Kolumne: Gibs dem Uli Hoeneß!
Der Popart-Künstler hat einen "Anti-Stasi-Ball" kreiert. Darauf zu sehen sind Union Berlin-Spieler und Uli Hoeneß. Bei Union Berlin hat man das alte Thema "Stasi" als echten Sympathiebringer neu entdeckt. VON JOHANNES KOPP
Was haben Union Berlin und Bayern München gemeinsam? Und was hat Uli Hoeneß mit der Stasi zu tun? Wahrscheinlich muss man sturzbetrunken oder Popart-Künstler wie der bekennende Union-Fan mit dem Künstlernamen Andora sein, um solche Zusammenhänge herstellen zu können. Denn Andora hat anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Mauerfalls einen "Anti-Stasi-Ball" kreiert. Darauf abgebildet sind frühere Union-Spieler - und Uli Hoeneß. "Union und Bayern standen immer unter der Beobachtung der Stasi", erklärt Andora. Ganz falsch liegt er damit gewiss nicht: Bayern München wurde und wird immer von allen beachtet und somit auch beobachtet.
Also warum nicht auf das Abbild von Uli Hoeneß eintreten, um der Stasiopfer zu gedenken? Diesen ist nämlich die Ball-Edition in limitierter Auflage gewidmet, so Andora, weil sie bei all den derzeitigen Feierlichkeiten in Vergessenheit geraten würden. Union Berlin, berichtet Andora stolz, habe den Anti-Stasi-Ball "freigegeben". Klar doch. Bei Union Berlin hat man das alte Thema "Stasi" als echten Sympathiebringer neu entdeckt.
Vor einigen Wochen trennte sich der Verein von seinem Hauptsponsor, nachdem dessen Aufsichtsratsvorsitzender als ehemaliger Hauptmann der Stasi enttarnt wurde. Und die Fans feierten ihre Clubführung wie nie zuvor. Warum sich der Verein überhaupt auf die windigen Geschäftsleute eines Start-up-Unternehmens einließ, fragte keiner mehr. Dabei gab es unzählige Ungereimtheiten.
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