: Kenia öffnet Todeszellen
Regierung amnestiert 28 zum Tode verurteilte Häftlinge und wandelt 195 Todesurteile in lebenslange Haft um
NAIROBI ap ■ Auf Anweisung von Präsident Kibaki sind gestern 28 Häftlinge aus kenianischen Todeszellen entlassen worden. Innenminister Awori sagte, die Häftlinge hätten bereits Haftstrafen zwischen 15 und 20 Jahren verbüßt und sich dabei gut geführt. Die Todesstrafen von 195 Gefangenen wurden in lebenslange Haft umgewandelt.
Die neue Regierung denke anders, sagte Awori. Es gebe keine Rechtfertigung, Verurteilte so lange in Haft zu nehmen. Die Todesstrafe wurde in Kenia seit 1987 nicht mehr vollstreckt. Kibaki hatte im Dezember eine oppositionelle Allianz zum Wahlsieg geführt und damit die 39-jährige Herrschaft der Kanu-Partei beendet. Justizminister Murungi hat die Todesstrafe als barbarisch bezeichnet und erklärt, die Regierung hoffe, sie in der neuen Verfassung abschaffen zu können. Die kenianische Menschenrechtskommission vermutet rund 1.270 Häftlinge in den Todeszellen des Landes.