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Koalition einigt sich auf längere LaufzeitenAtomstrom noch bis mindestens 2036

Je nach Baujahr sollen die deutschen Akws künftig acht oder vierzehn Jahre mehr Laufzeit zugestanden bekommen. Damit käme der letzte Reaktor frühestens Mitte der Dreißiger Jahre vom Netz.

Da haben wir noch lange was von. Bild: dpa

BERLIN apn/dpa/taz | Nach monatelangem Gerangel haben sich Union und FDP auf eine Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke geeinigt. Die Akws sollen im Schnitt zwölf Jahre länger am Stromnetz bleiben. Ältere Meiler sollen acht Jahre zusätzlich laufen, jüngere 14 Jahre. Dies berichteten Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) in der Nacht zum Montag nach fast zwölfstündigen Beratungen im Berliner Kanzleramt.

Für diese gestaffelte Lösung will die Regierung die 17 deutschen Atommeiler nun in zwei Gruppen unterteilen, je nach Baujahr. Im Gegenzug zur Laufzeitverlängerung müssen die großen Energiekonzerne wie geplant ab 2011 die Brennelementesteuer von 2,3 Milliarden Euro jährlich zahlen – allerdings nur befristet auf einige Jahre. Ergänzend wird ein neuer "Sonderbeitrag" zur Förderung erneuerbarer Energien fällig, auf den sich die Atomkonzerne vertraglich festlegen sollen.

Durch die Verlängerung der Laufzeit um mindestens acht Jahre hätten zudem auch die älteren Akws noch eine weitere Gnadenfrist von zwei Legislaturperioden. Zeit genug, um die Laufzeit ein weiteres Mal zu verlängern. Nach dem alten Ausstiegsgesetz wären eigentlich die Akws Biblis A, Neckarwestheim 1 noch dieses Jahr, Biblis B und Isar 1 kommendes Jahr fällig gewesen.

Brüderle sprach von einem "großen Wurf", Rötten von einem Erfolg für die Koalition. Kanzlerin Angela Merkel will sich am (heutigen) Montagvormittag äußern. Die CDU-Chefin hatte selbst zehn bis 15 Jahre längere Laufzeiten ins Gespräch gebracht – über die derzeit geltende Frist bis etwa 2022 hinaus.

Mehrere hundert Atomkraftgegner begleiteten die Marathon-Beratungen im Kanzleramt mit lautstarkem Protest. SPD, Grüne und Linke kritisierten, die schwarz-gelbe Koalition betreibe Lobbyismus zugunsten der Stromkonzerne, nur um deren Profite zu sichern.

Kritik der Opposition

SPD-Chef Sigmar Gabriel nannte die Grundsatzeinigung der Regierung auf eine gestaffelte Laufzeitverlängerung einen "schwarzen Tag für die Energiepolitik". Union und FDP hätten sich sich von den Stromkonzernen unter Druck setzen lassen, damit diese weiter täglich Millionen an Zusatzgewinnen einstreichen könnten, kritisierte er in der ARD.

Solange aber alte, abgeschriebene Atomkraftwerke nicht abgeschaltet würden, verstopften diese die Stromnetze für erneuerbare Energien. Weiter bekräftigte er den Plan der SPD, gerichtlich prüfen zu lassen, ob nicht die Länder via Bundesrat über die Laufzeitverlängerung mitentscheiden müssten. Diese seien schließlich für die Sicherheit verantwortlich. In der Länderkammer hat die Regierungskoalition keine Mehrheit mehr, deshalb will sie die Laufzeitverlängerung im Alleingang beschließen.

Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn kündigte an, ihre Partei werde sich dafür einsetzen, diesen Beschluss wieder rückgängig zu machen. "Die Bundesregierung hat heute ihren politischen Zusammenhalt über die Sicherheit der Bevölkerung und das Wohl künftiger Generationen gestellt", warf sie Union und FDP vor.

Die Linke-Parteichefin Gesine Lötzsch befand: "Die Stromlobby hat sich in entscheidenden Fragen durchgesetzt. Der Bund hat sich unter Merkel als erpressbar erwiesen." Die Atomkonzerne dürften mit abgeschriebenen Meilern billig Strom produzieren, ihn teuer verkaufen und die Gewinne zu großen Teilen einstecken. Der schnelle Atomausstieg komme wieder auf die Tagesordnung, sobald es eine andere Regierungsmehrheit gibt, versprach sie.

