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04.12.2012 19:18 UHR
von @ Karl K.::
@ Karl K.
Zu viel der Ehre. Smoke on the water.
Als Werner Brösel Fan weiß ich Flächköpper zu schätzen,
Egal - alle Klarheiten beseitigt.
Danke. Dannichfür.
"Wer nun Alice Schwarzer eine vermeintliche Übermacht vorwirft, verrät viel über sich selbst. Auch eine Gesellschaft, die Antihelden braucht, sollte Besorgnis erregen. Es spiegelt eine Autoritätsgläubigkeit wider, die das Gegenteil von Emanzipation ist. In diesem Sinne sei ihren FeindInnen zugerufen: Befreit euch endlich!"
Hä? Die geistigen Verrenkungen werden doch immer bizarrer, wenn es gilt die große Führerin zu verteidigen und ihre Kritiker zu maßregeln. Dazu gehört auch, ausschließlich in Freunde und Feinde zu teilen, wie bei jeder zünftigen totalitären Geisteshaltung. Befreie Sie sich endlich mal, Frau Pohl.
Was wir Schwarzer verdanken, sind mittlerweile volksverhetzende Fragestellungen wie diese:
“Feminismus – werden Männer in der heutigen Welt nicht mehr gebraucht?
Erziehung, vor allem im frühkindlichen Alter ist allgemein Frauensache, weibliche Tugenden wie Kommunikationsfähigkeit und bessere Verbalisierung von Problemen stehen hoch im Kurs und Jungen fühlen sich zunehmend als das unvollkommene Geschlecht. Auch im späteren Leben sind männliche Eigenschaften in der Wahrnehmung vieler immer weniger gefragt. Ist der Mann in der heutigen Welt eigentlich überflüssig?”
Das ist klar faschistoid. Nach Lage der Dinge, ist der Männerrechtsbewegung eine ähnlich begnadete Demagogin wie Schwarzer zu wünschen. Anders wird Mann nicht gehört bzw. geht die fundamentale Volksverhetzung feministischer Provenienz ungehindert weiter. Zumal inzwischen bereits ein "Bundesforum Männer" die Rolle der Blockparteien nach DDR-Vorbild spielt.
Glückwünsche? Nee, Revolte!
Vielen Dank Ines Pohl, welch Wohltat nach ein bisschen Presseschau! Einer der wenig würdigen Kommentare die ich heute lesen konnte!
@ Karl K.
Au weia! Ich bin fälschlicherweise davon ausgegangen, wenn ich meinen Alias "@ Karl K." nennen würde, würden Sie direkt merken, dass SIE gemeint waren!
Offenbar ist das so nicht bei Ihnen angekommen, also versuche ich jetzt, meinen Text intellektuell überschaubarer zu gestalten:
Hallo Karl K. (ja, SIE sind gemeint)!
Ich kopiere zunächst meine Ausführungen:
"Es interessiert mich, was Sie mit ihrem hochgradig verwirrendem Text inhaltich rüberbringen wollten.
Ist da was? Ist da nichts?
Oder geht es letzlich doch nur um möchtegernpoetische Eitelkeiten?"
Das galt IHNEN und NICHT Frau Pohl.
Um es ganz deutlich zu sagen: Ich konnte mit IHREM Beitrag nichts anfangen und habe mich gefragt, was SIE damit möglicherweise zum Ausdruck bringen wollte.
Im nächsten Schritt ist mir klar geworden, dass ich nicht mich sondern SIE fragen sollte, da ich diese Frage selbstverständlich nicht beantworten kann.
Deshalb habe ich einen Kommentar verfasst, der sich direkt auf IHRE Äußerungen bezog.
Ist jetzt klar geworden, was passiert ist?
Ines Pohls Beitrag zum Alice Schwarzer fand ich soweit ganz gut. Möchtegernpoetische Eitelkeiten konnte ich - ganz in Gegensatz zu IHREM ersten Beitrag - NICHT erkennen oder vermuten.
Ist jetzt angekommen, dass und was ich IHNEN mitteilen wollte?
Leider, leider, leider: DER WUNSCH GELIEBT ZU WERDEN! O wenn doch die Frauen mal die Theorie darüber, was ihr Leben SO bestimmt, sich etwas als fundamentaler angesehen und zu Herzen genommen hätten. Die (Onto/Pscho)Logik der Gefühle.
