: Kein Nebenprodukt
betr.: „Hoffnungsträger Libanon“, Kommentar von Georg Baltissen, taz vom 2. 3. 05
Der zunehmende Druck auf autoritäre Regime im Mittleren Osten sei, so Herr Baltissen in seinem Kommentar, ein „erfreuliches Nebenprodukt einer in sich widersprüchlichen, aber eben nicht wirkungslosen US-Politik in der Region“. Diese Aussage zeigt den fundamentalen Mangel an Verständnis für die Ernsthaftigkeit der amerikanischen Bestrebungen, Freiheit und Demokratie im „Greater Middle East“ zu fördern. Die Entwicklungen im Libanon und andernorts sind zwar auch unvorhersehbaren Entwicklungen zu verdanken. Aber sie sind kein „Nebenprodukt“, sondern stets primäres Ziel amerikanischer Politik gewesen. Und widersprüchlich war die US-Politik in dieser Hinsicht keineswegs. Es besteht nun eine reelle Möglichkeit, dass die viel verspottete „Domino“-Theorie der Neokonservativen sich realisieren könnte. THOMAS SCHRÖDER, Münster