Den Atomausstieg hatte die rot-grüne Bundesregierung im Jahr 2000 mit den Energieversorgern vereinbart und 2002 gesetzlich verankert. Das Ausstiegsgesetz sieht für jeden der damals noch 19 produzierenden Atommeiler sowie für den bereits 1988 abgeschalteten Reaktor Mülheim-Kärlich eine Strommenge vor, die noch produziert werden darf, bevor die Betriebserlaubnis erlischt. Daraus ergaben sich durchschnittliche Laufzeiten von 32 Jahren. Die Strommengen sind von älteren auf neuere Reaktoren übertragbar. Außerdem schwankt sich die Stromproduktion, abhängig von Wartungszeiten oder technischen Aufrüstungen. Nach Berechnungen von Greenpeace käme nach dem rot-grünen Ausstiegsgesetz und dem derzeitigen Stand der Strommengen das letzte Akw 2022 vom Netz. Dabei handelt es sich um den Reaktor Neckarwestheim 2.

Stade und Obrigheim abgeschaltet

Die Meiler in Stade und Obrigheim wurden nach dem Atomkonsens planmäßig 2003 und 2005 abgeschaltet. Somit sind nun noch 17 Atomkraftwerke in fünf Bundesländern am Netz.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) reagierte empört auf die Laufzeitverlängerung. Geschäftsführer Björn Klusmann sagte der Frankfurter Rundschau, dies behindere den Ausbau der erneuerbaren Energien. Fairer Wettbewerb werde auf Jahrzehnte verhindert und die monopolartigen Strukturen zementiert.

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38 Kommentare

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  • V
    vic

    Vielleicht sollte ich euch, die ihr gegen AKWs seid, nochmal dran erinnern:

    Wenn ihr (ich bin längst) alle zu Ökostrom-Anbietern wechselt, ist jeder weitere Betriebstag von AKWs unwirtschaftlich und wir haben den Ausstieg. Jetzt!

    Und bitte nicht zu den grün angespinselten Angeboten der großen Vier.

    Lichtblick und Green Energy sind sicher.

    Andere müsst ihr selbst recherchieren, z.B. damit:

    http://www.atomausstieg-selber-machen.de/

  • V
    vic

    Immerhin werden wir jetzt - dank Merkel - erfahren, wie lange ein Atomkraftwerk läuft bevor es uns um die Ohren fliegt.

    Während wir mit dem Strahlenmüll verhältnismäßig wenig zu tun haben. Was sind schon ein paar Jahrzehnte. Uns mag dieser Zeitraum lange erscheinen, für Strahlenmüll ist der nur ein Augenzwinkern.

  • T
    Thorben

    @nico

    Bevor man solche Kommentare rauslässt, sollte man sich mal erkundigen, wie viel Energie die Verarbeitung, Anreicherung und der Abbau des Urans erfordern und aus welchen Quellen diese Energie kommt. Nicht aus der ach so sauberen Atomkraft, wie Du Dir vielleicht grade noch errechnen kannst, und auch nicht aus alternativen- oder regenerativen Energiequellen.

    Da dies nicht in Deinem scheinbar sehr engen Horizont passiert, sondern im Ausland etwas weiter weg, mag man Deiner Ansicht ohne Problem kein Gewicht beimessen können.

    Schäden an Mensch und Umwelt besonders in der Abbauregion, aber auch in der Endlager- und Nutzregion scheinst Du auch nicht einzubeziehen.

    Noch etwas: Die meisten Atomkraftbetreiber sind auch die größten Kohlekraftbetreiber.

     

    Noch ein Punkt (z.B. @Vodoo!!!):

    Atomkraftbetreiber investieren momentan im großen Stile in Windparks etc. Diese müssen sie nicht einmal betreiben und kassieren noch EU-Subventionen dafür ab - um hiermit z.B. ihre Kohle- oder Atomkrafttechnik auszubauen. Also Vorsichtig bei der Wahl der Betreiber und Anbieter! Auch werden gerne "regionale Kleinanbieter" mit Verträgen durch die Großen geknebelt. Auch hier schauen, von wem der Strom wirklich kommt.

  • T
    Thorben

    @nov:

    Psychologisch geschult, der Herr! Vielleicht kommt er selbst aus dem Atomstrom-(End)-Lager?

    Ihre herangezogenen Untersuchungen kann man aus diversen Gründen nicht als valide ansehen, da sich die Herausgeber der Studien (wie auch die von Ihnen genannten) oftmals in einer Fördergeld-Abhängigkeit mit der sehr mächtigen Atomlobby befinden.

     

    Ich möchte Ihnen noch ein kleines Schmankerl hinwerfen, der selbst den eingerostetsten Geist etwas zum aktiven und eigenständigen Nachdenken beflügeln sollte, so er denn hierzu psychisch und physisch in der Lage ist:

    Vor ein paar Jahren habe ich angefangen, mich mit dem Flugmodellbau zu beschäftigen. Ein wenig später und animiert durch die große Militär-Drohnen-Debatte habe ich eigene Drohnen gebaut. Diese starten mit einem Verbrennungsmotor und schalten später auf Akku-Betrieb um. Heute fliege ich, nur zum Spaße, mit eingebauter Kamera und einem GPS-Modul über so manches Kraftwerk - offenbar bislang ohne Folgen, da das Fluggerät so leise ist. Natürlich will ich es wieder sicher und unversehrt in meinen Händen halten - aber es scheint möglich hier unbemerkt über den Zaun der KKW-Festung zu steigen.

     

    Vielleicht findet sich ja ein Kreis von Nacheiferern! Es würde mich freuen und interessieren.

  • F
    Frage

    @nov

     

    und wohin mit dem strahlenden Restmüll?

  • N
    nov

    Aus der jüngsten Studie "Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen Energiesystem" der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V.:

     

    "Im Hinblick auf eine kostengünstige Stromerzeugung und auf den Klimaschutz wäre eine längere Laufzeit der deutschen Kernkraftwerke nach obiger Analyse eine erwähnenswerte Option." (S. 67)

     

    Warum man das Thema so zurückhaltend anspricht, wird eine Seite später erklärt:

     

    "Die Nutzung der Kernenergie erfordert die Akzeptanz durch eine Mehrheit der Bevölkerung und ist damit Gegenstand politischer Entscheidungen. Diese sind nicht Thema der vorliegenden Studie, die lediglich naturwissenschaftliche und sachliche Grundlagen bereitstellt." (S. 68)

     

    und

     

    "Weltweit hat im politischen Raum eine Neubewertung der Kernenergie stattgefunden. In den Bewertungen seitens der IAEA, IEA, OECD/NEA, EU und Weltklimarat (IPCC) gibt neben Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit besonders die Klimaverträglichkeit der Kernenergie ein starkes positives Argument." (S. 71)

     

    Aber da die altehrwürdige DPG und die anderen oben genannten Institutionen sicher auch von der "Atomlobby" gekauft wurden, schauen wir uns was die European Physical Society in ihrem Paper "the nuclear option" zur Kernenergie meint.

     

    http://www.eps.org/activities/position-papers/eps_nuclear

     

    Dort steht auf Seite 18 als Resümee unter anderem Folgendes:

     

    "No one source of energy will be able to fill the needs of future generations"

     

    "Nuclear power can and should make an important contribution to a portfolio of electricity sources."

     

    "Modern nuclear reactors based on proven technology and using advanced accident prevention, including passive safety systems, will make a Chernobyl-type accident with all its consequences practically impossible."

     

    Ich freue mich auf die Reaktionen der religiösen Eiferer auf diese Blasphemie.

  • K
    K-D.T.

    Da zeigt es sich deutlich und klar nicht Politiker regieren dieses Land sondern Konzerne, das traurige dabei ist das die Politischen Parteien sich " ihre Beschlüsse " auch noch vergolden lassen.

    Frau Merkel kann sich mit diesem Kompromiss nicht profilieren und die Koalition zeigt ihre traurigste Seite wie schon bei der Steuersenkung für das Hotel und Gaststättengewerbe nämlich ihre Käuflichkeit.

    Mich persönlich würde interessieren wer die Rechnung zahlt wahrscheinlich der dumme Bürger der mit höheren Strompreisen beschenkt wird.

    Und wer darf für die Entsorgung des Atommülls aufkommen lasst mich mal Raten ?!?

    Höchstwahrscheinlich die die auch für die Sanierung des Endlagers Schacht Konrad aufkommen dürfen.

