■ Berliner Telegramm: Kirche gegen Räumung von besetzten Häusern
Die Evangelische Kirche in Berlin und Brandenburg hat sich scharf gegen die Räumung von besetzten Häusern in der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam ausgesprochen. Landesjugendpfarrer Bertram Althausen sagte am Wochenende, es sei tragisch und katastrophal, wie die kommunalen Politiker mit den Hausbesetzern umgingen. Es gebe ein berechtigtes Interesse an alternativen Lebensformen, die eine Landeshauptstadt tolerieren müsse. Die Stadt hatte zu Beginn vergangener Woche wegen angeblicher Seuchengefahr das seit fünf Jahren besetzte Haus in der Dortusstraße 5 räumen lassen. Die 27 Besetzer hatten das denkmalgeschützte Haus, das zu einem autonomen Kulturzentrum geworden war, freiwillig verlassen. Aus Protest gegen die Räumung war am Sonntag unter dem Motto „Solidarität mit der Dortusstraße 5 und mit allen Besetzern dieser Welt“ in der Potsdamer Innenstadt eine Demonstration geplant. Sie war vom Sozialarbeiter, Diakon und Kreisjugendwart der evangelischen Kirche, Klaus Hugler, angemeldet worden. Nach Angaben der Veranstalter wurden rund 300 Teilnehmer aus der Potsdamer autonomen Szene erwartet. dap
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
