piwik no script img

KewenigDas Einhorn unter den Künstlern

James Lee Byars, „The Unicorn Horn in the white circle“, 1984 Foto: Stefan Müller; Courtesy KEWENIG, Berlin

Wo traf James Lee Byars das Einhorn, das ihm sein Horn schenkte? Könnte das die „Perfect Question“ sein, die der US-amerikanische Künstler suchte? Ja, denn sie wird nicht beantwortet. Perfect war für den 1932 in Detroit geborenen, exzentrischen Anzugträger, der stets mit Handschuhen und Zylinder auftrat und seine Augen gerne mit einem schwarzen Seidentuch verschleierte, das unerreichbare Ideal. 1997 ist er in Kairo gestorben, wo er auf der Suche nach dem perfekten Glas war.

Kewenig hat ihm nun einen „Palace of Perfect“ errichtet, mit Werken, vornehmlich aus den 1980er Jahren. Da bestimmte schon die Liebe zum Erhabenen, zu Gold und exaltiertem Luxus sein Werk. Das Horn des Einhorns – tatsächlich der Stoßzahn eines Narwals – ruht in der blendend weißen Gischt der Rüschen eines weißen Seidentuchs. Der antike bronzene Dolch aus dem Nordirak steckt in der Wand eines kleineren Raumes, der ganz mit Blattgold ausgekleidet ist („The Dagger“, 1989). Einfach, prachtvoll und keinesfalls pompös. wbg

Bis 13. 4., Di.–Sa. 11–18 Uhr + nach Vereinbarung, Brüderstr. 10

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen