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Kommentar Anonymous' SpracheRächer im Schatten ihrer Rechner

Kommentar von Malte Welding

"Wir sind Legion. Wir vergeben nicht. Wir vergessen nicht": Die Sprache der Netzaktivisten von Anonymous ist die von 13-jährigen Jungs mit Allmachtsfantasien.

K ein Gegner ist ihnen zu groß, kein Anlass zu gering. Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort, Anonymous soforter. Ob ein CSU-Abgeordneter im Bundestag Unsinn redet oder ein arabischer Diktator das Internet abschaltet: Anonymous sind da, Rächer im Schatten ihrer Rechner. Ungreifbar. Unaufhaltsam. Und noch irgendwas mit un-.

Anonymous könnte jeder sein. Nichts eint die Gruppe als ihr Motto "We are Anonymous. We are Legion. We do not forgive. We do not forget. Expect us!"

Während in der herkömmlichen linken Szene sprachlich die Haltung der Unterprivilegierten eingenommen und mit Hilfe eines Fernuni-Sprech Stimmung gegen Heteronormativität und Strukturen gemacht wird, ohne dass noch jemand wüsste, was diese Strukturen eigentlich nochmal genau waren, ist die so coole wie kindliche Actionfilm-Sprache der Anons restlos von sich überzeugt.

Bild: privat
Malte Welding

ist freier Autor und Blogger.

Hey Fremder: Du hast da einen Fehler gemacht. Wir werden ihn korrigieren. Verriegel gar nicht erst die Türen. Wir sind schon drin. Wir sind Niemand und niemand ist perfekt. Kaum eine Untergruppe Mensch hat so ein ausgeprägtes Gefühl für Macht wie dreizehnjährige Jungs.

Aus der Ferne erinnert das Motto an eine recht bekannte politische Streitschrift, in der es heißt: "Was ist der Dritte Stand? – Alles." So startete die Französische Revolution. Aber Moment - Revolution? Mit diesen Späßekenmachern, die aus dem Furzwitzforum 4chan hervorgegangen sind?

Zwischen Fight Club und Matrix

Braucht man für Änderungen nicht den heiligen deutschen Gudrun-Ensslin-Ernst? Die schrieb in "Die Rote Armee aufbauen": "Kriegt raus, wo die Heime sind und die kinderreichen Familien und das Subproletariat und die proletarischen Frauen, die nur drauf warten, den Richtigen in die Fresse zu schlagen." Da schlägt man doch innerlich die Hacken zusammen.

Die Anonymen Hobbypolitologen dagegen! Wenn sie per Flugblatt zur Demo aufrufen, dann gemahnen sie: "Tragt keine Masken (illegal)". Legen sie sich mit dem Privatfernsehen an, weil dort Gamer schlecht wegkommen, dann fordern sie: "Schreibt Beschwerden an die RTL-Redaktion!"

Im politischen Spektrum etwa zwischen Fight Club und Matrix zu verorten, verbindet Anonymous in seinen Aufrufvideos die Sprachgewalt von Bedienungsanleitungen mit dem energischen Willen zum "Jetzt aber wirklich mal" eines schwäbischen Bahnhofsverhinderers.

Aber dann wieder dieses Motto: We are Legion. Verdammt, das ist schon ziemlich Wachowski. Wobei: Wäre "Wir sind Legionellen“ nicht sinnvoller? Bloß kommt dann meist nicht viel, der Aufruf war meist schon die Aktion. Mit großem Getöse wurde die Vernichtung von Facebook angekündigt. Man munkelt, Anonymous habe stattdessen Myspace abgeschaltet. Was natürlich niemand gemerkt hat.

Wenn italienische Sportgazzetten schreiben "Mamma mia, i Panzer!" und dann kommen aus der Umkleide bloß die Offenbacher Kickers, dann ist das ungefähr der Anonymous-Effekt. Das Hacken einer CIA-Homepage, das für einen Laien wie mich zunächst einmal durchaus dramatisch klingt, ist für Leute, die sich auskennen, vergleichbar mit dem heimlichen Umhängen eines Katzenposters in einem CIA-Büro.

"Vielleicht doch"

Aber vielleicht ist es das, vielleicht geht das so. Bisschen Fun haben, bisschen LOLen, bisschen zündeln, bisschen sticheln. Während der absurde Ernst eines Rudi Dutschke heute in Slavoj Žižeks Stalinismusfantasien gechannelt wird, die man ob ihrer Schmissigkeit zwar wunderbar im Feuilleton zitieren kann, die aber im Ernst nicht mal er selber erleben wollen würde, starten auf 4chan die onanistischen Anons zwischen zwei Ergüssen eine Revolution aus ihrem Bett heraus.

Denn schließlich ist die Zeit unernst und anonym: Auf der anderen Seite des Machtspektrums - sitzt da nicht auch jemand Anonymes? Über Dieter Schwarz, milliardenschwerer Eigentümer von Lidl, heißt es in der Wikipedia: "Er gilt als öffentlichkeitsscheu, verschleiert seine Identität und lehnt Interviews ab. Es existieren kaum Fotos von ihm."

Nicht viel anders sieht es bei dem Reichsten aller Deutschen, Aldis Karl Albrecht, aus. "Von der Öffentlichkeit zurückgezogen lebend, ist wenig über ihn bekannt." Oben herrscht Paranoia und in der Schule der Paranoia heißt die erste Lektion "Vielleicht doch".

Bis an die Zähne bewaffnet mit Keyboards, ausgestattet mit unendlichen Chips-Reserven sind die Anonymousse nicht viel mehr als eine Lachnummer mit Mut zum Pathos. Sie sind die 99% und sie haben keine Chance. Es sei denn: vielleicht doch.

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67 Kommentare

 / 
  • DT
    Die Tierärztin vom Jadebusen

    Wurde zwar schon oft genug gesagt aber angesichts dieses uninformierten Geschreibsels möchte auch ich dem werten Malte empfehlen sich mit dem Audruck "for the Lulz" und überhaupt intensiver mit der Thematik auseinanderzusetzen bevor in die Tasten gehauen wird.

  • W
    Wayne

    Selten soviel schwachsinn gelesen wie in diesem Artikel und das soll Journalismus sein???

  • A
    Anonymous

    Setzen 6 !! Dieser Artikel ist nur peinlich ... Für die Unwissenden: Anonymous hat keine fassbare Struktur, somit gibt es auch genug Freeks die auf unseren Zug aufspringen. Wer sich auch nur ansatzweise mit der Materie beschäftigt, weiß worum es bei Anonymous geht. Der hier weiß es ( leider nicht )

     

    Und Tschüß

  • TB
    tobiasgillen Blog

    Hallo Herr Welding,

     

    Es freut mich, dass sie meinen Gegenkommentar gelesen haben.

     

    Dass Sie unter meinem Artikel allerdings mein Privatleben miteinbeziehen, finde ich alles andere als fair. Ich habe mich rein auf Ihre Arbeit bezogen, Sie gehen ins Persönliche.

     

    Schade. Unprofessionell. Schlecht. Sorry.

     

    Gruß

  • H
    HomoCarnula

    Als Sprachwissenschaftler (gerade im kommunikativen Bereich, Semantik, auch Semiotik) hat mich dieser "Artikel" zum Weinen vor Schmerzen gebracht. Jemand, der noch nie im Hivemode mit dabei war, wenn schon fast rituelle verbale Aufpeitschung stattfindet, oder die trotz aller Anonymität sehr persönlichen und freundschaftlichen Beziehung in diesem Schwarm/Kollektiv sieht, sollte sich nicht anmaßen, als der große Ich-weiss-alles aufzutreten.

     

    Wobei ich ernsthaft bezweifle, dass Welding jemals für längere Zeit als 5 Minuten in den Channels war, sich von medialen Vorurteilen gelöst, und das Ganze anthropologisch betrachtet hat.

     

    Hier werden Klischees einer BILD oder der FOX News bedient, und damit ist TAZ endgültig von der linken Seite weggekommen (wie schon in anderen Artikeln deutlich geworden).

     

    Anonymous ist eben nicht die "alte Linke", wo über Jahre Dinge ausdiskutiert werden, bis das Thema tot ist und nicht mehr zeitgemäß.

     

    (Ich stell mir das gerade bei der französischen Revolution vor:

     

    "Ey, ich weiss ja, die Könige sind schon verschwenderisch und so, aber wir sollten erstmal einen Konsens finden und darüber debattieren, wie wir die nächsten 500 Jahre gesellschaftlich aufbauen wollen. Noch jemand einen trockenen, verschimmelten Kanten Brot?" )

  • S
    suswe

    Steckt nicht in jedem gereiften Durchblicker mit Rotwein in der ruhigen Hand ein 13-jähriger mit Allmachtsfantasien?

    Muss nicht angesichts der Zustände auch mal zum Gudrun-Ensslin-Ernst gegriffen werden?

    Ist Politikersprech/Journalistensprech nicht auch manchmal von Inhalten und deren praktischer Umsetzung angekratzt?

    Gibt es nicht noch andere Undemokraten als nur Anonymus?

    Gestalten die nicht mehr als sie schreiben?

    Haben die nicht leider viel mehr Macht als Anonymus?

  • S
    Sabu

    Was für ein Müll dieser Artikel doch ist....

  • U
    urinDanger

    zitat sAnd: "Dass die besten Texte oft die am meisten geschmähten sind - ja, auch das ist taz."

     

    lol, wie dumm. Eine gute Schreibe (ich fands wirklich gut und lustig geschrieben) machts noch lange nicht zur Wahrheit. Das sich viele durch sowas begeistern lassen beweist doch nur deren Dummheit.

  • A
    Arcas

    @Dieter Carstensen:

     

    Aha, und wenn Sie mit ihrem spießigen "Ich halte mich immer an die Regeln (,die andere gemacht haben)" nicht weiterkommen, lassen Sie die Sache fallen?

    Mal im Ernst, Ihnen mag vielleicht nicht gefallen, was die Anons da machen, aber vielen anderen gefällt es.

    Sie sehen darin den richtigen Weg.

     

    Und Sie, Herr Carstensen, sollten mal ihr Bewusstsein ein wenig erweitern. Es gibt nicht nur "die Demokratie". Das ist kein statisches Konstrukt. Gesellschaftsformen entwickeln sich, zerfallen oder werden neugeschaffen. Anstelle maßlos zu kritisieren wäre nachdenken angesagt!

  • T
    Thomas

    also dieser Beitrag ist echt schlecht, da amüsier ich mich lieber hiermit: http://pastebin.com/neyg9H1a

  • F
    flo

    da hat jemand seine Hausaufgaben nicht gemacht.

     

    Recherche wird überbewertet, oder?

  • A
    Anon

    Wir sind Anonymous.

    And we are here for the LULz

    ^^

  • S
    Sandy

    taz = Grüne? Kann ich also davon ausgehen, dass die Grünen dies als netzpolitische Einstellung haben und ihre eignen Grundideen der Demokratie überdenken werden? Was strebt man an? Unter 5% zu fallen?

  • TB
    tobiasgillen Blog

    Was für ein inhaltlich inkorrekter Text, der durch mangelhafte Recherche zur Farce wird. Ich habe das mal im Detail versucht deutlich zu machen!

     

    Lieber Gruß,

     

    Tobias

  • A
    Apfelmous

    Als Kinder spielten wir schon Räuber und Gendarm - oder Detektive - und wenn uns die Nachbarin auf dem Wäscheplatz das Fußballspielen verbieten wollte, warfen wir ihr abends Harzer Käse auf den Balkon. Später schrieben wir Leserbriefe an die Lokalzeitung, wegen irgendwas. Oder zeigten wen an, wegen irgendwas. Dann waren wir anonym im Netz und tobten uns aus, anschwärzen, aufdecken, Unruhe stiften. Und eines Tages hängen wir, die Ellbogen auf ein Kissen gestützt, aus dem Fenster und schreiben Falschparker auf.

     

    Zur Sprache: Du bist, wie Du sprichst.

  • S
    sAnd

    Wunderbar! Mit Arno Frank und Deniz Yücel gehört Malte Weldings zu den wenigen echten Highlights, die die taz zu bieten. Und seine Texte wären auch dann gut, wenn die meisten taz-Kommentatoren mehr zu bieten hätten als die geist- und trostlose Wichtigtuerei einer Winkelmann, eines Schulte oder einer Pohl.

     

    Dass die besten Texte oft die am meisten geschmähten sind - ja, auch das ist taz.

  • T
    titakjang

    d´accord, ich fand den Artikel gut.

     

    Anonymität enthemmt, hat aber letztlich sehr wenig Machtmittel außer Rufmord. Wenn man etwas bewirken will, muss man am Ende doch seine persönliche Fresse vorzeigen. Dass dies in den Köpfen der hier Besungenen ein sehr theoretisches Szenario ist, merkt man nicht zuletzt an der Sprache anonymer Blogger, die sie face-to-face wegen vielleicht einem absoluten Bruchteil der Gelegenheiten so wählen würden. Keiner möchte schließlich, dass das Hinterher-Aufräumen für ihn persönlich länger dauert als das Sich-Aufregen - das ist die erwachsene Komponente, man nennt sie Verhältnismäßigkeit.

  • BU
    Ben Utzer

    hallo herr welding,

     

     

    bei ihrem journalistischen "können" sollten sie sich mal näher mit folgendem link beschäftigen:

     

    http://www.bild.de/corporate-site/jobs/bild-de/artikel-jobs-2952862.bild.html

     

     

    mit lulzigen grüßen,

     

    ihre brain.exe

  • K
    kumbaja

    Hier muss man mal zwischen den Zeilen lesen um die Intention des Autors zu verstehen - dachte ich erst. War aber wohl falsch. ISt doch einfach Schwachsinn der Artikel. Danke für nichts.

  • DC
    Dieter Carstensen

    @Frau Kirschgrün

     

    Ich war noch nie der Meinung, dass der Zweck die Mittel heiligt. Wenn der Zweck die Mittel heiligt tritt der Mensch in den Hintergrund, oft mit furchtbaren Folgen für die Menschheitsgeschichte hinreichend bewiesen hat.

     

    Und genau dies ist der Punkt, der mich bei Anonymus am allermeisten stört.

     

    Nichts wird besser, wenn ich mich genau so unfair und unmenschlich verhalte, wie meine Gegner und alle Regeln friedlichen und demokratischen Miteinanders einfach über den Haufen werfe und mir ohne jegliche Legitimation durch eine Mehrheit der Bevölkerung einfach das Recht nehme, die Dinge so auszulegen, wie ich sie sehe und dann meine Ansichten mit allen möglichen Mitteln durchzusetzen versuche.

     

    Eine solche Haltung ist totalitär, antidemokratisch, selbstherrlich und endet meist unweigerlich in Gewalt.

     

    Aber die Leute von Anonymous haben ja auch nicht behauptet, dass sie Demokraten seien ...

     

    "Das eben ist der Fluch der bösen Tat, das sie fortzeugend Böses muß gebären." -Friedrich v. Schiller

  • N
    NaBoHi

    Manchmal, ja manchmal, da wärs angebracht, dass nicht die Leser den Autor flattrn sondern anderst herum.

     

    Genau dies ist so ein Moment.

  • M
    Mefistu

    Einfach nur Niveaulos.

  • S
    salozzo

    was für ein bullshit dieser artikel. schämt euch für dieses niveau.

  • S
    seibler

    Herr Welding hat über etwas nachgedacht, was jedem ein diffuses Unbehagen bereitet, bereiten muss, der von den Aktionen Anonymous' liest. Er hat das in die Form eines Kommentars gebracht, der überspitzt formuliert ist. Würden solche Kommentare in der Bild stehen, würde ich evtl. auch mal zu dem Schmierenblatt greifen, denn der Text beinhaltet einige inhaltliche und sprachliche Überraschungen, die wirklich Spaß machen. Dem Autor vorzuwerfen, er sei neidisch auf die mediale Aufmerksamkeit, die Anonymous bekommt, ist ein bisschen günstig und erinnert an Reaktionen "junger" Taz-LeserInnen, wenn hier in einem Kommentar mal der Band Tokyo Hotel am Lack gekratzt wurde. Oops, das war natürlich nicht ernst gemeint!

  • O
    origin

    Seit einiger Zeit werde ich immer mehr von der Onlineausgabe der taz enttäuscht. Zuerst kamen peinlich recherchierte Artikel und Kommentare zu den Piraten und nun das. Das einzig und alleine die Occupy-Bewegung wenigstens vernünftig dargestellt wird, ist ein Lichtblick auf dieser abwärts schlitternden Seite.

     

    Ich hoffe ja noch auf Besserung!

     

    @Kommentatoren des Kommentars:

    Aus einigen Kommentaren lässt sich heraus lesen, dass viele alteingesessene Kritiker den momentanen Wandel mit seinen Bewegungen nicht nachvollziehen können. Auf mich wirkt das ganze armselig, wenn man es nötig hat andere Gruppierungen nieder zu machen, weil man selbst seinerzeit keinen Zulauf fand.

  • M
    Marcus

    Malte schreibt was in dieses Internetz und reihum explodieren die Köpfe derer, die's nicht verstehen (wollen).

     

    Aber diese ganzen Bild-Niveau-Kommentare sind entzückend hilflos empört.

  • E
    emil

    wirkt irgendwie, als hätte der autor angst vor dieser gruppierung ;)

  • T
    T.V.

    Anonymous schlägt zurück! (In der Kommentarzeile)

     

    Das bestätigt den Witz der Sache.

  • C
    comment

    Was für ein überheblicher Kommentar! Ob der Autor auch mitbekommen hat, dass der lateinamerikanische Teil von "Anonymous" sich in Mexiko mit den Drogenkartellen angelegt hat? Dort haben sie offenbar einen verschleppten Hacker aus der Gefangenschaft der Drogenmafia freigepresst. Sie drohten wohl damit, eine Liste der Unterstützer des Zeta-Kartells zu veröffentlichen.

    Deswegen muss ich jetzt fragen: Wie viel Erfolge können Andere vorweisen, wenn es um die Freilassung von mexikanischen Drogenmafia-Geiseln geht? Oder simpler: wer hat es bisher geschafft Morde durch die Mafia zu verhindern? Mir fallen da spontan nicht sonderlich viele ein - genau genommen gar keine Personen oder Institutionen. Vielleicht war "die Liste" ein Bluff, und vielleicht ist das Auftreten von "Anonymous" zu pubertär. Aber wen interessiert das denn, wenn das Ergebnis das Überleben von Menschen bedeutet.

    Für mich sieht es daher eher so aus, als hätte der Herr Autor schlecht recherchiert. Richtig peinlich wird's aber aus meiner Sicht, wenn dieser beim Sezieren der Anonymous-Sprache zudem noch zu einer elitären Hybris neigt, die augenscheinlich auf einem nicht abzustreitenden rhetorischen Talent plus Hintergrundwissen über soziale (Klassen-)Kämpfe basiert und ins Verhältnis stellt. Da ist es dann recht einfach über die heterogenen "Anonymous"-Gruppen alá "Lachnummer mit Mut zum Pathos" zu lästern, aber eben auch peinlich, wenn man die "Zeta-Story" im Hinterkopf hat.

  • S
    Stefan

    Aus diesem Artikel wird sehr schön deutlich, dass hier über plumpes Herunterbeten von Vorurteilen hinausgegangen wurde. Statt dessen wurde gründlich recherchiert und mittels einer fundierten Analyse der Sprache von Anonymous gelangte der Autor zu interessanten und neuen Erkenntnissen über diese Gruppe und ihr Selbstverständnis.

     

    Nicht.

     

    Mit der taz geht's echt bergab...

  • A
    Addliss

    Ohne die Sprache einiger Kommentatoren hier zu übernehmen, muss ich doch den meisten zustimmen: Malte bemüht hier Klischees allzu stark, die in der von ihm beschriebenen Generalität wohl nicht zutreffen. Ich dachte zunächst, er stellt seine Kritik nur auf die Sprache ab, die zugegebenermaßen pathetisch und wie aus einem Film von einem 13jährigen zitiert wirkt. Doch man kann auch eine gute Idee hinter Anonymous sehen, die sich nicht nur auf's Hacken und pathetische Drohgebärden beschränkt. Mir hätte ein differenzierterer Artikel besser gefallen.

  • D
    Detlef

    Selten so einen schlecht geschriebenen, sachlich unkorrekten, effekthascherischen Artikel gelesen.

     

    Das Niveau ist wohl heute in der Tube geblieben.

  • FK
    Frau Kirschgrün

    @ Dieter Carstensen:

     

    Sehr geehrter Herr Carstensen,

     

    ich befürchte Sie haben noch nicht bemerkt, dass die Mächtigen bereits vor geraumer Zeit die Spielregeln einseitig geändert haben (von wegen Demokratie!):

     

    nur in der Anonymität kann es gelingen, eine längst fällige Veränderung in diesem, blindem Gehorsam folgenden Land, umzusetzen. Denn ohne Anonymität gibt es überhaupt keine Chance mehr, an der Wurzel des Übels ansetzende Veränderungen auch nur zu äußern.

     

    Die Machtinstrumente sind zu stark geworden, um ein normales Leben bei offener Meinungsäußerung führen zu "dürfen" (ich sehe da durchaus auch einen Bezug zu HartzIV – das ist wahre Kontrolle großer Massen durch Angst).

     

    Sie sind auf die allgegenwärtige Desinformation hereingefallen . . . auch geht es nicht um "in die Fresse hauen" oder "Haus abfackeln", vielleicht sollten Sie Ihre Vorurteile mal neu sortieren.

    Wirklich feig sind Menschen, die sich den vorherrschenden Umständen still und schweigend unterordnen.

  • T
    Tom

    Vor Polemik triefende, nicht durchdachte und wenig recherchierte Artikel, vollgestopft mit vorgekauter Meinung und subjektiv empfundenem Hass oder zumindest tiefer Abneigung wie dieser sind es, die mich immer und immer wieder davon abhalten die Taz zu unterstützten.

     

    In Serie gute und richtige Beiträge mit wichtigen Inhalten und guter aufklärerischer Arbeit. Und dann auf einmal bäumt sich in der Redaktion wieder irgend so ein Weltverbesserer auf, verfällt in unkontrollierte spasmische Schnappatmung und ejakuliert dann so einen Rotz ins Internet.

     

    Da kann man ja viel Negatives über die Konkurrenz berichten, aber die haben sich was solche Ergüsse angeht deutlich besser im Griff.

  • F
    fan

    Sagen wir mal so: Anonymous kriegt mehr auf die Reihe, sind spannender, geheimnisvoller und effizienter, als Greenpeace- und Bund-Jugend, Jusos und Grüne Jugend zusammengenommen. Sie versprechen sich weder "was soziales" im Lebenslauf davon, noch irgendwelche Karrierechancen, noch machen sie es, weil Mutti es gesagt hat und Papi da auch ist. Sie sind keine braven Minihippies und einen Boss haben sie auch nicht. Insofern: Anonymous ftw.

     

    Die Blogger bloggen nur die Welt, es kommt aber darauf an, sie zu verndern..

  • D
    droelf

    Der Autor bedient sich einer sehr feinen Satire. i liek. ;)

  • DS
    Die Sprache

    Die angeblich stinkenden Killerspieler war m.W. keine Anonymous-Aktion. Als die Bohrplattform ("Brent Spa" ?) doch nicht versenkt wurde, wäre heute ähnlich übers Internet gelaufen.

     

    Der Artikel freut sicher die Ausdrucker die ihn sich ausdruckern und in den Talkshows davon zitieren können.

    Es erinnert an die Regierungs-Sprecher-Twitter-Pressekonferenz wo man lernte, was die Retrovertierten und "modernen" Unterscheidet.

    Wer eine Digitalkamera nutzt und die Bilder und Texte im Pressecenter per Internet hochlädt und über die Zukunft Deutschlands berichtet, kann ja wohl auch Parteien per Twitter folgen statt ständig am Fax zu lauern.

     

    Davon abgesehen sind einige Formulierungen ursprünglich englisch und wären vielleicht korrekter mit einer anderen Drift zu übersetzen.

    Ein "Facebook-Friend" ist kein "Facebook-Freund" sondern ein "Facebook-Bekannter". Ein "Follower" bei Twitter wo man "tzwitschert" ist kein religiöser "Anhänger"("Folger") oder denkfreier "Mitläufer" sondern (ein schmaleres Wort fiel mir nicht ein) ein "Abonnent" bzw. "hat sich auf den 'Rundschreiben'verteiler von Person X gesetzt".

