: Klage gegen Gottesbezug
■ Freie Humanisten wollen für säkulare Verfassung kämpfen
Mehrere hundert Menschen wollen nach Angaben der „Freien Humanisten Niedersachsen“ gegen den Gottesbezug in der niedersächsischen Verfassung klagen. Diese Privatpersonen wollten die Freien Humanisten unterstützen, sagte der Sprecher der Organisation, Jürgen Gerdes. Die Präambel, die politisches Handeln „in Verantwortung vor Gott und den Menschen“ festschreibt, solle vor dem Bundesverfassungsgericht (BVG) angefochten werden.
In der niedersächsischen Verfassung sei durch den Gottesbezug die religiöse Weltsicht höher als die nichtreligiöse Lebensauffassung gestellt worden, sagte Gerdes. Der Landtag, der die von christlichen Kirchen und jüdischen Gemeinden gewünschte Verfassungsänderung am Donnerstag verabschiedet hatte, habe sich zum Sprecher der Kirchen gemacht.
Er gehe davon aus, daß seine Organisation die Klagen finanziell fördern werde, erklärte Gerdes. Aus juristischen Gründen könnten die Freien Humanisten nicht selber als Kläger auftreten. Sollte die Präambel als konform mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik erklärt werden, würden Gerichte auf europäischer Ebene angerufen.
Die Freien Humanisten Niedersachsen sind eine „freireligiöse Landesgemeinschaft“ und haben rund 15.000 Mitglieder. dpa
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