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Kein Überblick

Gegen einen 67 Jahre alten Unternehmer, der strahlengeschützte Inspektionskameras an indische Atomeinrichtungen verkauft hatte, hat das Hamburger Amtsgericht gestern eine Geldbuße von 45.000 Mark verhängt. Der Mann hatte als Mitinhaber einer Firma für Reaktor- und Medizintechnik 1996 und 1997 drei sogenannte „underwater radiation resistant camera systems“ im Wert von 289.000 Mark ohne Ausfuhrgenehmigung nach Indien geliefert. Laut Anklage nahm der 67jährige dabei in Kauf, daß die Kameras in der Nukleartechnik verwendet werden. Er habe weder böswillig noch mit Absicht gehandelt, beteuerte der Angeklagte. Bei der Fülle von Bestimmungen und Gesetzen habe er einfach die Übersicht verloren.

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