     

    Möglicherweise handelt es sich sogar um Zitate aus Literatur und Film. Bei Fahrenheit 9/11 wusste auch praktisch keiner der Presse das es eine Anlehnung an "Fahrenheit 451" ist. Kurt Beck (SPD) beklagte sich mal, die Presse würde ihn schon mal mit Volker Beck (Grüner) verwechseln. Bildblog ist ein leiser Anschein dessen, wer besser erst mal vor der eigenen Tür kehren sollte. Mal vom Demokratieverständis und Aufgaben vieler Politiker abgesehen. Die Presse hat deutliches Optimierungspotential. Leider nutzt das keiner und alle bezahlen immer mehr Steuern und Schulden und die Bevölkerung verarmt.

    "Danke Qulitäts-Leistungs-Schutz-Presse" für die Erfüllung Eurer Aufgaben als Leistungs-Katalysator der Gesellschaft der Politiker und Manager dazu antreibt, korrekter und immer besser zu handeln und zu wirtschaften...

  • FK
    Frau Kirschgrün

    Sehr geehrter Herr Malte Welding,

     

    dass die Jungs vielleicht ein klein wenig größenwahnsinnig sein mögen, kann ja sein (sind doch alle Jungs irgendwie – die großen und die kleinen, SEHR zum Leidwesen von uns Frauen).

     

    ABER sie haben ein Ziel, sie haben einen hohen Anspruch an das Leben in dieser Welt, die eben leider NICHT so ist, wie viele von uns es vielleicht gerne hätten und sie TUN etwas.

    Ihr Kommentar klingt etwas beleidigt, als würden sie auch gerne mehr gegen die Ungerechtigkeiten tun, trauen sich aber nicht, da man Ihnen vorwerfen könnte, dass Sie es aufgrund Ihrer "philosophischen Bildung" (vielleicht ist das ja aber auch nur "Namedropping"?) doch besser wissen müssten . . .

    Geben Sie den Jungs doch Tipps und Nachhilfe in schlagkräftiger(er) "Revoluzze und Philosophe", anstatt auf sie einzuschlagen und ausschließlich Ihre Ansicht der Dinge als die richtige zu definieren. Denn wirkliche Argumente haben Sie weder für noch gegen diese "Widerständler", Sie sind einfach nur irgendwie sauer. Mir ist das zu wenig.

     

    Diese "Political Correnctness" ist doch die wahre Katastrophe heutzutage: keine® traut sich mehr Stellung zu beziehen, oder vielleicht auch mal einen unpopulären Standpunkt einzunehmen. Wir werden es nicht schaffen, Änderungen durchzusetzen, wenn nicht die Mehrheit über das Notwendige aufgeklärt wird. Meinetwegen auch mit dem Versuch, ihnen ihre ach so wichtige Spielwiese "facebook" zu zerschießen – ist doch eine schöne Idee! Wenn auch nur eine von vielen . . .

     

    Gehen Sie in sich, ob sie vielleicht doch ein klein wenig Widerstandsgeist gegen die herrschende Klasse und die herrschende Dumpfheit bei sich finden. Wäre schön.

     

    PS: Auch Ihr bashing "schwäbische Bahnhofsverhinderer" zeugt nicht gerade von hohem Niveau, aber deutlich davon, wes Geistes Kind Sie sind. Was machen Sie in der taz?

  • I
    infiltrator

    @ Dieter

     

    lege Dich mit den Zetas an, und Du bleibst auch lieber anonym.

     

    Jeder, der eine halbwegs gute Ausbildung in Guerillataktiken hatte, weiss, dass man gegen einen übermächtigen Gegner aus der Deckung agieren muss.

     

    Oder du stirbst.

     

    Realitätsferne Bürostuhlpupser, die es sich zu Hause bei einem Rotwein gemütlich machen, und ihre süffisanten bis maliziösen Kommentare absondern, machen mich krank.

    Jeder der mag, darf sich angesprochen fühlen.

     

    Ein Freund von mir hat mal gesagt:"Hier herrscht ein Krieg, den nicht jeder sieht."

    Einer der schnell mal von der virtuellen in die reale Welt, und zurück, wechseln kann.

     

    Das merkt man spätestens wenn die Bullen Deine Bude durchsuchen und Dich stundenlang verhören. Oder der Patenonkel Deiner Freundin den abgeschnittenen Kopf seines Gärtners in einem Pappkarton vor die Tür gestellt bekommt.

     

    Wer dennoch seine aus den Medien gebildete Meinung, kundtun möchte. Der sollte zumindest den Anstand haben sich die jeweiligen Verhältnisse vor Ort anzusehen. Und zwar HAUTNAH.

     

    Geht nicht? Doch. Wenn man will.

  • V
    Vid

    Undifferenziert und auf eine Art und Weise arrogant, dass man sich überlegen muss, ob man diese Seite nicht mehr besucht geschweige denn die betreffende Zeitung aufschlägt.

    Und wenn es NUR 13-jährige Jungs wären, die sich hier mit aktuellen politischen Themen beschäftigen und ihre Wege des Protests suchen?

    Wer könnte das anprangern?

    Verkalkte Internetjournalisten mit eingeschränktem Weltbild, die ein gestörtes Verhältnis zur Selbstbefriedigung haben.

  • C
    Cartouche

    Vielleicht sollte Malte Welding künftig seine Texte lieber in irgend einer Provinzstadt beim Poetry-Slam vorlesen, dort gehen sie vielleicht noch als gutgemeinte Erstsemestler-Comedy durch, aber bitte, nie wieder auf taz.de, bitte!

  • U
    urinDanger

    Unwissen und Neid. Mehr ist da nicht zu erkennen. 90er Jahre Bild Niveau.

  • M
    Max

    Da hat wohl jemand noch nicht mal im Ansatz verstanden, über was er da schreibt. Was sollen eigentlich die Vergleiche mit diesen armseligen Figuren deutscher Pseudo-Revoluzzerei? Wieder eine gute Gelegenheit verpaßt, einfach mal nix zu schreiben, Herr Autor.