    Dafür haben einige Politiker aber eine Jobgarantie falls sie nicht wieder gewählt werden.

  • F
    freidenker

    @Freidenker

     

    Ich dachte,das ist mein Alias. Wer war zuerst da ?

     

    An alle: freidenker nur echt mit kleinem ""f"".

  • G
    Gerda

    Nun, die Kanzlerin hat in den letzten Wochen ja wieder etwas zum Wohlstand des Volkes beigetragen.

    Atomstrom? Worüber regen wir uns auf? Atom - Erneuerbar-Alternativ, egal, die Kosten Zahlen wir. Ich denke an die Entwicklung des Mülltrennens, Wassersparens, Energiesparens..Bekommen wir heute dadurch etwas billiger?

    Harz IV Empfänger sollen als Altenpfleger eingesetzt werden. Es sind ja schon genug Löhne am und unter dem Harz IV Niveau. Wenn ein Pfleger also Harz IV Satz plus Wohngeld (also die Miete), plus noch einige Betriebskosten dazu bekommt, dann sieht es gut für ihn aus.

    Ach so, die Qualifikation und die Ethik des Pflegeberufes, der soll auch körperlich anstrengend und zeitintensiv sein. Er verkommt zusehens zu einer Hure (im bildlichen Sinne gemein)!

    Kürzung der Sozialleistungen für Sozialleistugsempfänger. Das Geld wird für Kredite an notleidende EU Mitglieder gebraucht. Nicht nur Grechenland, auch das Baltikum hat bestimmt wieder etwas abbekommen. Lieber Kanzlerin, da brauchst du nicht aufzurufen, dass sich die Beziehungen Russland Riga verbessern sollen.Die Russen sind bestimmt nicht so blöd und pumpen da Millionen rein, das überlassen sie der EU.

    Also doch ein erbauendes Fazit Ihrer Politik der letzten Wochen liebe Frau Kanzlerin.

    Sie haben es ja eine Revolution genannt, das Energiekonzept. Hier mal die lexikalische Definition:

    (lat.) R. bezeichnet eine schnelle, radikale (i.d.R. gewaltsame) Veränderung der gegebenen (politischen, sozialen, ökonomischen) Bedingungen.

    Hatten Sie doch bestimmt schon in der Schule und in der HJ (Honecker Jugend FdJ).

    Also Vorsicht mit solchen Wörtern. Denken Sie immer an die Zeilen des Zauberlehrlings:

     

    Herr, die Not ist groß!

    Die ich rief, die Geister

    werd ich nun nicht los.

     

    Mit Revolutionen spaßt man nicht!!!

  • C
    Cendrillon

    Seid doch froh, Ökos und Tazzies.

     

    Wenn die Atomkraftwerke weiter laufen habt ihr auch in Zukunft einen weiteren Grund zu demonstrieren und zu protestieren und Blogs zu schreiben... und der ganzen Welt, die dies überhaupt nicht wissen will, zu erzählen wie schlimm doch die Konzerne und die korrupten Politiker sind.

     

    Also "Atomkraft - ja bitte" ... über was sollen wir uns denn sonst aufregen?

  • K
    Kommentator

    @GonZoo,Freidenker etc.

     

    Nein, daran ist die Wahl schuld bzw. der Wähler.

    Schon vergessen?

    Wer schwarz-gelb wählt, bekommt AKW-Verlängerung. Ist doch klar!!

     

    Wer rot-grün wählt, bekommt (immer wieder?) Atomausstieg in weiter Ferne.

     

    Nennt mir die Partei, die sich verbürgt, eine Ausstieg IN ihrer Regierungsperiode zu bewerkstelligen!

     

     

    Immer wieder erschreckend, diese rot-grüne Naivität.

  • S
    Stimmvieh

    War ja nicht anders zu erwarten, die Regierung macht eben, wofür sie bezahlt wird.

     

    Die KKW-Betreiber in einen Fonds einzahlen zu lassen, aus dem sie dann wieder Geld bekommen, das in erneuerbare Energien fließen soll, ist irgendwie widersinnig - das wird nur zur Folge haben, dass notwendige Investitionen so lange aufgeschoben werden, dass es am Ende heißt, man könne den Energiebedarf immer noch nicht aus erneuerbaren Energien decken und bräuchte weiterhin die sogenannte Brückentechnologie.

    Dass nach wie vor kein Endlager existiert, wird ebenso ignoriert wie die Tatsache, dass seit Jahren der weltweite Bedarf an Uran die Förderung (die in den Abbaugebieten oftmals mit massiven Schäden an der Umwelt und der Gesundheit der Bevölkerung einher geht) übersteigt und zur Zeit zu mehr als einem Drittel aus alten Kernwaffen gedeckt wird (nicht, dass ich etwas gegen Abrüstung von Kernwaffen hätte, aber auch die sind nur in endlicher Menge vorhanden).

    Dass die Kernkraft in der Bevölkerung unbeliebt ist, ist der Regierung erst recht egal, die Regierung ist schließlich kaum beliebter.

  • H
    Hans
  • G
    Glückwunsch

    Herzlichen Glückwunsch Frau Merkel, sie haben ein Wahlversprechen gehalten.

    Herzlichen Glückwunsch Deutschland, deine demokratisch gewählte Regierung hat ein Wahlversprechen gehalten.

     

    Nun aber erstmal abwarten, ob der Bundesrat da nicht noch mitzureden hat, und wenn dem nicht so ist, dann bleibt ja noch die Klage der Opposition vor dem Bundesverfassungsgericht.

     

    Und wenn die dann auch abgebügelt wurde, dann holen wir unsere Grundgesetzbücher aus der Tasche und erklären Frau Merkel Artikel 20, besonders Absatz 4.

  • V
    Voodoo

    Vielleicht sollten wir alle einfach keinen Atom-Strom mehr beziehen. Alternativen soll es doch wohl geben!

  • S
    Steffi

    Wenn ein Volk, dass zu 75 % gegen die Atomenergie ist, trotzdem zu 50 % Schwarz-Gelb wählt, wenn es es denn überhaupt für nötig befindet, wählen zu gehen, dann ist ihm eben nicht zu helfen.

  • S
    Steffi

    @ Mausi

     

    Wie kommst Du darauf, ich hätte mich inhaltlich für die Atomenergie ausgesprochen?

    Ich bin gegen die Atomenergie, genau wie Du.

     

    Ich mache mir nur keine Illusionen darüber, wem wir es zu verdanken haben, dass sie nun doch wesentlich später wenn überhaupt abgeschafft wird.

     

    Nicht umsonson stammt aus der Kohlzeit der Spruch "Jedes Volk hat den Kanzler, den es verdient."

  • N
    Nico

    Ich freue mich über diese gute Entscheidung im

    Interesse der Bundesrepublik.

    Kernenergie wird weltweit auch in Zukunft eine

    wichtige Rolle spielen.

    Unsere eurpäischen Nachbarn sind keine Narren,

    wenn sie auf Kernenergie nicht verzichten wollen,

    sondern sie weiter ausbauen.

    Der deutsche Sonderweg ist einmalig. Bitte an alle

    Klimahelden. Erst Kohle (CO2) abstellen. Dann erst

    Kernenergie wäre doch öko-logisch.

    Kohle, Braunkohle und Gas abstellen

    wegen CO2.

    Aber jetzt kommt ein neuer Billigmacher bitte bei

    Googel "Schiefergas" eingeben.

    Jetzt gibt es schon wieder einen "Neuen Mix".

  • J
    Jack

    hat Rot-Grün den Atomausstieg nicht auch beim Bundesrat vorbeigeschmuggelt um das Gesetz durchzubringen?!?! Also bitte ein wenig piano beim Thema Bundesratzustimmung von Rot/Grün.

  • M
    Mavomi

    Ich freue mich über die verlängerten Laufzeiten, weil wirtschaftliche Vernunft vor ideologischer Verbohrtheit gehen muss. Schwarz-Gelb hat nun mal die Mehrheit und hat daher auch das Recht, das im Wahlkampf und Wahlprogramm festgelegte umzusetzen. Und nein, es sind keinesfalls nur Lobbyisten der Energiebranche, die verlängerte Laufzeiten wollen, sondern auch viele normale Bürger wie ich!

