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Kommentar ANC-SpaltungDie Regenbogennation wird bunter

Kommentar von Martina Schwikowski

Die Abspaltung vom ANC läutet nicht nur den Abschied von der alten Bewegungspartei ein, die an der Macht deutlich an Kraft verloren hat. Die neue Partei könnte sich als Alternative zum ANC etablieren.

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Auslandskorrespondentin Südafrika
Jahrgang 1960, lebt seit 1995 in Johannesburg, Südafrika. Sie ist TAZ-Korrespondentin für das südliche Afrika und freie Autorin für Zeitungen, Magazine sowie Buchverlage und arbeitet frei als TV-Produzentin und Medientrainerin in der Region.
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1 Kommentar

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  • SA
    Sven Aretz

    Verfrühter Jubel: Wie kann eine neue Partei in Südafrika ein Sieg der Demokratie in diesem Land sein? Noch dazu ein Sieg, der für den Rest von Afrika beispielhaft sein soll? Auch in anderen afrikanischen Ländern, zum Beispiel in Malawi und Namibia, gibt es die Mehrparteiendemokratie. Allerdings wählen die meisten Wahlberechtigten dort stark nach Stammeszugehörigkeit (Namibia) oder nach Region (Malawi) - hier spielen traditionelle Machtgefüge und Bindungen eine maßgebliche Rolle. Dieses Verhalten ist offenbar noch ausgeprägter, als bei uns in Deutschland, etwa in Bayern. In Südafrika wird für die neue Partei wichtig sein, ob sie ein schlüssiges und attraktives Programm aufstellen und verfolgen kann, mithin, welche Inhalte sie vertreten wird und ob diese ihr politisches Handeln dominieren. Entscheidend dafür, ob die Demokratie in Südafrika tatsächlich siegt, wird sein, ob die Wahlberechtigten dann mit dieser neuen Alternative vor Augen ihre Wahlentscheidung von diesen Inhalten abhängig machen, oder ob sie auschließlich Personen wählen, vielleicht sogar nach Stammeszugehörigkeit, wie bei der Inkhata-Partei. Denn wenn sich hier doch nur wieder einige der Großen ihre persönliche Partei schaffen, ganz auf sich selbst zugschnitten, hat das mit Demokratie nichts zu tun. Das mussten wir bei Simbabwes Robert Mugabe erleben. Ferner wird entscheidend sein, wie der ANC als aktuelle Regierungspartei mit einem eventuellen Machtverlust umgeht. Wird er so brutal an der Macht kleben wie Robert Mugabe und seine Zanu-PF oder einen friedlichen und demokratischen Machtwechsel ermöglichen. Diese Bewährungsprobe steht dem ANC, steht Südafrika noch bevor. Erst dann erweist sich wirklich, ob die Demokratie in diesem Land obsiegt.