daran, einen solchen Weg abzulehnen?

  • S
    steffen

    Alle Gesetze die sich Brüssel selbst gegeben hat hat es selbst(No-Bailout) gebrochen.

    Eine Bankenunion am besten noch kontrolliert mit einem riesen Apperat von Brüssel aus wäre die nächste Totgeburt.

     

    Zypern,Griechenland,Spanien sind pleite weil jene sich für ein Spielcasino gehalten haben !!!