     

    Es wäre unsinnig gewesen, die weltweit mit am sichersten AKWs frühzeitig abzuschalten und auf niedrigere Strompreise und auf die unserer Volkswirtschaft zu Gute kommenden Gewinne zu verzichten. Immerhin gehen 25%-30% der Zusatzgewinne per Unternehmenssteuern zurück ins Staatssäckerl und damit an die Allgemeinheit. Im übrigen geht mit der Brennelementesteuer und der geplanten zusätzlichen Abgabe weiteres Geld an den Staat.

     

    Außerdem: Woanders in der Welt werden kräftig AKWs gebaut - da ist eine Verlängerung der bestehenden Kraftwerke doch ein vernünftiger und fairer Kompromiss. Wirtschaftliche Vernunft vor ideologische Verbohrtheit!

  • M
    Mausi

    @Steffi

     

    Weiterhin wollen 75% der Deutschen keine Atomenergie.

     

    Die Brennelemente Steuer wird sicherlich einfach auf den Strompreis aufgeschlagen. Ergo ist es nur eine weitere Steuer für den Bürger und nicht für die Konzerne.

     

    Dann haben wir da noch die Abgabe für Erneuerbare Energien die die Konzerne zahlen wollen.

     

    Nur ist es so das Sie sowieso in neue Energien investieren müssen um zukunftsfähig zu bleiben in den nächsten Jahrzehnten. Kann mir gut vorstellen das sie letzendlich da in ihren eigenen Topf einzahlen.

     

    Am Ende bleibt ein grosser Schaden für erneuerbare Energien da z.B die Netzte nicht ausreichend ausgebaut werden. Die Stromkonzerne haben da natuerlich kein Interesse dran und verzögern dies auch.

     

    Und natürlich werden Sie wohl auch weiterhin nicht für die Kosten des Atommülls aufkommen. Wer weiss ob sie in 50-100 Jahren überhaupt noch existieren im gegensatz zum Atommüll

  • J
    JottHa

    Das riecht alles sehr mafiös. Da treffen sich die Lügenbarone mit den Energiebaronen um zu beratschlagen, wie tricksen wir das fußvolk aus?

    Wozu gesetze verabschieden, wenn diese schlußendlich ad absurdum geführt werden?!

    Aber vorsicht ihr barone, der widerstand formiert sich.

    Siehe stuttgart!

  • J
    Jane

    Udo Radert, wunderbares Gedicht, auch wenn das Anfangsziel einer positiven Kritik dann doch nicht ganz erreicht wurde ;)

     

    "Nach 12stündigen Verhandlungen"...ich könnt mir vorstellen, dass die da eine Stunde geredet und dann 11 Stunden gefeiert haben. Machthabende, die gerne mal tyrannisch Herrschaft durchdrücken wollen, neigen gerne zu sowas. Kann man bei Seneca lesen !

     

    HAbe mir vorgestellt, dass die wenigstens eine der Bedinungen auf diesen "Verhandlungen" vielleicht irgendwann mal ein Buch oder Blog darüber schreibt, wie die Dinge ablaufen, die im BondageKanzler-Amt unter Ausschluß der Öffentlichkeit ablaufen...

  • S
    Steffi

    @Freidenker

     

    Nein, das waren keineswegs die bösen, bösen Lobyisten, das waren ganz allein die Wähler, die doch angeblich nichts ändern können, dann "Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten, blablablasülz"

     

    Diese ganze Geschichte ist ein sehr schönes Beispiel dafür, was für ein Schwachsinn dieser Spruch ist.

    Der Atomausstieg wurde beschlossen, weil die Wähler eine entsprechend orientierte Regierung an die Macht gebracht haben und haargenau aus demselben Grund wurde er auch wieder in die Tonne getreten.

     

    Wenn die Wähler nicht ausgerechnet Schwarz-Gelb für gut befunden hätten, dann wäre das auch nie passiert.

  • T
    tgpt

    Einmal mehr zeigt es sich, wer wirklich die Welt regiert (diesmal am Beispiel Deutschland): es sind die Korpokraten und nicht die gewählten Parteien, und schon gar nicht das Volk...

    Und das Allerschlimmste ist, wir (die meisten von uns jedenfalls) unterstützen sie noch tagtäglich durch unser auf Gier (geweckt durch Hirnwäsche oder echtes) basierendes Kaufverhalten ...

    Wie lange noch?

  • GK
    Gerd Kapune

    Da erstarrt man vor Entsetzen.Es geht ein Kuhhandel

    über die Bühne ohne Rücksicht und Weitsicht.

    Über Endlagerung,Lösung der Schande"Asse" und

    Die Kosten der Atommüll - Beseitigung wird geschwiegen.

    es ist eine Regierung gewählt worden,die die

    ablolut schlechtste Lösung für Deutschland ist.

    da kann man nur sagen:"Zukunft von Kindern und Enkel, Ade!"

    Schande über das Haupt der Verursacher.

  • A
    alcibiades

    Na bis 2036 ist ja die Merkel bestimmt schon verwest. Und ich soll 66 Jahre alt sein, wenn der letzte Meiler vom Netz geht? Sorry, ich glaub so geht das nicht. Da muss man noch ganz viel "friedlich protestieren".

  • M
    Markus

    So, jetzt haben Sie es wieder geschafft. Mittlerweile ist jede Hemmung bei den Lobbyisten gefallen. Es wird sich nicht mehr versteckt. Wann wird diese Regierungsclique endlich aufwachen? Wohl erst wenn es geknallt hat. Nur sind im Falle eines Super GAU`s in Deutschland sprichwörtlich "Alle Messen gesungen". Dann wird es zu spät sein. Unsere Kanzlerin ist ja Naturwissenschaftlerin. Sie kennt sich ja aus! Hört, hört, eine Wissenschaftlerin! Mir wäre wohler, Sie wäre Ingenieurin. Unsere AKW`s laufen leider nicht im Labor. Sie laufen mit all Ihren Problemen in der Realität. Und sie werden Probleme machen. Hoffen wir, dass dann der richtige Mann oder die richtige Frau vor Ort ist um das schlimmste zu verhindern. Und hoffen wir, dass es kein Wissenschaftler ist.

  • DJ
    Der Jenkmän

    Schwarz-Gelb 2013: Und tschüss!

  • D
    Daniel

    Tja. Dann muss man das jetzt nur noch am Bundesrat vorbeischmuggeln und die Aufständigen niederschlagen. Bis das Verfassungsgericht den Murks kassiert, ist diese Regierung eh längst Geschichte. Aber auch die Nasen noch goldener.

     

    Kann trotzdem nur eindringlich davon abraten, die alten Schrottreaktoren wieder anzuleiern.

  • G
    guapito

    Ich bin aufgrund der Faktenlage fassungslos über diese Entscheidung.

    Merkel, Brüderle und die Bosse der Atomkonzerne gehören in die Asse eingesperrt.

    Dort dürfen Ihnen dann ruhig Tumore wachsen bis sie platzen!

  • S
    Simon

    Anti-Atom Demo

    18. September 2010 in Berlin !!

  • TS
    Thomas St.

    Na dann auf in eine neue strahlende Zukunft! Es ist unglaublich, wie naiv oder wohl eher käuflich Politiker sein können, wenn bis heute nicht einmal die Frage der Atomüllentsorgung auch nur ansatzweise geklärt ist. So wird neuer Müll produziert und keiner weiß, wohin mit dem Abfall.

    Man kann jetzt nur hoffen, dass eine neue Bundesregierung die neue Regelung zumindest 2013 wieder kippt.

    Das Beste wäre natürlich, man würde sich von dem Irrglauben des "sauberen" Atomstroms lösen.

    Während jemand, der den Atomstrom als umweltfreundliche Alternative sieht, eine seiner Parzellen fürt die Entsorgung des Atommülls zur Verfügung stellen kann, wo doch alles so sicher ist. Höchstwahrscheinlich würde dann aber die Verlogenheit in dieser Frage offenbar werden.

    Frei nach dem Motto: Atomstrom ja, aber den Müll bitte nicht in meiner Nachbarschaft!

  • G
    GonZoo

    Sie sind dumm und brauchen das Geld - damit ist Angela "Restrisiko" Merkels Regierung weitgehend definiert.

     

    Korruption lohnt sich nicht im kleinen, wie damals bei Kohl, die schwarzen Kassen bei Union und FDP können nun mit einer freundlichen Milliarde Euro rechnen.

     

    Hatten wir eigentlich einen Staatsstreich und keiner hat's gemerkt?

     

    Werden wir von RWE, EON, Vattenfall und EnBW regiert?

  • KF
    Öko Fritz

    Finanzinteressen (Gewninn) stehen VOR Sicherheit!

     

    Das Volk wude gerade von SEINEN Volksvertern verkauft!

     

    GELD regiert die Welt!

     

     

    Wenn 1.Sicherheit, dann 2. Geld:

     

    Wenn AKWs länger laufen sollten, dann NUR wenn ALLE Sicherheitsauflagen auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft und Technik sind und sämtliche Restrisiken auszuschließen sind, wie zB Flugzeugabstürze! (...und eine Endlagerlösung da ist!)

     

    D.h. alle AKS müßten bisdahin sofort ausgeschaltet werden und erst wenn alle sicherheitsrelevanten Bedingungen erfüllt sind, dürfte ein weiterer Betrieb möglich sein!

     

    Bei ehrlicher Betrachtung würden diese zwingend erforderlichen und sehr umfangreichen Maßnahmen sich wirtschaftlich nicht rechnen und zu einem AUS für die Atomstromerzeugung führen!

     

    Es darf nicht sein, dass auf dem Rücken der Bevölkerung die unermessliche Gier weniger Konzerne befriedigt wird!

     

    Der Punkt Endlager steht nach wie vor zur Debatte!

     

     

    Diese geplante Laufzeitverlängerung ist vorsätzlicher Betrug am Volk.

  • UR
    Udo Radert

    Bei soviel negativen Reaktionen muss eigentlich auch mal was Positives her - schon wegen er Ausgewogenheit:

     

     

    Das Hohelied auf Angela

     

    Angela du tolles Weib,

    ein kleines Lied ich für dich schreib.

    Du bist die Rettung dieser Welt,

    bist unsre Krone, aller Held.

     

    Jedes arme Rentnerlein,

    möchte so wie du nur sein.

    Du bist die Hoffnung aller Armen,

    du zeigst den Banken dein Erbarmen.

     

    Du rettest Deutschland aus der Not,

    du sorgst für Arbeit, Lohn und Brot.

    Alle die genug schon haben,

    warten trotzdem auf deine weitren Gaben.

     

    Dem Banker gibst du neue Kraft,

    damit er noch mehr Pleiten schafft,

    Damit sein Konto weiter voll,

    schenkst du Milliarden, diesem Troll.

     

    Du sorgst dich für des Reichen Wohl,

    bist so viel besser, als der Kohl.

    Sicher war bei ihm die Rente,

    bei dir ist Sicherheit ne Ente.

     

    Du hast bei Honi einst studiert,

    in der FDJ hast du geführt.

    Wenn auch nur dort im Studienkreis,

    aus Widerstand, ich weis, ich weis...

     

    Der Kommunismus war dir fremd,

    warst dessen Feind im blauen Hemd.

    du hast gekämpft für Freiheit, Recht,

    was ist erlogen, was ist echt?

     

    Die Opferrente ist dein Werk,

    sie ist ein Wurm, ein Rentenzwerg.

    Wie Bettler kommen wir uns vor,

    für uns war zu, dein Mund, dein Ohr.

     

    Den Banken gibst du gern Milliarden,

    nicht nur Millionen,

    denn Betrug und Diebstahl soll sich lohnen!

    Für dieses Wörtchen "Mindestlohn",

    zeigst du nur Abscheu, oder Hohn.

     

    Gerechtigkeit ist nicht dein Wort,

    die schlich sich aus dem Lande fort.

    Kinderarmut wird gepflegt,

    des Reichen Konto wird gehegt.

     

    Für alles was du uns getan,

    stimmen wir kein Loblied an.

    Wärst du in Brandenburg geblieben,

    dann würden wir dich richtig lieben.

  • F
    Freidenker

    Der Kommentar zu dem Artikel sagt schon alles.

     

    Die AKW Lobby hat mal wieder gesiegt.

     

    Zum glück ist die Politik insbesondere unsere liebe Bundeskanzlerin die sich ja auch schon in den 90er Jahren für die Verlängerung des Atomlagers Morsleben so stark gemacht hat nicht bestechlich oder in anderer Art korrumpiert.

     

    Auch beachtlich wie andere Medien z.B SPON das Thema vermeiden bzw lieber über Sarrazin oder Kachelmann berichten...

  • T
    Tim

    Da muss man friedlich gegen protestieren...hilft ja immer...vielleicht läuft der Laden dann noch bis 2050.