Es steht bei Spinoza und zentral im Anti-Ödipus. Wir gehen Beziehungen ein, damit ews uns besser geht, ds ist dan "Liebe", und wollen im andern den Wunscgh nach Gegenlienb erzezuegen. Das läuft fast automatisch unterbewusst ab und ergibt, unerkannt eine große Willfährigkeit und Konformalismus, KInventionalismus, ein "gelebt werden", ein Unterordung unter
10000 Regeln - ohne es wirklich zu merken. Eine Entpolitidsierung, die Einkerkerkung in die Blindheit des Privaten (Küche, Kinder, Kirche).
TAZ Chrefredakteirin Basha Mika hat in der Pornofrage, die einen ANFANG des selbstbestimmten Ausgang aus der Privaten Sexualität darstellt, ein zu Alice Schwarzer konfrontatiob gegnerischen Standpunkt vertreten.
Die politische Effektivität der vielen Zeit und Bildung und instutionllen Verankerung in den strategishcn "Humanwissenchaften"-Berufen der Frauen ist nicht sehr hoch, mit oder ohne Frau Schwarzer. Dir erste wirkliche Massenakaednikergeneration. Viele Türen im Gefängnis der Mächte sind schon ohne Schloss...und es wird tatsö#chlich einfach so getan, wie vorher.
Read me:
Liebe Frau Pohl,
" Oder geht es letzlich doch nur um möchtegernpoetische Eitelkeiten?"
da ich ungern jemand öffentlich oute:
only in that private way!
" … und staunend liest's der anbetroffene Chef…"
ist - ja genau - Galgenlied:
http://www.oppisworld.de/morgen/palm08.html
Danke insoweit, als ich sonst diese schöne Seite
nicht aufgesucht hätte;
und schmunzelnd, als ja Sie so schön
bürgerlich- bourgoise reagiert haben,
wie die Leute dunnemals auch.
Always at your service.
Ps. zu " Ja - aber" - Sätzen hatte mein
Deutschpauker auch schon ne klare Meinung:
zu viel ist weniger!
Man wird sich dieser Frau ganz sicher, so wie man es mit den Machos der 50-er und 60-er Jahre zurecht getan hat, irgendwann schämen müssen. Möge sie 100 werden, insofern alles Gute, FRAU Schwarzer! Aber das z.T. faschistoide und letztlich pseudofeministische Geschwurbel wird schon demnächst garantiert als Treppenwitz der Geschichte verhandelt. Und wieder zu recht..
Ja, Alice Schwarzer, ein Beispiel für wahre Standhaftigkeit - hihi, der musste kommen (Hihi, kommen! Hihi, Standhaftigkeit!). Die steht ihren Mann!
Alice Schwarzer war schon immer häßlich, schon immer langweilig, schon immer frauen- und männerverachtend, intolerant, rechtsextrem, demokratiefeindlich, einseitig - so wie die Nazis die Juden nicht mochten, mag Alice Schwarzer keine Männer. Schön für sie, sie ist ja unfassbar arrogant und immun gegen jede Kritik, diese Eigenschaften teilt sie mit ihrem großen Vorbild aus Braunau am Inn - muss man sie deshalb bejubeln?
Liebe Frau Pohl,
ich danke Ihnen für diesen feinen Kommentar und stimme voll zu: als Frau und Mutter mit 40 habe ich gerade erst letzten Freitag ein Gespäch mit Freundinnen zum Thema Feminismus HEUTE geführt und auch dafür geworben, Schwarzers frühe Verdienste anzuerkennen und gleichzeitig nach vorne zu schauen und die Energie, die jetzt immer noch in Debatten über ihre heute in der Tat kritikwürdigen Aussagen fließt, doch lieber für akuelle Debatten zur Geschlechtergerechtigkeit zu nutzen und uns dort weiterhin einzumischen.
Dazu passt Ihr "Befreit euch endlich!" doch wunderbar. Und wenn wir dann noch eine Portion Humor drauf tun, kann es los gehen :-)
Herzliche Grüße
K. K.-Koch
Alice Schwarzer, eine bekennende Islamhasserin und Rechtsextreme, wird in der taz bejubelt - traurig und bezeichnend.
Trifft wohl auch auf Frau Kappert von der taz zu. Jedenfalls weist ihr kurioser taz-Kommentar darauf hin:
"Dass vielen eine sachliche Begegnung mit dem Werk und Wirken dieser außergewöhnlichen Deutschen, die heute ihren 70. Geburtstag feiert, dennoch nicht möglich ist, sagt in erster Linie etwas aus über jene, die sie bis heute missbrauchen, um sich in zynischer Abgrenzung von ihr zu behaupten."
