piwik no script img

Keine Millionen für Gotha

■ Millionenschenkung erwies sich als Ente/ Größenwahn wurde zum Verhängnis

Gotha (adn) — Gerührt und dankbar angesichts verfallender Bausubstanz und leerer Stadtkassen hatten am vergangenen Freitag die Stadtväter von Gotha einen Scheck über 7,2 Millionen Mark als Schenkung einer 87jährigen ehemaligen Gothaerin aus den Händen ihres angeblichen Sohnes entgegengenommen. Daß sich das Millionengeschenk schon einen Tag später als reine Ente und der Überbringer als mehrfach im gesamten Bundesgebiet gesuchter Betrüger und Fälscher entpuppte, ahnten sie nicht.

Doch der Größenwahn wurde Heinz-Gunther Weselowski alias Hans Weseloski alias Hans Werding alias... zum Verhängnis, zierte er doch am Samstag das Titelbild der 'Thüringer Allgemeinen‘ bei seiner „großherzigen Scheckübergabe“. Dem Direktor des Arnstädter Bahnhofshotels, wo Weselowski als Architekt Hans Werding logiert hatte, war die falsche Identität aufgefallen. Der Hoteldirektor alarmierte die Kriminalpolizei, die den Betrüger im Gothaer Hotel „Zum Mohren“ festnahm.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen