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Kolumbien: Massaker in den eigenen Reihen

Bogota (afp/taz) - Die kommunistische FARC, älteste und stärkste Guerilla Kolumbiens, hat seit einem Jahr zirkulierende Gerüchte bestätigt, wonach einer ihrer Ex -Kommandanten 200 seiner Untergegebenen hinrichten ließ. Wie der Chefideologe der FARC, Jacobo Arenas, der seit Mitte 60er Jahre in den Bergen versteckt lebt, am Montag mitteilte, habe Kommandant Braulio Herrera die Vorstellung gehabt, daß die Hingemordeten in Wirklichkeit Mitarbeiter der Armee gewesen seien. Herrera sei dabei offenbar einer „Deformation der revolutionären Weltanschauung“ erlegen, vermutete der Chefideologe. Der Kommandant sei nach dieser „barbarischen“ Tat aus der Guerilla ausgestoßen worden und habe das Land verlassen. Herrera hatte sich 1984 aus dem militärischen Leben zurückgezogen, um beim Aufbau der „Patriotischen Union“ (UP), einer der FARC nahestehenden politischen Partei mitzuwirken. 1987 reiste er als UP -Parlamentarier durch Europa, um die Öffentlichkeit auf die Repression gegen seine Partei hinzuweisen, die Hunderte von Mitgliedern durch rechtsradikale, oft von der Armee protegierte Killerkommandos verloren hatte. Kurz nach seiner Rückkehr aus Europa in seine Heimat kehrte Herrera unter dem Druck zahlreicher Morddrohungen in den Untergrund zurück, ins zentralkolumbianische Magdalena Medio, eine Hochburg der Mafia, der Todesschwadronen und der Guerilla.

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