Im Übrigen haben Frauen heute immer noch das Problem, sich von der patriarchalen Übermacht der Männer halbwegs zu befreien, anstatt sich von der angeblichen Übermacht Frau Schwarzers zu befreien.
Kopfschüttelnd, Sabine
Emanzipation war und ist sicher immer noch ein berechtigtes Anliegen. Ein Feminismus der Frauen Vorschriften macht, ist indessen nicht besser als die geschlechtspezifische Unterdrückung selbst. Unter der Flagge Feminismus ist viel Blödsinn in die Welt gekommen. Und für den (dominierenden) bürgerlichen Feminismus geht Unterdrückung schon in Ordnung, wenn nur die Geschlechter gleich daran beteiligt sind. Ohnmächtiges Kaputtlachen steht denn auch immer an, wenn alternativ looking people dies auch noch für links halten. Leider wird man nie erfahren, wie viele Frauen unglücklich wurden, um dem Bild einer bürgerlichen Feministin zu entsprechen und wie viele Männer zu unrecht nen dümmlichen Punk gemacht bekamen (Na gut, man soll nicht kleinlich sein). Dafür ist Frau Schwarzer sicher nicht allein verantwortlich, aber sie brachte oft Unausgegorenes als absolute Wahrheit, so daß ich ihr nicht mehr zuhören mag. Feminismus bedarf einer Entmüllung, heutzutage.
Bei Alice Schwarzer fällt mir nur die Parallele zu Helmut Kohl ein. Beide haben sich ihren Platz im Geschichtsbuch gesichert. Beide haben sich für ein Teil ihres Wirkens den Respekt einer grossen Mehrheit der Bevölkerung verdient.
Beide haben jedoch auch ihre Schattenseiten. Sie sind schwierige Persönlichkeiten, die es ihrer Mitwelt nicht immer leicht machen, mit ihnen umzugehen. Sie haben schwarze und blinde Flecken auf ihrer Weste. Sie missbrauchen beide den Respekt, den sie sich verdient haben und haben schon lange aufgehört zu argumentieren. Gegenargumente widerlegen sie nicht, sondern sie diffamieren.
Von daher ist es nur zu verständlich, dass sie bei denen, die sie zu Unrecht verletzen wütende Reaktionen hervorrufen - angesichts der Ohnmacht gegenüber dem öffentlichen HeldInnenbild.
Frau Schwarzer hat sich bahnbrechend für den Feminismus eingesetzt - eine Heilige war sie nie und Kritik an ihr ist daher genauso zulässig wie nötig.
Liebe Ines Pohl, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen und die
teilweise völlig vorurteilsbeladenen Kommentare hier bestätigen nur:
Bitte erstmal Schwarzers Bücher lesen bevor man sich unqualifiziert
auskotzt. Ich finde Alice Schwarzer als Person, Journalistin und Feministin
eine Klasse für sich, auch wenn ich nicht alles teile bei einigen Statements.
Aber eins ist klar: Die Kolumne in der Bild war pure Anarchie, Ihr schwarz-weiß
Spießer! Happy Birthday, Alice :-)
Alice - eine Frau mit Ecken und Kanten - wie schön!
Ach Gottchen, sacht's Lottchen;
aber mit kiebigem Schaum vorm Mund muß jeder selber fertig werden.
Und wer sich dem Klassenfeind andient, für den ist eigentlich jedes Wort zu viel;
heißt er nun Wolf Biermann oder Alice Schwarzer; sei's Die Welt oder BLÖD.
In der Sache;
Beim Lesen fiel mir das durchgängige Schema
auf: Alice ist .. ( positiv) , aber… ( einschränkend)!
Und da dachte ich - ich hatte das Alice-ABC dabei noch gar nicht gelesen -,
an der Autorin liegt's nicht, sondern an der Jubilarin, deren Denke.
An deren schwarz-weiß-Denken ( z.B. Manichäer),
wie ich es auch immer wahrgenommen habe.
Tertium non datur. Ungesund - und auch sehr anstrengend - für alle!
Zur heutigen allbekannten Verwunschenheit des Bayenturms
ist selbst ein Quatschreim zu viel. Da ham'se recht.