  • DK
    Der Kuhhirte

    Der Autor offenbart seine ganze Ohnmacht gegenüber den jüngsten Entwicklungen, die er augenscheinlich nicht mehr zu verstehen im Stande ist. Anstatt sich dies einzugestehen, wird unter Bedienung der dümmsten Klischees ein sagenhafter Unsinn im Gewande pseudo-intellektuellen Hochmuts abgesondert, der eigentlich nur eines sagt:

     

    Ich habe nichts verstanden, habe mich nie wirklich damit auseinander gesetzt, wollte aber auch unbedingt mal was dazu schreiben.

     

    Ach, hätte es es doch einfach mal gelassen...

  • T
    Tobi

    Um passend zum Artikel Klischees zu bedienen, LOL!

     

    Nein mal ehrlich Bit-Müll ist wohl das beste Wort, schade eigentlich den von taz.de hätte ich mir eine ernste und umfassende Analyse der „Gruppe“ gewünscht.

     

    Weshalb haben sie sich gegründet, was waren ihre Ziele, was ist aus ihren Zielen geworden?

     

    Anstelle sich über Terminologie aufzuregen hätte man ja auch ihr Wirken der letzten Jahre betrachten können um anschließend zu urteilen. So hätte sich der Lesser eine eigene Meinung bilden können und nicht nur die Meinung eines anderen auf-/angenommen.

     

    Aber: „Weil Denken die schwerste Arbeit ist, die es gibt, beschäftigen sich auch nur wenige damit.“ Henry Ford

  • T
    tonikal

    @ Jan

    @ Max Rogowski

     

    Kommentar eines 12jährigen? Welcher 12jährige hätte denn einen funken ahnung davon, was der "heilige deutsche Gudrun-Enßlin-Ernst" sein könnte? Selbst wörter wie "Stalinismusfantasien" und "Schmissigkeit" dürften für 97% der 12jährigen böhmische dörfer sein. (Danke, Malte, für diese fetzigen worte und wörter!)

     

    Für die Bild-Zeitung gilt das gleiche, da die - vermutlich per ausdrücklichem verlegerreglement - auf das durchschnittlioche sprach-, bildungs- und abstraktionsniveau von 12jährigen fest eingestellt ist.

     

    Ich habe von diesem kommentar keine differenzierte abhandlung über Anonymous erwartet. Der hanebüchene Anonymous-claim "Wir sind legion usw." reicht völlig aus, um eine beißend-einseitige kritik wie diese hier zu rechtfertigen.

     

    Gruß von tonikal

    tonikal.blogspot.com

  • A
    anonxyz

    Es gab vor kurzem auf dradio wissen eine Vortragsreihe zur aktuellen Entwicklung der deutschen Sprache, und da auch ueber die Sprachverwendung Jugendlicher. Moechte ich dem Autor mal empfehlen, da er hier ueberwiegend bloss Klischees wiederholt.

  • G
    Gerrit

    Wie alt ist den der Verfasser dieses unglaublich überflüssigen Artikel?

  • E
    Elvenpath

    Aus dem Artikel trieft nur so der Neid, dass ein paar Hacker mehr Publikum haben, als der bloggende Redakteur.

    Dass ein paar Nerds besser auf Mißstände aufmerksam machen, als sein Geschreibsel.

    Und wenn die Mitglieder sich wie 13jährige mit Allmachtsphantasien verhalten, dann verhält sich der Autor, wie eine eingeschnapptes 12jähriges Mädchen.

  • B
    Benjamin

    Ich hätte gern die Lebenszeit zurück, die ich mit dem Lesen dieses Kommentars verschwendet habe.

    Es geht los mit den diversen Unterstellungen, die ihre einzige Begründung in einer Art "Stammtischpsychologie" finden, die man sonst nur im Boulevard erwarten würde: Wer droht ist machtgeil und die machtgeilsten sind dreizehnjährige Jungs, also müssen die Mitglieder von Anonymous (im Geiste) dreizehnjährige Jungs sein. Ah, ja. Mal abgesehen von der logischen Inkonsistenz dieser Argumentationskette - sollte das jetzt die Mitglieder von Anonymous oder dreizehnjährige Jungs beleidigen?

    Die Unterstellung des Onanierens am PC ist so dermaßen klischeehaft (und ansonsten absolut unbegründet), dass ich mich ernsthaft frage, ob der Autor irgendwo zwischen seinen Vorurteilen noch Platz für (selbst-)kritische Gedanken hat.

    Oder kennt der Autor die vielen anonymen Mitglieder von Anonymous persönlich und leitet daraus seine Schlussfolgerungen ab? Unwahrscheinlich...

    Und dann die sinnlose Aneinanderreihung von wahnwitzigen Vergleichen mit linken Revolutionsgruppierungen. Nicht durchdacht, schlecht herausgearbeitet und teilweise einfach schwachsinnig.

    Aber der größte Fehler, den der Autor begeht - und durch den er zeigt, dass er wirklich mal so keine Ahnung von dem Thema hat, das er hier kommentiert: Er betrachtet Anonymous als geschlossene Gruppe. Dabei sind diese nunmal bestenfalls ein loser Verband, in dem es unzählige verschiedene Strömungen gibt. Manche sind gemäßigt, andere radikaler. Und vielleicht auch einige so, wie der Autor die gnaze Gruppe kategorisieren wollte. Viele Anonymous-Aktivisten sind nichtmal Hacker, sondern engagieren sich nur politisch für die Gruppe.

    Aber hierfür müsste man sich natürlich erstmal fragen, wann ein Mitglied nur für sich selbst spricht und wann es für eine Teilgruppe oder die gesamte Gruppe spricht.

    Ich stimme zu, dass eine "Internetpolizei", deren Rolle Anonymous teilweise einnimmt, demokratisch legitimiert sein müsste. Aber so lange es solche Einrichtungen nicht gibt, bzw. sich unsere Polizei des Netzes nur bedient um illegale Durchsuchungen durchzuführen, tritt unweigerlich eine "Bürgerwehr" auf den Plan. Will man diese loswerden, muss man endlich vernünftige (und globale) rechtliche Strukturen im Netz schaffen.

