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■ Zur PersonKeinen Laufpaß

„Eine Lüge ist bereits drei Mal um die Erde gelaufen, ehe sich die Wahrheit die Schuhe anzieht“, zitiert Horst-Jürgen Lahmann Mark Twain und lacht. Für die Gerüchte, das Rathaus habe ihm den Laufpaß gegeben und wolle seinen Vertrag nicht verlängern, hat der offizielle Bremer Vertreter in Berlin nur Spott übrig. Noch bis zum 1. Juni organisiert Lahmann in der Hauptstadt die sogenannte Roland-Runde und bringt Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft sowie den Medien an einen Tisch. Dann ist Schluß. „Mein Vertrag läuft aus. Aber das war von Anfang an so geplant. Von einer Verlängerung ist nie die Rede gewesen. Und ich weiß auch gar nicht, ob ich das wollte.“ Daß sein Engagement in Berlin nur ein Job auf Zeit sein würde, war für Lahmann auch aus anderen Gründen sonnenklar: „Spätestens mit dem Umzug der Bremer Landesvertretung von Bonn nach Berlin wäre Schluß gewesen.“

Deshalb habe er sich von Anfang an auf den 1. Juni eingestellt. Das Datum ist für den Juristen auch in anderer Hinsicht ein besonderer Tag: Er wird 62 Jahre alt und will in Pension gehen. „Ich habe dann 75 Prozent meiner Bezüge erdient. Mehr könnte ich gar nicht bekommen.“ Nach der Pensionierung will sich Lahmann als Anwalt niederlassen. „Das wollte ich schon lange.“ Da die Bremer Vertretung frühstens 1999 nach Berlin zieht, könnte sich Lahmann zwar durchaus vorstellen, zeitweilig als Bremen-Vertreter in die Bresche zu springen – möglicherweise als Anwalt. Allerdings nur in Teilzeit. kes

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