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Keine Realos mehr im Vorstand der AL

Berlin. Die Alternative Liste — der Berliner Landesverband der Grünen — hat seit Samstag einen Geschäftsführenden Ausschuß (GA), der allein vom linken Parteiflügel beherrscht wird. Eine Landesdelegiertenkonferenz (LDK) in Kreuzberg wählte mit Andreas Schulze, Angelika Hirschmüller, Jochen Esser, Sabine Erdmann und Anke Borcherding fünf Personen in den GA, die allesamt dem linken Flügel angehören. Der GA nimmt in der AL die Funktion eines Vorstandes wahr. Die Realos hätten keine Kandidaten ins Rennen geschickt, erläuterte der Abgeordnete Bernd Köppl auf Anfrage. Unter den Realpolitikern der AL habe es keinen gegeben, der bereit gewesen wäre, erneut »in einem linksdominierten Vorstand zu arbeiten«.

Mit den fünf neugewählten Vorständlern ist der laut Satzung siebenköpfige GA noch nicht komplett. Zwei Plätze hätten am Samstag nicht besetzt werden können, weil es zu den bereitstehenden Kandidaten keine Gegenkandidaten gegeben habe, hieß es. Auf ihrer nächsten LDK werde die AL erneut versuchen, die zwei freigebliebenen Vorstandssitze zu besetzen.

Daneben beschlossen die Delegierten ein Frauenstatut, das noch einmal die Quotierung in allen Gremien der Partei festschreibt. Besondere Rechte werden Frauen auch in Parteiversammlungen eingeräumt. In allen Fragen, die Frauen betreffen, sollen diese das Recht haben, gesondert darüber abzustimmen und damit gegebenfalls eine neue Debatte zu erzwingen. Die Landesdelegiertenkonferenz beschloß darüberhinaus eine Resolution, in der die Verlegung des Regierungssitzes nach Berlin begrüßt wird. Die AL fordere allerdings eine »ökologische, soziale und demokratische Hauptstadt«. taz/dpa

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