    Doch solche Artikel lenken von den nötigen Diskussionen um Bürgerrechte im Netz und Netzfreiheit ab und leiten auf ein Niveau, das sonst eher CSU-Politikern vorbehalten ist: Man kennt sich mit dem Netz nicht aus, es macht einem Angst und alle, die viel Zeit da verbringen müssen zwangsläufig Perverse und Machtgeile sein.

    Ich empfehle dem Autor, solche Artikel das nächste mal an den Boulevard zu schicken. Oder nach minimaler Umformulierung als Satire zu verkaufen. Die taz hat wirklich mehr Niveau verdient.

  • A
    Anonym-us

    Danke für diese weisen Worte!? (wohl kaum)

     

    Der Autor ehrt hier, m.M.n., die taz nicht!

    Entschuldigung, aber das inhaltliche, politische und kulturelle Niveau gleichen dem Gefahsel eines 13-jährigen Jungen, der Papi alles nachspricht, was dieser in Zeitungen und Zeitschriften des Springer-Verlags gelesen hat. Der Schreibstil, Grammatik, etc. gleichen der Mischung aus "Bild", Manga- & Marvel-Comics und Marxs "Das Kapital". Ergo: herrausragend schlecht, wie ich finde.

     

    Superman, Batman und SailerMoon sind wohl die Träumereien 13 jahriger Jungs. Aber die Ideen, Charakteren und Werte dahinter, stehen meißt weit höher, als die unserer aktuellen Gesellschaft. Warum daran also nicht ein Beispiel nehmen? Warum nicht versuchen ein Weltverbesserer zu sein?

     

    4chan, Reddit und wie sie heißen, sind nunmal die Treffpunkte vieler. Evtl. auch der Gründer von Lidl, ALDI oder Microsoft. Wer weiß? Furtzwitze, Versprecher, Photomontage und Pin-Up-Bildchen gehören nun einmal zum festen kulturellen Gut der westlichen Welt. Und wer sich dort rumtreibt, der muss sich ja nicht automatisch damit beschäftigen. Immerhin gibt es auch dort noch andere/ernstere Threads.

     

    Ach, lieber Autor, was sollte dieser Artikel eigentlich aussagen? Kulturkritik? Neid auf 13 Jährige mit Script-Kenntissen? Angst vorm gehackt werden? Hass und Spott? Oder Zwang/Drang sich zu präsentieren?

     

    Viel Erfolg beim Üben!

  • HG
    herr günni

    Danke Herr Welding,

    keine Recherche,keine Ahnung aber viele leere Worte zu Geld gemacht...und am Ende sollen wir LeserInnen sowas auch noch via flattr oder Spende zahlen?

  • MW
    Malte Welding

    Liebe Kommentierende und Halbdrüberleser:

    Wie die Überschrift ganz richtig andeutet, handelt es sich um einen Kommentar zur Sprache von Anonymous.

    Ein Kommentar ist keine soziologische Abhandlung.

    Aber selbst innerhalb einer solchen Abhandlung käme man nicht umhin, die herkunft von anonymous zu beleuchten. Und die Wiege steht nun einmal bei /b/.

    Der häufigste Wortbeitrag dort: lol, nigger.

    Extra für diesen Kommentar surfe ich gerade hetzt 4chan an und kopiere den ersten Beitrag dort hier hinein: ITT: You post a better young ass than this. Daneben das Bild eines sehr jungen Mädchens im Bikini.

     

    Was nun die Differenziertheit angeht: Da kann es nicht schaden, nochmal alles zu lesen. Ist ja keine soziologische Abhandlung.

  • S
    steffen

    Der Kommentator hetzt á la Bildzeitung, indem er Menschen nach behaupteten Merkmalen markiert und ausgrenzt.Beispielsweise könnte man mal ganz einfach fragen: Was soll denn bitte ein Fern-Uni-Sprech sein?

  • F
    Fred

    Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf, wer sich nicht organisiert, verliert. Das ist das große Problem der ganzen neuen Weltverbesserungsideologien a la Occopy, Anos und Co.

     

    Sich punktuell zu kleineren Aktionen vernetzen und diese durchzuführen, rüttelt nicht an den Grundfesten unserer Gesellschaft, keine Widersprüche werden aufgezeigt, geschweigedenn gelöst. Das ist das, was - der im Artikel erwähnte Slavoj Zizek meint, wenn er sagt: "(...) hat die Eier der Mächtigen in unseren Gesellschaften nur mit Staub beschmutzt, es kommt aber darauf an, sie abzuschneiden." Die Eier der Mächtigen beschmutzen, das machen die anonymen Onanisten (wie man die Anos nach Lektüre dieses Artikels wohl polemisch nennen könnte). Der Autor irrt nur in einem, wenn er Zizek stalinistische Phantasien Unterstellt, das ist ähnlich lächerlich, wie selbiges der Linkspartei ans Zeug flicken zu wollen.

  • DC
    Dieter Carstensen

    Der Artikel von Malte Welding trifft für mich genau den Punkt.

     

    Die Hackerkinderchen von Anonymous haben keinerlei demokratische, geschweige denn juristische, Legitimation für ihr wirres Treiben.

     

    Man kann auch im realen Leben nicht einfach jemandem, dessen Meinung einem nicht passt, einfach das Haus abfackeln oder ihm einen in die "Fresse" hauen.

     

    Es stimmt, die Mädels und Jungs von Anonymous leben ihre pubertären, oder vielleicht auch spät pubertären, Allmachtsfantasien im Internet aus, anonym versteht sich, Feiglinge schlagen immer, auch im realen Leben, anonym und von hinten zu.

     

    Irgendwie erinnern mich diese selbsternannten "schwarzen Ritter" des Internet an Autoraser- und Drängler auf den Strassen, die dort gerne "die Sau rauslassen", weil sie meinen dort ebenfalls "anonym" zu sein.

     

    Wer "anonym" handelt, hat für mich meist Minderwertigkeitskompexe oder ist nur ein ganz gewöhnlicher Feigling, der im realen Leben wohl schon rot werden würde, wenn ihn mal jemand streng ansieht.

  • B
    Boateng

    Sie bedienen Klischees über Gebühr.

