: Kitas brauchen so teure Computer -betr.: "6.380 Mark pro Computer?", taz-Bremen vom 12.9.1997
Betr.: 6.380 Mark pro Computer, taz vom 12.9.
Bei der Einführung von PC-Technik geht es nicht um die Beschaffung von Spielzeug. Niemand beabsichtigt die Schaffung von Luxusarbeitsplätzen. (...)
Wie lange soll eine Datenerhebung für die Gebührenberechnung dauern? Wie lange soll der Bearbeitungsvorgang im PC andauern und wie schnell und mit welcher Qualität soll der Bescheid erstellt werden? In welches Umfeld und unter welchen Bedingungen wird der/die BürgerIn in der Einrichtung empfangen? Wie können die Einladungen zu Elternabenden bzw. der Speiseplan der Einrichtung gestaltet werden? Will man sich eine mögliche Antragstellung über Internet als Zukunftsvision offen halten? Diese Fragen der Dienstleistungsqualität werden über den PC und die Ausstattung entschieden.
Da die KollegInnen in den KTH's viel Arbeitszeit vor dem PC verbringen werden, wie dem geplanten Softwareeinsatz entnommen werden kann, ist eine körpergerechte und möglichst unschädliche Ausstattung gem. den Rechtsnormen der EU und anderer arbeits rechtlicher Vorschriften, erforderlich. In den KTH's sind überwiegend Frauen beschäftigt. Bei einer eventuellen Schwangerschaft ist es mir wichtig, die Kolleginnen und den Fötus vor den möglichen Auswirkungen eines Technikeinsatzes bestmöglichst zu schützen. Auch dies ist nur über eine geeignete Ausstattung zu haben. (...)
Als ein Personalrat aus dem Sozialbereich hat mich zudem besonders geärgert, wie Personalräte dargestellt wurden. Gerade die Personalräte im Sozialbereich haben im Zusammenhang mit der Technikeinführung immer eine fortschrittliche Position bezogen und einen sinnvollen Technikeinsatz unterstützt und mitgestaltet. Die Dienstvereinbarung zur Technikeinführung, die kündbar ist, ist nie vor dem Hintergrund einer Technik-Verhinderungs-Gesinnung entstanden. Burckhard Rathke,
Amt für Soziale Dienste
Mitte-West
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen