: Keine Grünen–Stimmen für Späth
Der „kleine Parteitag“ der baden– württembergischen Grünen hat sich gestern in Heidelberg mit großer Mehrheit gegen einen Vorstoß ihres Landtags–Fraktionschefs Fritz Kuhn ausgesprochen, die Wahl eines CDU–Ministerpräsidenten Späth ins Auge zu fassen. Wie die taz berichtete, hatte Kuhn mit Unterstützung von 14 anderen Landesprominenten vorgeschlagen, im Fall eines Verlusts der absoluten CDU–Mehrheit bei den Landtagswahlen im kommenden Frühjahr die Wahl eines Ministerpräsidenten Späth mitzutragen, um dann während der Legislaturperiode mittels „wechselnder Mehrheiten“ grüne Inhalte im Landesparlament durchzusetzen. Eine knappe Mehrheit der Versammlung dagegen plädierte in dem „Meinungsbild“ für ein Konzept wechselnder Mehrheiten ohne eine Wahlaussage für Späth. Bei der teilweise heftigen Debatte auf der Veranstaltung traten fast alle Delegierten, die nicht zu den Unterzeichnern des Kuhn–Papiers gehörten, gegen dessen Vorstoß auf. Die Karlsruher Grünen kündigten an, im Falle einer Wahlaussage für Späth keinen Landtagskandidaten aufzustellen, der Kreisverband Emmendingen forderte den Rücktritt Kuhns.
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