: Knastrevolte niedergeschlagen
Lima (ap) — Die peruanische Polizei hat die viertägige Revolte inhaftierter Guerilleros mit Gewalt beendet. Nach Berichten von Augenzeugen sprengten Sicherheitskräfte in der Nacht zum Sonntag die Mauern eines Zellenblocks, in dem sich 600 Rebellen der maoistischen Untergrundorganisation Leuchtender Pfad verschanzt hielten. Während einer anschließenden Schießerei mit rund 300 Beamten wurden den Behörden zufolge mindestens 45 Gefangene verletzt. Über die Zahl der Todesopfer wurden zunächst keine Angaben gemacht. Von der Polizei schließlich zur Kapitulation gezwungen, verließen die Gefangenen mit erhobenen Händen den Zellenblock. Insgesamt forderte die Revolte im Gefängnis Canto Grande, etwa 200 Kilometer östlich von Lima gelegen, mindestens 13 Menschenleben. Wenige Stunden zuvor waren in Lima und Umgebung mehrere Autobomben explodiert. Die inhaftierten Guerilleros hatten das Gefängnis in den vergangenen Jahren zu einem Ausbildungszentrum des Leuchtenden Pfades gemacht. Angehörige konnten wiederholt Schußwaffen und Sprengstoff hineinschmuggeln. Die Konfrontation begann am Mittwoch, nachdem die Polizei den Frauentrakt des Gefängnisses gestürmt hatte, um die Verlegung von 130 Frauen zu erzwingen. Zahlreiche männliche Insassen eilten ihnen daraufhin zu Hilfe und lieferten sich eine Schlacht mit den Sicherheitskräften.
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