Kommentar Alkoholverbot: Bier ist nicht gleich Bier
Ein absolutes Verbot ist überzogen. Es trifft nicht nur die Koma- und Krawalltrinker sondern alle, die ihr Bier von der einen Party zur nächsten mitnehmen und dabei in Stimmung bleiben wollen.
I n Bussen und Bahnen soll sich keiner alkoholbedröhnt daneben benehmen. Das ist eine vernünftige Forderung. Ein absolutes Verbot, dort Alkohol zu trinken, ist zwar schön radikal und hört sich so an, als ließe sich das Problem mit einem Federstrich lösen. Trotzdem ist es nicht das richtige Mittel.
Ein absolutes Verbot liegt in dem Besorgnis erregenden Trend, Bürger mit Zwangsmaßnahmen und immer höheren Bußgeldern zu beglücken.
Ein Verbot erzeugt unnötige Konflikte. Leute mit Sixpack oder Sektflasche werden vom Wachpersonal misstrauisch beäugt werden und geraten unter Rechtfertigungsdruck. Der Weg zur Schikane ist kurz.
Ein absolutes Verbot ist überzogen. Es trifft nicht nur die Koma- und Krawalltrinker sondern alle, die ihr Bier von der einen Party zur nächsten mitnehmen und dabei in Stimmung bleiben wollen - ganz zu schweigen, vom Handwerker mit dem Feierabendbier.
Das Verbot geht am Problem vorbei. Denn das, was die Leute auf den kurzen Bahnfahrten in sich hinein schütten, macht sie nicht gefährlich. Die betreffende Klientel dürfte in der Regel bereits wohl gefüllt einsteigen. Dann einzugreifen, wenn sich Leute tatsächlich daneben benehmen, erscheint sinnvoller.
Vielleicht lassen sich CDU und SPD ja doch noch von einer moderaten Lösung überzeugen.
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