    Korrekt: die Sprache der Anonymous-Bewegung ist pubertär, im Sinne von: Das daraus zu lesende Machtgefühl und das Selbstverständnis als Rächer ist typisch für Pubertierende.

     

    Die Handlungen der Bewegung sind es nicht. Diese Leute legen sich mit dem israelischen Geheimdienst und mexikanischen Drogenkartellen an - und das stellt den Zusammenhang zwischen einer Sprache der Macht und darauf folgenden Handlungen wieder her.

     

    Sie tun so, als ob Sie diesen Zusammenhang nicht erkennen würden und belassen es dabei, sich über ein Klichee zu erheitern, das von den Handlungen der Bewegung längst eingeholt wurde.

  • J
    Jan

    Dieser Kommentar liest sich wie der Artikel eines 12-jährigen, der seinen Neid über die Kids aus der Nachbarschaft ausdrückt.

    Kann es eventuell sein, dass sich einige Vertreter der Blogger-Gemeinde von Anonymous in ihrer gepachteten Allein-Aufklärungs-Herrschaft gestört fühlen? Haben sich nicht die Blogger auf die Fahne geschrieben, unabhängig von den Mainstrem-Medien Misstände in der Welt aufzudecken? Und nun kommt da so eine Hacker-Gruppe daher und schafft mit ihren Attacken das, was die Blogger mit ihren Worten nur sehr mühsam hinbekommen. Ja Anonymous bewegt etwas. Man mag ihre Methoden in Frage stellen, aber sie zeigen, dass sie eben nicht nur Nerds aus Muttis Keller sind, die ein Smily auf der Homepage des FBI hinterlassen.

    Anonymous hat sich, wenn auch mit fragwürdigem erfolg, mit einem mexikanischen Drogenkartell angelegt. Lieber Herr Welding, wann sind Sie denn das letzte mal aus ihrem Wohlfühlsesel aufgestanden und haben sich mit der Obrigkeit angelegt?

  • AN
    A non E Moose

    Da hat sich aber jemand nicht mit den Wurzeln von Anonymous beschäftigt. Dieter Nuhr hat da mal einen Satz gesagt.

  • WM
    Walte Melding

    Selten so etwas undurchdachtes gelesen. Ich dachte ja, die 90er seien endlich durch, aber es gibt wohl immer noch Journalisten, die nicht gemerkt haben, dass 'der Gegner' in der Zeit, in der sie die Haare in den Suppen neuer Bewegungen seziert haben, mächtig Zeit hatte, abzuräumen. All jene, die nicht den immergleichen 100-mal gelangweilt abgenickten Aktionsformen der alten Zeiten anhängen, zu belächeln und verächtlich zu machen ist wirklich 'ne emanzipatorische Leistung. Hier besteht sie darin: Anonymous = Occupy = 13-jährige, die mit klebrigen Fingern Allmachtsfantasien ausleben.

     

    Chapeau, das muss man so ja erstmal zusammengedacht kriegen.

  • H
    Hermione

    Wow, das nenn ich mal nen überflüssigen Artikel. Ich stimme Max zu, das hat wirklich schon fast BILD-"Niveau".

    Hauptsache mal ein bisschen was schreiben, oder?

  • MR
    Max Rogowski

    Ihr Kommentar ist undifferenziert. Zum Beispiel hat Anonymous viel zur Aufklärung über Scientology beigetragen, sie haben den größten Server mit Kinderpornogaraphie gelöscht und sie unterstützen die Occupybewegung in den U.S.A. medial.

    Ihre Argumentation stereotypisiert, wobei Anonymous ein heterogenes Kollektiv ist. Die Netzaktivisten auf 13-jährige onanierende Jungs zu reduzieren zeugt von Unreife Ihrerseits.

    Alles in allem hat man das Gefühl, dass Sie sich wenig über den Gegenstand Ihres Kommentars informiert haben.

    Der Kommentar hätte so auch in der Bild stehen können. Schade.

  • S
    Stefan

    Ich kann dem Tenor des Artikels nicht zustimmen.

    Hier wird versucht die politisch sehr informierten und aufgeklärten Anonymisiert Aktivisten als kleine 13 Jährige Skriptkiddies zu beschreiben.

    Es gibt sicher viele einfache Hackerziele, aber die CIA und der Mossad gehören definitiv nicht dazu.

    Es geht auch nicht nur um billige ddos Attacken, siehe z.B. der Fall mexikanische Drogenmafia.

     

    Der Autor scheint Anonymous ins linke Spektrum eingeordnet zu haben und so sollen sie sich gefälligst auch verhalten.

    Wie die linken Denker aus vergangenen Tagen.

    Es wird Zeit dass dich unsere Gesellschaft von diesem links-rechts denken verabschiedet und als Referenz den gesunden Menschenverstand hernimmt. wenn man sich anschaut was rot-grün an der Regierung geleistet hat oder welches Bild die Partei die Linke seit Jahren abgibt ist das doch nur noch eine Farce.

     

    Man kann über das Vorgehen von Anonymous streiten, aber zumindest erregen Sie Aufmerksamkeit und regen Leute zum nachdenken an ohne dass bisher jemanden Schaden genommen hätte.

    Aber den selben Effekt hätte sicher auch ein Brief an die Pressestellen von Amazon und Paypal gehabt?

  • M
    Mirjam

    Mei, da hat aber jemand seine pokulturelle-Referenz-Hausarbeiten gemacht!

  • M
    Martin

    Wer nicht das Unmögliche versucht, wird nicht das Mögliche erreichen.

  • O
    oeko

    Was will uns dieser Artikel sagen??????

    Wartet der Autor auf das Hacken seines Blogs?

    Möchte er es vieleicht sogar?

    Ehrt es vieleicht heutzutage schon gehackt zu werden?

    Nur mal so ins unreine gedacht

  • U
    unknown

    also ich mag die taz wirklich sehr gerne aber was Malte Welding hier schreibt ist absoluter hohler schwachsinn. hier werden nur cliches bedient, nicht mal die guten, nein .. der standard-schrott aus dem fernsehn das im text selber angeprangert wird. komm mal aus deiner gzsz-welt du troll und kuck dir mal die wirklichkeit an. der artikel hier hat bestenfalls "allerhöchstes" bild-niveau und hat hier nichts zu suchen.

     

    peace!