Auch Pioniergeschichte im Sport wird fast nur über Männer erzählt. Diese Kolumne gräbt Vergessenes und Abseitiges aus und erzählt die Geschichten erster Frauen: von der Boxerin 1722 bis zur eSports-Pionierin der Gegenwart, von Frauen aus Kasachstan bis Marokko, von Krocket bis Kastanienklackern, von Kämpfen gegen Verachtung und Spott. Und weil auch Frauen nicht immer nur nett sind, auch von ersten Doperinnen oder schamlosen Selbstdarstellerinnen.
Schlechte Boote und kalte Duschen: So sah das Rudern in Yale aus – zumindest für Frauen. Um das zu ändern, griff ein Achter zu einer ungewöhnlichen Maßnahme.
Mit 53 Jahren wurde Sybil Fenton Newall 1908 Olympiasiegerin im Bogenschießen. Dabei hatte sie erst drei Jahre zuvor mit dem Sport angefangen.
Indra Devi hieß ursprünglich anders und kam aus Lettland. Aber sie öffnete Yoga für Frauen und machte es zu einem Weltphänomen.
Wie die Farmerstochter Alice Marble Wimbledon gewann – und einer diskriminierten Kollegin zum Durchbruch verhalf.
Migrantische Fußballerinnen kommen in den Pioniererzählungen des Frauenfußballs kaum vor. Dabei haben sie wie etwa Doreen Nabwire Großes geleistet.
Mit 17 Weltrekorden steht die Kanadierin Lela Brooks in den Geschichtsbüchern des Eisschnelllaufs – dank eines eigenen Trainings- und Ernährungsplans.
Die Indonesierin Karmila Purba bewegt sich inmitten einer Machowelt waghalsig auf dem Motorrad. Sie möchte Vorbild für andere Frauen sein.
Die niederländische Königin Wilhelmina blieb 1928 der Olympia-Eröffnungszeremonie fern. Der Grund: Sie hatte sich über das IOC geärgert.
Mithali Raj ist hierzulande unbekannt, auf dem Subkontinent eine Art Nationalheldin des Frauenkricket. Nach 23 Profijahren beendet sie ihre Karriere.
In Oslo finden die 15. Weltmeisterschaften im Dødsen statt. Seit 2018 sind bei der spektakulären Wassersprung-Sportart auch Frauen dabei.
In den USA stürzten sich bis 1978 vornehmlich Frauen mit Pferd vom Sprungturm in einen Pool. Das Publikum war begeistert. Die Idee hatte ein Mann.
Vor erst 44 Jahren wurde der erste Sport-BH angeboten. Die Pionierinnen mussten bei ihrer so nützlichen Erfindung männliche Widerstände überwinden.
In Nigeria wurde schon Frauenfußball gespielt, als es in Europa vielerorts noch tabu war. Soziale Rollen wurden nicht auf Geschlechtsbasis festgelegt.
Das Turn-Team der Niederlande begeisterte die Menschen bei den Olympischen Spielen 1928. Fünf der Sportlerinnen wurden später von den Nazis ermordet.
Die Leichtathletin Hitomi Kinue holte als erste Japanerin eine olympische Medaille. In ihrer Heimat stieß sie dennoch teils auf Ablehnung.
Die indigene US-Sportlerin Ryneldi Becenti ist trotz aller Widrigkeiten in die höchste US-Basketballliga gelangt und wurde zur Ikone ihrer Community.
Die siebenmalige russische Schachweltmeisterin Vera Menchik siegte auch gegen den Spott der Männer. Talent hatte sie noch für vieles andere.
Margaret Harriman trat 1964 bei den Paralympics an. Sie engagiert sich für Paralympische Athleten und gegen rassistische Staaten wie Rhodesien.
Elizabeth Wilkinson bestieg 1722 zum ersten Mal einen Ring. Zu ihrer Zeit war sie eine bekannte Kämpferin. Dann wurde Boxen zur Männersache erklärt.