Klimaschutz in Berlin: Von C 40 bis Einsparcontracting
Rund 25 Millionen Tonnen Kohlendioxid produzieren die BerlinerInnen pro Jahr. Doch wo? Und wie? Und durch wen? Ein kleines Glossar.
C-40-Gruppe: Weltweite Initiative von 40 Großstädten, die sich für mehr Klimaschutz auf lokaler Ebene einsetzt. Im Rahmen der Weltklimakonferenz auf Bali verpflichtete sie sich, bis zum Jahr 2050 zwischen 60 und 80 Prozent ihres Treibhausgas-Ausstoßes im Vergleich zu 1990 einzusparen. Unterstützt wird die Initiative von Ex-US-Präsident Bill Clinton. Im Mai 2007 hatte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit in New York für eine gemeinsame Klimapolitik der Metropolen geworben. Der erste "C 40 Large Cities Climate Summit" war 2005 in London.
Klimaschutzrat: Im September 2007 von Umweltsenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) berufenes Beratungsgremium des Senats. Der unabhängige Rat löst den von 1990 bis 2006 vom Senat eingesetzten Energiebeirat ab. Er besteht aus 16 namhaften Fachleuten aus Wissenschaft und Energiewirtschaft sowie aus Vertretern der zuständigen Senatsverwaltungen Berlins und der Landesregierung Brandenburg. Bei allen grundsätzlichen klimaschutzpolitischen Fragen, die die Region Berlin betreffen, berät der Klimaschutzrat den Senat. Das ist insbesondere bei der Klimafolgenforschung und Klimafolgenanpassung sowie bei der Fortschreibung des Landesenergieprogramms und der Aufstellung eines Energiekonzepts ab 2010 der Fall.
Landesenergieprogramm 2006-2010: Vom Senat im Juli 2006 beschlossenes Programm zur Erreichung der klimaschutzpolitischen Ziele. Es soll den Energieverbrauch und damit den Ausstoß von Treibhausgasen weiter reduzieren und enthält Maßnahmen für nachhaltige Energieerzeugung und mehr Energieeffizienz. In das Programm sind viele Vorschläge von Wirtschafts- und Umweltschutzverbänden sowie von interessierten Bürgerinnen und Bürgern eingeflossen. Bis 2010 will Berlin die CO2-Emissionen - bezogen auf das Vergleichsjahr 1990 - um 25 Prozent verringern.
Einsparcontracting: Verfahren zur Energieeinsparung, bei dem ein externer Investor die Haustechnik renoviert und dafür für einen definierten Zeitraum die eingesparten Energiekosten erhält. Am Ende profitieren sowohl der Investor als auch der Eigentümer des Gebäudes. Das Konzept verspricht der Gebäudetechnikbranche einen gigantischen Markt. Auf dem Prinzip der Einsparcontractings beruht ein Gebäudesanierungsprogramm von Ex-US-Präsident Clinton, mit dem gegen die Energieverschwendung in den Städten vorgegangen werden soll. Die Initiative wird von 15 Metropolen - darunter Berlin, New York und London - unterstützt.
CO2-Emissionen in Berlin: Über die Hälfte aller verursachten CO2-Emissionen werden von den privaten Haushalten erzeugt (2002 waren es knapp 13 Mio. Tonnen). Hauptnutzungsbereiche, in denen CO2 erzeugt wird, sind Heizung, Warmwasser, Kochen und der Stromverbrauch. Der Anteil von Industrie und Gewerbe (etwa 7 Mio. Tonnen) ist im Vergleich zu anderen industriell geprägten Ballungsgebieten vergleichsweise gering. Hinzukommen Straßenverkehr und öffentliche Gebäude. Insgesamt verbrauchte Berlin 2002 etwa 25 Mio. Tonnen CO2.
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