: Koizumi ehrt Kriegstote
TOKIO rtr ■ Der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi hat gestern einen Schrein für Japans Kriegstote besucht und Kritik Südkoreas und Chinas ausgelöst. Der Yasukuni-Schrein ist rund 2,5 Millionen im Krieg gefallenen Japanern gewidmet, darunter auch mehreren Kriegsverbrechern des Zweiten Weltkriegs. Koizumi sagte nach dem Besuch am Schrein, er habe seine Hoffnung zum Ausdruck bringen wollen, dass es niemals wieder einen Krieg geben möge. Das südkoreanische Außenministerium erklärte, man sei über Koizumis Verhalten besorgt. Koizumi gedenke verurteilter Kriegsverbrecher, die der Bevölkerung der Nachbarstaaten tiefen Schmerz zugefügt hätten. Japan und Südkorea richten im Juni gemeinsam die Fußballweltmeisterschaft aus. Das chinesische Außenministerium teilte mit, Koizumis Besuch am Schrein schade Japans Ansehen und werde von China strikt abgelehnt.
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