■ Kolb & Co: Giftgasprozeß in Darmstadt geplatzt
Darmstadt (dpa) – Der Darmstädter Prozeß um die illegale Lieferung von Giftgasanlagen an den Irak ist nach über einjähriger Dauer am Montag überraschend abgebrochen worden. Anlaß war ein Antrag der Staatsanwaltschaft an das Gericht, den von der Verteidigung aufgebotenen Sachverständigen Kurt Dialer wegen mangelnder Sachkenntnis zu entpflichten. Die 13. Strafkammer des Darmstädter Landgerichts gab diesem Antrag statt und setzte darüber hinaus die Hauptverhandlung gleich auf unbestimmte Zeit aus. Dies kommt nach Angaben der Staatsanwaltschaft einem Abbruch der Verhandlung gleich. Mit einer Beschwerde will sie die Kammer nun zwingen weiterzuverhandeln. Der im April 1992 eröffnete Prozeß vor dem Darmstädter Landgericht ist das bislang einzige Verfahren um die Beteiligung deutscher Firmen am irakischen Giftgasprogramm. Verantworten mußten sich bisher acht Manager der Firmen Karl Kolb und Pilot Plant (Dreieich, Kreis Offenbach) sowie WET (Hamburg). Sie sollen in den 80er Jahren Anlagen zur Giftgasproduktion an den Irak geliefert haben.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen