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Kommentar Bayerische KommunalwahlenFührungsduo beschädigt

Kommentar von Max Hägler

Die Wahlen waren nicht nur Entscheidungen über die Lokalprominenz, sondern auch über die Landespolitik. Vieles liegt dort im Argen. Dafür wurde das CSU-Spitzentandem abgewatscht.

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3 Kommentare

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  • KK
    Karl Krans

    Eine kleine Wahlanalyse aus Regensburg:

    Für Regensburg bleibt zu ergänzen, dass hier nicht nur die CSU und ihr Oberbürgermeister verloren hat. Es hat auch die SPD und ihr Kandidat im Vergleich zur Wahl 2002 Stimmen verloren und eines der schlechtesten Ergebnisse in der Nachkriegszeit erzielt. Dies alles mit 'innerparteilichen Streitereien' bei der CSU zu erklären ist also oberflächlich. Der amtierende OB mag zwar als 'anpackender Städtetagspräsident' auch 'beim politischen Gegner respektiert' sein. Etwas anderes ist allerdings, wie die beiden großen Parteien und deren Kandidaten die Bürger dieser Stadt sehen und sich ihnen gegenüber verhalten. Es gab ja in der vergangenen Wahlperiode bei Themen auch unausgesprochene große Koalitionen. Hier ist z.B. das Thema Stadthalle zu erwähnen. Beide Parteien haben 2 Bürgerentscheide ignoriert und auch einen dritten verloren. Und anschließend waren sie sich einig in ihren Äußerungen über die Menschen dieser Stadt. Bezüglich einer Alternativbebauung des bisherigen Bauplatzes für eine Stadthalle hat sich übrigens bis jetzt nichts getan und die Bindewirkung des Entscheids ist vorbei. Dies ist lediglich ein Ausschnitt der lokalen Themen. Beide OB-Kandidaten möchten gerne gewählt werden. Wie sie allerdings seit langen Jahren zeigten, anschließend von den Bürgern auch in Ruhe gelassen werden. Regensburg besteht aus mehr Stadtteilen als die goldene Altstadt, die beim Papstbesuch gezeigt wurde. Es gibt auch andere, nicht so goldene, Stadtviertel. Und die Stadt sollte auch mehr sein als ein Investitionsobjekt für Immobilienfirmen. Und soziale Probleme? Nicht doch hier bei uns! Die Stadt ist Lebensraum von Menschen.Die Stadtpolitiker sehen diese leider nur zu oft als Hindernis für ihre tollen Pläne mit der Stadt. Aktuell geht es z.B. um eine sogen. Umgehungsstraße mitten durch die Stadt (wenn man Regensburg größer sieht als lediglich den Altstadtbereich).Entweder der CSU- oder der SPD-Kandidat wird, obwohl Wahlverlierer, zum Oberbürgermeister gewählt. Entsprechend der Mehrheitsverhältnisse ist dies in Ordnung. Langfristig steht Regensburg ein politischer Neuanfang mit neuen Personen gut zu Gesicht.

  • JK
    Julian Kellermann

    Guten Morgen Herr Hägler,

     

    warum analysieren Sie so zielsicher den bayrischen Wahlausgang falsch?

     

    Der Wahlausgang ist eine klare Niederlage der SPD, wohlgemerkt kein Sieg der CSU, aber was muß denn eigentlich noch alles passieren, damit die Sozis in Bayern jemals wirklich Boden gut machen? Stadtratsmehrheit in Nürnberg? Gähn, das interessiert doch keine Sau.

     

    Bei der Landtagswahl wird die CSU locker über 50% kommen, gerade wegen dieses Warnschußes.

     

    MfG

    Julian Kellermann

  • PG
    Peter Gabriel

    Wären die Wahlen zu ihren Gunsten ausgefallen, hätten Beckstein und Huber von einem "deutlichen Signal" für die Landtagswahl gefaselt.

    So jedoch sind das natürlich zweitrangige personenbezogene Kommunalwahlen.

    Das hat den Herren aber immerhin einen solchen Schrecken eingejagt, dass man vermutlich bis zur Landtagswahl wieder rauchen darf...

    Man lässt eben nichts unversucht.