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Kinder im Verkehr

■ Ärzte warnen: Helm auf und angurten!

Schulkinder sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Betroffen sind vor allem Kinder in den ersten beiden Schuljahren als Radfahrer oder auf dem Rücksitz eines Autos. Das belegt eine Studie der Verkehrsunfallforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Sie ergab zugleich, daß erst wenige Kinder auf dem Rad einen Schutzhelm tragen und Kinder auf dem Rücksitz von Autos trotz klarer gesetzlicher Vorschriften vielfach nicht korrekt angegurtet sind.

Die Studie wurde anläßlich des bevorstehenden Schuljahresanfangs vorgestellt. Einhellig appellierten die Veranstalter deshalb an die Eltern: Kinder sollten auf dem Rad generell einen Schutzhelm tragen, ihren Schulweg mit den Eltern trainieren, als Schulanfänger nicht mit dem Rad zur Schule fahren und im Auto auf dem Rücksitz stets angeschnallt sein.

Die Studie der Verkehrsunfallforschung wertet die Unfälle im Großraum Hannover über einen Zeitraum von drei Jahren aus. Danach befanden sich zwölf Prozent aller im Straßenverkehr verunglückten Kinder zwischen sechs und 14 Jahren auf dem Schulweg, die Hälfte von ihnen ging in die erste oder zweite Klasse. Jedes zweite verunglückte Schulkind war mit dem Rad unterwegs. Nur sieben Prozent trugen im vorigen Jahr einen Schutzhelm.

Noch immer sind viele Kinder auch in Autos nicht ausreichend gesichert. Ein Viertel der auf dem Schulweg verunglückten Kinder war laut Studie Mitfahrer in einem Fahrzeug. Weniger als die Hälfte von ihnen war ausreichend in einem speziellen Kindersitz angegurtet, jedes fünfte Kind in einem Unfallauto gar nicht gesichert. Die Studie der MHH ergab: Zwei von drei verunglückten Kindern ohne Gurt erlitten Kopfverletzungen. Ein normaler Dreipunktgurt sichert auch bei größeren Kindern kaum. Ohne Untersitz entstehen auch bei leichten Unfällen schon schwere Bauchverletzungen. dpa

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