: Kleingärten im Skat
Ersatzflächen-Pool des Senats löst große Besorgnis bei den Pächtern aus. Protestdemo in zwei Wochen geplant
Die Ankündigung des Senats, er werde zum Zwecke der Stadtentwicklung Tausende Kleingärten räumen, ist vom Landesbund der Gartenfreunde und der SPD kritisiert worden. Die Gartenfreunde wollen am 13. August gegen die Vernichtung von 3.000 Parzellen demonstrieren. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs hat einen Rettungsvorschlag gemacht.
Der Senat hatte einen Pool mit 1.000 Ersatzflächen vorgestellt, auf die Kleingärtner umziehen könnten. Zudem machte er in 19 Kleingartenkolonien ein Verdichtungspotenzial aus, das zusätzliche Gärten bringen könne.
Die Teilung großer Gärten findet der Landesbund in Ordnung, verspricht sich davon aber höchstens 200 zusätzliche Gärten. Mit dem Ersatzflächen-Pool ist er schon weniger einverstanden, weil viele der neuen Flächen am Stadtrand lägen. Ganz und gar nicht in Ordnung findet er, dass insgesamt 3.000 Parzellen geräumt werden sollen. So stehe es in einem Papier des Senats, das dem Landesbund in die Hände gefallen sei, behauptet dessen Geschäftsführer Wolf-Gerhard Wehnert. Während der Senat Ersatzflächen benannt habe, sei unklar geblieben, welche Parzellen geräumt werden müssten.
Der Geschäftsführer würde den Senat am liebsten auf eine Behauptung festnageln, die Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU) 2003 aufgestellt habe: Es seien genug Konversionsflächen vorhanden. Das sehen die Gartenfreunde und die SPD im Bezirk Mitte genauso. Deren Kreischef Kahrs hat dafür einen alten Vorschlag aufgegriffen, den Kleinen Grasbrook zu bebauen. 20.000 Wohnungen hätten hier Platz. Gernot Knödler