Alice Schwarzer: Manchmal Licht, sehr oft Schatten.
Befreit Euch endlich vom Feminismus, besonders dem Polit-Feminismus, der dieses Land immer mehr lähmt. Befreit Euch von der Lebenslüge des "kleinen Unterschieds". Und befreit Euch endlich von Marx&Co., arbeitet endlich die teils extremistische Feminismus-Vergangenheit auf - auch ihr habt Eure Terror-Cliquen.
@ Karl K.
Karlchen, Du sollst doch nicht so frueh am Morgen schon dieses Zeug rauchen!
Schon die Zeilen "Alice Schwarzer weiß, was gut ist für die Frau und was schlecht." zeigt das Problem, dass sie mit Autoritätsgläubigkeit paraphrasieren und kritisieren, obwohl sie ihm längst zugestimmt haben.
Das Problem ist nämlich: "Alice Schwarzer hat keine Ahnung, was gut ist für die Frau und was schlecht - das interessiert sie aber nicht und so geht sie weiter mit ihrer Meinung und der Vorstellung hausieren, sie verträte damit irgendwen".
Das aber ist nicht Feminismus, sondern Faschismus - dass sie damit längst bei der BILD angekommen ist, beweist nur, dass es so ist.
Alice Schwarzer kann man als historische Figur wertschätzen, sie hat einiges erreicht. Aber gerade verspielt sie ihren guten Ruf sehr nachhaltig, man sollte diese senile, alte Frau vor sich selbst beschützen; man möge sie an eine therapeutische Bushaltestelle vor der Emma setzen und sie nicht mehr in die Gazetten lassen, wenn man dem Feminismus etwas Gutes tun wollte. BILD aber führt sie lieber vor und weidet sich an der Senilität dieser ehemaligen Ikone.
Können Sie mir bitte in einer Ihrer nächsten Kolumne erklären, Frau Pohl, wie ich Respekt (lt. Wikipedia eine "Form der Wertschätzung [...] und Ehrerbietung" und Gegenteil von "Verachtung") aufbringen soll für ein "Lebenswerk", das auf mich wirkt, als wäre es ausschließlich deswegen vollbracht worden, weil seine Urheberin das dringende Bedürfnis hatte "sich in zynischer Abgrenzung [...] zu behaupten"? Gegen den tatsächlich grassierenden Männlichkeitswahn zum Beispiel und gegen sexuelle Vorurteile, allerdings leider ebenso ungeschickt wie (gemessen am Aufwand) erfolglos? So von wegen Vorbild-Wirkung, meine ich.
Ich fürchte, zu sehr viel mehr als zu einer gewissen Aufmerksamkeit (ebenfalls eine Wikipedia-Übersetzung für "Respekt") langt es bei mir nicht. Vielleicht ist ja mein Wunsch nach Selbstbehauptung einfach noch zu stark. Auch dank der schier unermüdlichen Aufklärungsarbeit einer kleinen, feinen, bundesweit erscheinenden tageszeitung zum Glück ausgesprochen starkem Selbsterhaltungstrieb. Sollte ich mich also irgendwann einmal aufraffen zu der von Ihnen am Schluss Ihres Textes geforderten Selbstbefreiung, Frau Pohl, werde ich mich von dieser Zeitung gleich mit befreien, versprochen. Das ist dann, sozusagen, ein Aufwasch. Und für gelernte Hausfrauen wie mich macht sich so etwas wie ein Aufwasch ja fast von allein. Sagt jedenfalls mein Mann.
Auf jeden Fall kann man der Schwarzer keine Wankelmütigkeit vorwerfen. Was sie heute sagt, hat sie vor 30 Jahren schon gesagt, und sie wird es auf dem Sterbebett noch sagen. Sie ist ein Vorbild an Kontinuität und Stabilität, wie es allfenfalls noch Fidel Castro zustande bringt. Schwarzer ändert ihre Ansichten niemals, eher wird ein Protestant zum Papst gewählt. Bei ihr weiß man woran man ist. Das wirkt zwar berechenbar, denn wenn sie den Mund öffnet, weiß man, was sie sagen wird. Sie sagt ja selten mal etwas neues. Andererseits sind halt auch keine Überraschungen zu erwarten.
In diesem Sinne: Glückwunsch, Alice. Und nicht vergessen: Den Feind erkennt man am Penis.
Es interessiert mich, was Sie mit ihrem hochgradig verwirrendem Text inhaltich rüberbringen wollten.
Ist da was? Ist da nichts?
Oder geht es letzlich doch nur um möchtegernpoetische Eitelkeiten?
Spontan tazgezahlt für diesen entspannten, klarsichtigen Kommentar.
Einzigartig vielleicht, aktiv wichtig nicht mehr.
Wer regelmaessig mal hinhoert, findet sich beruhigend bestaetigt, sie im Wissen um ihre etablierte Meinung und Position nicht erneut hoeren zu muessen.
Im Alter wird alles klarer, auch bei Frau .! Was war/ist ihr am Wichtigsten, was rieb und treibt sie wirklich an ?... Warum ging sie als "Ein-Frau_Trupp" winkend im Kölner Karnevalzug mit, warum macht sie "Freiwillige" Werbung für und schreibt in der B...d-Zeitung? Hätte sie ihre Seele nicht an Springer verkauft, wenn Ohnesorg, Dutschke u.a. Frauen gewesen wären!? Sehen wir Frau S. bald im Wahlkampfteam der Frau M.; quasi als lärmendes Gegenstück zu "Steinreichs" "Promi-Tante. Die RedakteurInnen der Taz wollen/dürfen/können mir das nicht erklären, die "Säzzer" gibt es nicht mehr, bleiben mir also nur die LeserbriefschreiberInnen. Ich säzze auf Euch!!!
Alice Schwarzer hat viel für die Emanzipation der Frauen in Deutschland getan.Dafür gebührt ihr Dank und Anerkennung.
Große Erleichterung, dass es die taz gibt und nicht nur vermeintliche Würdigungen von Alice Schwarzer zu ihrem 70. Geburtstag in Form eben jener "zynischen Abgrenzungen" wie in einigen anderen Medien.
Alice Schwarzer hat nie für Gleichberechtigung gekämpft.
Immer nur einseitig versucht, Frauen einen Vorteil zu verschaffen bzw. zu erhalten.
Was aus Männern wird, ist ihr gleichgültig.
Rosinenpickerei eben.
Bestes Beispiel, erst kürzlich:
Alice Schwarzer setzt sich massiv f ü r die Beschneidung von Jungen ein, während sie diese bei Mädchen entschieden ablehnt.
Sie hat sich über Jahrzehnte hinweg nie daran gestört, daß
- Jungen eine Wehr- oder Zivildienst ableisten müssen und Mädchen nicht
- Männer erst zwei Jahre später als Frauen in Rente gehen konnten
usw.
Damit ist sie eine typische Lobbyistin.
Lobbyisten sind dafür bekannt, nicht über den Tellerrand der eigenen Gruppeninteressen blicken zu können.
Müssen wir vor dieser "Lebensleistung" wirklich respekt haben ?
Trotzdem: Alles Gute zum Geburtstag
"… Ja - aber…"
- doch, doch, das kann man mal schreiben;
aber nen ganzen Aufmacher lang?
- durchgängig?
Doch! Is ok!
Liest man - frau auch - ja inhaltlich durchaus bei Ines Pohl korrekt;
" … und staunend liest's der anbetroffene Chef…"
Woran liegt's? Ines Pohl?
Nö, die hat Schreiben gelernt.
Ergo?
Ge-nau. Am Gegenstand der Begierde!
An der schmallippigen Dualität von Alice in her own land.
" Jeder Manichäer ist auch ein Grobian…" wußte schon old Wilhelm Busch.
Wer nur einen Hammer hat, dem zerfällt die Welt in Nägel - und nix sonst!
Und schwupps - ist der Nervensäge-Beitrag angemessen und ungewollt hellsichtig.
Danke. Man - muß nur Lametta und Grünzeug 'n bißchen auf Seite räumen.
And by the way - als knapp Jüngerer:
"Ich fühl mich alterslos!"
ah, ja? - Indolenz wird ja regelmäßig eher Männern zugeschrieben.
Mit Brille wär das nicht passiert.
Egal der Spruch geht für die Dame schon in Ordnung;
hört sich so schön nach Maggie Thatcher an.
Und die eiserne Lady hat ja auch vor allem wasted land hinterlassen.
Also: Rapunzel, laß dein Haar herunter.
Verlaufene - begehren:
' laß ein' -
in dein' Turm um Rhein.
Um die Pflegeversicherung zu retten, sind steigende Beiträge unausweichlich. Nur so lässt sich die Betreuung im Alter, wie wir sie kennen, halten.
Kommentar Alice Schwarzer: Befreit euch endlich!
Alice Schwarzer bleibt bis heute wichtig und einzigartig. Sie marschiert in der ersten Reihe, weil sie Aufmerksamkeit mag und aus Überzeugung handelt.
Es gibt wenige Menschen, zu denen jedeR eine so dezidierte Meinung hat wie zu Alice Schwarzer. Außer vielleicht zum Fußballbundestrainer. Und hier gibt es ja immer einen sehr realen Grund, warum das Volk gerade vergötternd liebt oder abgrundtief hasst: das Spielergebnis.
Bei Schwarzer sind die Gefühle ähnlich aufgeladen, der Begründungszusammenhang aber viel komplizierter. Denn das Ergebnis würde ja eindeutig für sie sprechen: Alice Schwarzer hat den Befreiungskampf der Frauen sehr erfolgreich vorangetrieben. Niemand kann sich den Anspruch erwerben, geliebt zu werden, aber Respekt, den hat Schwarzer sich mit ihrem Lebenswerk verdient.
Dass vielen eine sachliche Begegnung mit dem Werk und Wirken dieser außergewöhnlichen Deutschen, die heute ihren 70. Geburtstag feiert, dennoch nicht möglich ist, sagt in erster Linie etwas aus über jene, die sie bis heute missbrauchen, um sich in zynischer Abgrenzung von ihr zu behaupten.
Anfeindungen über Jahrzehnte
Dabei ist Alice Schwarzer geprägt von ihrem Weg. Und nur gewisse Persönlichkeiten halten Anfeindungen, wie sie sie Jahrzehnte hat über sich ergehen lassen, überhaupt aus. Sie wurde als männerhassende Oberlesbe diffamiert, war der Fels in der Brandung in Zeiten, als Feministin tatsächlich noch ein ernst gemeintes Schimpfwort war. Sie ist in der ersten Reihe marschiert, weil sie die Aufmerksamkeit mag. Sie ist aber auch weitergegangen, weil sie aus Überzeugung handelt und daran glaubt, dass es wichtig ist, was sie tut.
Seit Jahrzehnten vertritt sie zu allem, was irgendwie mit Frauen zu tun hat, eine klare Position: ob Porno, Abtreibung, Kopftuchtragen, Vergewaltigung, Arbeit, Leben, Sterben. Alice Schwarzer weiß, was gut ist für die Frau und was schlecht. Andersdenkende fühlen sich mithin zu Recht nicht angemessen wahrgenommen. Wer ein so langes politisch so aktives Leben gelebt hat, bei dem können Fehler nicht ausbleiben.
Dabei bleibt Alice Schwarzer bis heute wichtig und einzigartig. Gerade in ihrer Eindeutigkeit, die nervt und manches Mal zu kurz springt. Die aber eine klare Perspektive einnimmt und kein bisschen an Kampfeswillen eingebüßt hat. Wer nun Alice Schwarzer eine vermeintliche Übermacht vorwirft, verrät viel über sich selbst. Auch eine Gesellschaft, die Antihelden braucht, sollte Besorgnis erregen. Es spiegelt eine Autoritätsgläubigkeit wider, die das Gegenteil von Emanzipation ist. In diesem Sinne sei ihren FeindInnen zugerufen: Befreit euch endlich! Und Alice Schwarzer sei alles Gute zu ihrem 70. Geburtstag gewünscht.
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Kommentar von
Ines Pohl
Autorin
Ines Pohl (Jahrgang 1967) war von Juli 2009 bis Juni 2015 Chefredakteurin der taz. Bevor sie als politische Korrespondentin für die Mediengruppe Ippen in Berlin arbeitete, leitete sie das politische Ressort der Hessischen /Niedersächsischen Allgemeinen. 2004/2005 war sie als Stipendiatin der Nieman Foundation for Journalism für ein Jahr an der Harvard University. Im Dezember 2009 wurde ihr der Medienpreis „Newcomerin des Jahres“ vom Medium-Magazin verliehen. Seit 2010 ist Ines Pohl Mitglied im Kuratorium der NGO „Reporter ohne Grenzen“. Außerdem ist sie Herausgeberin der Bücher: " 50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Gesellschaft zu verändern" und "Schluss mit Lobbyismus! 50 einfache Fragen, auf die es nur eine Antwort gibt" (Westend-Verlag)