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Kolumne Press-schlagDie wahre Nummer eins

Kolumne
von Stefan Osterhaus

Wer ist der beste Trainer in der Bundesliga? Natürlich nur einer: Friedhelm Funkel.

V or zwei Jahren stellten ein paar besonders kritische Beobachter des Bundesligafußballs fest, dass Deutschland ein Trainerproblem habe. Einflüsse von außen waren offenbar nicht erwünscht. Als einigermaßen leuchtende Beispiele galten Bremens Dauerbrenner Thomas Schaaf und Stuttgarts Überraschungssieger Armin Veh, Ottmar Hitzfeld wurde die Daseinsberechtigung aufgrund seiner Vita zugestanden. Doch wirkliche Konzepte gab es nicht, und deshalb wurde verzweifelt nach fähigen Trainern Ausschau gehalten.

Es scheint sich gelohnt zu haben. Denn im Schlussspurt der Saison 2008/2009 kann man getrost darüber streiten, wer denn der beste Trainer der Liga ist. Ist es vielleicht Felix Magath, der überall Erfolg zu haben scheint? Allerdings: Ob er ein Mann für die Langstrecke ist wie der Bremer Thomas Schaaf, dessen Berufung zum Werder-Coach sich am Sonntag zum zehnten Mal jährte, wird Magath vielleicht niemals unter Beweis stellen können. Denn Wolfsburg lässt er sitzen mit der Begründung, er glaube nicht mehr an die Versprechen auf Langfristigkeit. Doch die Frage ist eher, ob Magath es wirklich kann: Bei den Bayern scheiterte er im dritten Jahr, und auch jetzt erfüllt das Muster die üblichen Fluchtkriterien. Ob dies irgendwann auch einmal für Lucien Favre gelten wird? Keiner hat besser gearbeitet als er - von allen Mannschaften, die in den internationalen Wettbewerb drängen, hat er die schwächste. Er richtet die Aufstellung konsequent - und gegen die eigene Vorliebe zum offensiven Kurzpassspiel - am eher ökonomisch geprägten Temperament der Combo aus. Ob er langfristig arbeiten kann, lässt sich noch nicht sagen. Aber immerhin hat er seinen Vertrag schon mal vorzeitig verlängert.

Wer ist als der beste Trainer der Liga? Martin Jol vom HSV, den Felix Magath für einen absoluten Spitzenkönner hält? Oder Jürgen Klopp, ein Meister des Budenzaubers? Wie gut ist eigentlich Markus Babbel, der mit Stuttgart plötzlich um die Meisterschaft mitspielt? Alles Hypothesen. Deshalb ist die wahre Nummer eins unter Deutschlands Trainern ein Mann, der gezeigt hat, was er kann: Es ist Friedhelm Funkel. Keiner setzt seit Jahren ohne zu murren die Vorgaben seines Managers so konsequent um. Inzwischen scheinen es auch die Ehrgeizigen aus Mainhattan eingesehen zu haben, dass gegenwärtig nichts mehr geht. Visionen muss man sich leisten können - und deshalb ist es gar nicht mal unwahrscheinlich, dass Friedhelm Funkel vielleicht doch noch seinen Frieden in Frankfurt findet.

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2 Kommentare

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  • H
    Harald

    Darf ich anmerken, letzte Saison, waren wir auch nicht von Verletzungen befreit, mussten öfter mal improvisieren. Den schlechtesten Tabellenplatz den wir da inne hatten war der 11.

    Und diese Saison? Wir haben verletzte, lassen spielberechtigte Mio. Transfers zuhause sitzen und kommen allerhöchstens auf den 11.

     

    Also für mich ist auch Funkel bei den Trainern nicht in den Top10!

  • AA
    Adler aus Frankfurt

    Wenn Felix 25 Millionen braucht um "was zu bewegen" und bei ausbleibender Investitionswilligkeit das Weite sucht, dann lob ich mir einen Funkel der trotz Rekordverletzungszahl eine Mannschaft auf Kurs hält, der gelassen gegenüber den Anfeindungen bleibt und sich demonstrativ im Trainingsanzug und unrasiert mehr auf die Mannschaft achte als auf sein Äusseres. Ein Trainer wie aus dem Bilderbuch. Kein Seidenschalträger mit feniminer Vornamenverniedlichung ala´Jogi oder Klinsi. Danke Funkel, für ehrliche Arbeit mit bescheidenen Mitteln.