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Keine Feier für einen Christen

■ Einheitsgottesdienst ohne Kirchenchef

„Für mich als evangelischen Christen ist die Vorstellung, durch einen Sicherheitskordon gehen zu müssen, um einen Gottesdienst besuchen zu können, unerträglich“. Heinz Hermann Brauer, Präsident des Kirchenausschusses der Bremischen Evangelischen Kirche hat aus diesen „ganz privaten Gründen“ seine Teilnahme am ökumenischen Gottesdienst in der Ansgarii-Kirche am 3. Oktober abgelehnt. Nichts liege ihm jedoch ferner, als damit „ein politisches Signal zu setzen“.

Zum Tag der Einheit besuchen Bundespräsident, Bundeskanzler und andere hohe PolitikerInnen aus dem In- und Ausland Bremen. Brauer versteht, daß die aus Sicherheitsgründen ausgewählte Ansgarii-Kirche weiträumig abgeschirmt werden muß. Bonn hätte es gern gesehen, wenn der traditionelle Gottesdienst am 3. Oktober dieses Jahr im Dom stattgefunden hätte. Das war den Sicherheitsleuten jedoch zu unsicher, da sich vor dem Dom das Volk an Marktbuden verlustiert. Der Kirchenausschuß stimmte daher der Ansgarii-Kirche als zentralem Ort zu. Brauer fragt sich jetzt, ob ein Gottesdienst zum Staatsakt überhaupt sinnvoll sei. Schließlich habe Bremen ein schönes und repräsentatives Rathaus. „In erster Linie handelt es sich doch um einen politischen Feiertag“, sagt Brauer. „Ich habe nichts gegen den Tag oder die Feiern“. Doch bei der Wiedervereinigung habe er keine spezifische christliche Freude empfunden. fok

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