: Kirche fordert Aufnahme der Chilenen
Hannover (ctx) - Die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) dringt auf eine rasche Entscheidung über die Aufnahme der 14 von der Todesstrafe bedrohten Gefangenen in Chile. Nach einem Treffen mit Angehörigen der Gefangenen sagte der Präsident des Außenamtes der EKD Heinz Joachim Held in Hannover, man dürfe mit dieser Entscheidung nicht warten, bis die Urteile gefällt sind, da die Gefahr einer schnellen Vollstreckung bestehe. Zudem hätten Urteile, die auf Folter basieren, für die EKD keine rechtliche oder moralische Kraft. Mit der bisherigen Entscheidung der Bundesregierung sei er unzufrieden, sagte Held, „ich habe mehr erwartet“. Ziel der EKD sei es, die Ausreisemöglichkeit für die Gefangenen unmittelbar zu erreichen. Held kündigte Initiativen der EKD gegenüber der Bundesregierung an, über deren konkrete Form jedoch der Rat der EKD entscheiden müsse, der sich erst im September zu seiner nächsten Sitzung trifft. Ein Sprecher der Angehörigen gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch Innenminister Friedrich Zimmermann die Angehörigen zu einem Gespräch empfangen werde. Unter den entscheidenden Politikern aller Parteien sei Zimmermann der einzige, der mit den Angehörigen noch nicht gesprochen habe.
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