: Kieselhorst festgenommen: Steuerhinterziehung?
Kieselhorst festgenommen: Steuerhinterziehung?
Der ehemalige Geldbote Hermann Kieselhorst, der vor zehn Jahren mit 1,1 Millionen Mark verschwunden war, ist am Dienstag mittag auf dem Bremer Flughafen vorläufig festgenommen worden. Der Staatsanwalt begründete die Festnahme mit einem „Anfangsverdacht der Steuerhinterziehung.“ Es lägen Hinweise vor, daß Kieselhorst Einkünfte nicht angegeben und versteuert habe.
Kieselhorst hatte sich in der vergangenen Woche überraschend in einer Fernsehsendung zu Wort gemeldet, nachdem er zehn Jahre lang untergetaucht war. In dieser Zeit hatte die Bremer Polizei vergeblich nach dem Geldboten gefahndet, der sich am 14. Juli 1981 mit zwei Geldsäcken aus Bremen abgesetzt hatte. In dem Fernsehinterview hatte Kieselhorst erklärt, er sei damals durch Erpresser zu der Tat gezwungen worden. Einen Geldsack mit 700000 Mark habe er behalten und von den Zinsen gelebt.
Die Bremer Staatsanwaltschaft hatte im Juli dieses Jahres die Akte geschlossen, da der Fall verjährt war. Der Staatsanwalt erklärte gestern, nach den öffentlichen Äußerungen von Kieselhorst werde nun wegen des Verdachtes der Steuerhinterziehung ermittelt. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
