: Kommen und Gehen von Flüchtlingen in Kubas Botschaften
Havanna (afp) - In den ausländischen Botschaften in Havanna herrschte am Wochenanfang ein reges Kommen und Gehen von Flüchtlingen. Wenige Stunden nachdem sich die zwölf Kubaner in der tschechoslowakischen Botschaft den Behörden gestellt hatten, drangen am Dienstag erneut acht Kubaner in ausländische Missionen ein. Vier von ihnen, die sich in die spanische Botschaft flüchteten, verließen diese bereits wenige Stunden später. Ein junger Kubaner wurde bei dem Versuch festgenommen, in die Interessenvertretung der USA in Havanna einzudringen. Zwei Männer und zwei Frauen im Alter von 20 und 25 Jahren drangen am Dienstag in die Residenz des italienischen Botschafters ein und beantragten politisches Asyl.
In der spanische Botschaft, in der sich bereits seit einigen Tagen drei Flüchtlinge befinden, suchten am Dienstag vier weitere Kubaner Zuflucht. Sie verließen die diplomatische Vertretung allerdings bereits wenige Stunden später freiwillig. In Spanien sagte ein Sprecher des Außenministeriums, daß die Beziehungen zwischen Madrid und Havanna durch die Ereignisse getrübt seien. Zusammen mit den drei noch verbliebenen Flüchtlingen in der spanischen Botschaft und den vier in der italienischen, waren damit noch zwölf Kubaner in ausländischen Vertretungen. Die zwölf Kubaner, die sich vor einer Woche in die Botschaft der Tschechoslowakei geflüchtet und Geiseln genommen hatten, waren nach ihrer Aufgabe in der Nacht zum Dienstag vorübergehend in Untersuchungshaft genommen worden.
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