: Kinderschutzbund zieht Bilanz
Das Problem der Gewalt gegen Kinder bleibt akut. „Mehr als 1 200 Anfragen zu diesem Thema gingen 1994 bei uns ein“, sagte gestern bei der Vorstellung des Jahresberichts 1994 des Kinderschutzzentrums Hamburg die Sozialpädagogin Lara-Gabriele Winkler. Das entspricht in etwa der Vorjahreszahl.
„60 Prozent der Anfragen bezog sich auf konkrete Fälle von Gewalt gegen Kinder, der Rest betraf eher allgemeine Fragen.“ Das Kinderschutzzentrum Hamburg ist eine Einrichtung des Deutschen Kinderschutzbundes, die bei Gewalt gegen Kinder Betroffenen und Tätern Hilfe anbietet.
Die Problematik des sexuellen Mißbrauchs hatte im vergangenen Jahr mit 62 Prozent der Anfragen den größten Stellenwert bei der Arbeit des Kinderschutzzentrums. In 115 Mißbrauchsfällen konnten zum Teil langfristige Therapien für Kinder und Familien durchgeführt werden. Dabei hat sich vor allem der Einsatz von Musik und Malerei bewährt.
28 Prozent der Anfragen an das Kinderschutzzentrum betrafen 1994 körperliche Gewalt gegen Kinder, 10 Prozent die Vernachlässigung von Kindern. Auslöser der Gewalt seien häufig Konflikte in der Partnerschaft der Eltern oder soziale Probleme, erklärte die Sozialpädagogin. lno
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