: Keine Länderhilfe für die Dasa
■ Niedersachsen weist den Scherf-Rettungsvorschlag als „abenteuerlich“ zurück
Das niedersächsische Wirtschaftsministerium hat den Vorschlag von Bürgermeister Henning Scherf als „abenteuerlich“ bezeichnet, wonach Bund und Länder notfalls den Daimler-Industriezweig Luftfahrt „auffangen“ könnten. Scherf hatte am Mittwoch vor Bremer Dasa-Betriebsräten einen solchen Vorschlag für den Fall gemacht, daß sich der Daimler-Konzern von der Luftfahrt trennen wolle.
Wirtschaftsminister Peter Fischer erklärte dazu gestern, der Fall Lemwerder sei nicht mit der aktuellen Situation um die Sanierungspläne der Dasa vergleichbar. Scherfs Vorschlag sei auch nicht mit der Wirtschaftsministerkonferenz abgestimmt. Die Minister wollten den Konzern nicht aus seiner unternehmerischen und sozialen Verantwortung entlassen.
Der Bremer Dasa-Betriebsrat Peter Zimmermann hat unterdessen gestern behauptet, die Dasa habe ihre Luftfahrttochter Airbus langfristiger als bisher zugegeben gegen Dollarverluste abgesichert. Es gebe ein internes Papier, in dem von einer zusätzlich vorgenommenen Absicherung bei einem Dollarkurs „von über 1,50 DM“ die Rede sei. Dasa-Chef Manfred Bischoff hatte am 15. September Behauptungen zurückgewiesen, nach denen die Luftfahrttochter Airbus gegen den Dollarverfall durch Kurssicherungsgeschäfte abgesichert sei.
Der Betriebsrat bestätigte zudem Äußerungen von Airbus-Geschäftsführer Hans-Joachim Gante, wonach das Airbusmanagement sich auf absehbare Zeit einen höheren Kurs des Dollar abgesichert habe, als er dem Sparprogramm „Dolores“ zugrunde liege. Dennoch soll an „Dolores“, das nach Betriebsratsangaben rund 15.000 Arbeitsplätze kosten wird, festgehalten werden. dpa
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