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Kinemathek ehrt Ludwig Berger

Die verdienstvolle Stiftung Deutsche Kinemathek teilt uns folgendes mit: »Am 6.Januar 1992 wäre der Regisseur Ludwig Berger 100 Jahre alt geworden. Berger wurde in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren vor allem als Regisseur von Kammerspiel- und Märchenfilmen bekannt. In seinen Filmen ist das Konzept eines künstlerischen Unterhaltungsfilms erfüllt: Sie haben Fassade, die betört, eine detailverliebte, opulente Architektur (für die häufig Bergers Bruder, der Filmarchitekt Rudolf Bamberger, verantwortlich ist), zeichnen sich durch elegante und fließende Kamerabewegungen aus, und sie glänzen mit Stars — mit Mady Christians, Willy Fritsch, Käthe von Nagy, Adolf Wohlbürck und Conrad Veidt. Der Kritiker Willy Haas nannte Berger einen Märchenträumer mit Intellekt. Ludwig Berger, dessen künstlerischer Einfluß auf den deutschen Film der zwanziger Jahre immer noch unterschätzt wird, gelang es, Filme herzustellen, die unterhaltend waren, musikalisch durch den Fluß der Bilder, die sich vom Stoff her an ein breiteres Publikum wenden mochten, ohne dabei doch im geringsten auf ästhetische Perfektion, auf Eigenwilligkeit und Raffinement zu verzichten (Ulrich Gregor, 1969).« Soweit die Mitteilung der Kinemathek. Die Retrospektive beginnt heute im Arsenal- Kino; zu sehen sind Ein Glas Wasser (1923), Ein Walzertraum (1925), Ich bei Tag und Du bei Nacht (1932), Walzerkrieg (1933) und zwei Exil- Filme, Pygmalion (1936/37) und The Thief of Bagdad (1940). Zur Hommage an Ludwig Berger erscheint ein Dokumentationsband — und der wird, wie wir die Kinemathek kennen, einmal mehr ebenso nützlich wie prächtig sein. Retrospektive und Begleitbuch werden von Wolfgang Jacobsen und Hans- Michael Bock zusammengestellt; beide haben sich u.a. als Dokumentaristen innerhalb der deutschsprachigen Filmpublizistik jede Menge Meriten erworben. Hommage für Ludwig Berger, im Arsenal-Kino, Welserstraße, Schöneberg

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