piwik no script img

■ KoKoFreispruch für Vize

Berlin (AFP) –Ein Berliner Schöffengericht hat den früheren Vizechef des DDR-Devisenimperiums „Kommerzielle Koordinierung“ (KoKo), Manfred Seidel, gestern vom Vorwurf der Untreue und des Vertrauensmißbrauchs freigesprochen. Es habe Seidel nicht nachgewiesen werden können, daß er sich mit der Verschiebung von zwei Koffern voll Uhren und Schmuck aus dem Besitz der DDR-Staatssicherheit nach West- berlin im November 1989 persönlich habe bereichern wollen, sagte Richter Rüdiger Warnstädt. Es spreche allerdings einiges dafür, daß Seidel sich die Pretiosen im Gesamtwert von mindestens 150.000 Mark aneignen wollte. Untreue könne ihm aber nicht vorgeworfen werden, da die staatlichen Stellen selbst das Geld dem Volk gestohlen hätten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen