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Archiv-Artikel

Kindergeldbetrug?

Komisch, für immer weniger Kinder zahlt der Staat immer mehr Kindergeld. Oder liegt’s an den Ausbildungszeiten?

BERLIN dpa ■ Etliche Eltern erschwindeln sich laut einem Spiegel-Bericht mutmaßlich zu viel Kindergeld. Dem Staat entstehe dadurch möglicherweise ein Schaden in Milliardenhöhe, berichtete das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf Mitarbeiter des Finanzministeriums. Eine Ministeriumssprecherin warnte vor voreiligen Schlüssen. Man müsse eine Analyse abwarten, sagte sie gestern in Berlin. Das Ausmaß in Milliardenhöhe könne sie nicht bestätigen, vereinzelte Betrügereien seien nie auszuschließen. Dem Spiegel zufolge war Ministeriums-Mitarbeitern aufgefallen, dass seit Jahren zwar immer weniger Kinder geboren werden, die Summe der Kindergeldzahlungen aber trotzdem steigt. Derzeit beliefen sich die Ausgaben auf fast 35 Milliarden Euro pro Jahr. Die Erhöhung des Kindergeldes im vergangenen Jahr sei bei den Berechnungen bereits berücksichtigt. Ursache für die Auffälligkeit sei möglicherweise, dass Eltern an verschiedenen Wohnorten Kindergeld beantragen. Dies sei nur schwer aufzudecken, weil die Anträge bundesweit bei rund 16.000 Familienkassen bearbeitet werden. Eine weitere, harmlose Ursache könne sein, dass Kinder ihren Eltern wegen längerer Ausbildungszeiten länger auf der Tasche lägen.