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Archiv-Artikel

Kein Kommentar! Jetzt traut euch endlich!

Am kommenden Montag kippt ProSieben für die Flirtshow „Liebe isst ...“ seine Nachrichten aus dem Abendprogramm. Wir hätten da noch ein paar andere Vorschläge für dringend notwendige Programmänderungen.

RTL zeigt ab sofort jeden Tag um 20.15 Uhr eine „CSI“-Folge. Alles andere wäre wirtschaftlich unvernünftig. Am Donnerstag haben die Kölner dem Konkurrenten Sat.1 damit ordentlich den Start der Krimiserie „Without a trace“ verhagelt, die im vergangenen Jahr schon mal wegen „CSI“ verschoben wurde. Und dienstags bringen selbst Wiederholungen von „CSI: Miami“ bessere Quoten als so manche Erstausstrahlung selbst produzierter Serien. Was läge also näher als die Mitbewerber auch montags, mittwochs und freitags platt zu machen? Am Montag könnte „CSI: NY“ sogar seinen Sendeplatz behalten und müsste nur noch von Vox zu RTL wechseln.

ARD und ZDF verzichten komplett auf ihr Vormittagsprogramm und senden bis 17 Uhr ausschließlich Telenovelas und Tierdokus wie „Elefant, Tiger & Co“ beziehungsweise „Pinguin, Löwe & Co“ beziehungsweise „Panda, Gorilla & Co“ beziehungsweise „Eisbär, Affe & Co.“ beziehungsweise „Giraffe, Erdmännchen & Co“. Was sagen Sie? Das sei doch schon der Fall? Nee, Moment mal: Am Mittag laufen zur vollen Stunde noch „Tagesschau“ und „heute“, auf die man verzichten müsste, um die Zuschauer nicht unnötig zu irritieren.

ProSieben fasst alle US-Serien, die in den USA riesigen Erfolg haben, aber hierzulande bloß eine überschaubare Fan-Gemeinde, an einem Abend zusammen. Zum Beispiel dienstags: Da könnten „Lost“, „Desperate Housewives“, „Grey’s Anatomy“ und „Invasion“ prima nacheinander weggesendet werden, ohne dass sich jemand davon gestört fühlen müsste, weil zu der Zeit eh alle „Dr. House“ und „CSI“ bei RTL anschauen. Stefan Raab hätte mal Pause mit „TV total“, das wollte man sowieso schon seit längerem vorschlagen. Und die Kollegen in Unterföhring bräuchten nur noch an einem Tag in der Woche schlechte Laune haben, wenn morgens die Quoten eintrudeln.

Die Dritten Programme werden konsequent mit dem WDR-Fernsehen zusammengelegt, sodass es nur noch einen Kanal gibt, der ab 16 Uhr die Lokalnachrichten aus allen Bundesländern nacheinander ausstrahlt und abends Best-Ofs von „Zimmer frei“ (direkt gegen „CSI“). 3sat und Arte werden auch zusammengelegt und danach eingestellt. Das Erste übernimmt „Kulturzeit“ und zeigt die Sendung künftig freitags im Nachtprogramm gegen 1.30 Uhr.

Vox macht endlich Schluss mit dem heillosen Durcheinander von Dokusoaps und US-Krimiserien und unterteilt sein Programm in die „Vox Hometime“ und die „Vox Crimetime“. Von 12 bis 20 Uhr laufen ausschließlich Kochsendungen, Tierarztdokus und Einrichtungs-Shows, danach sind bis 1 Uhr in der Nacht US-Serien zu sehen, für die bei RTL kein Platz mehr war. RTL 2 macht dasselbe, nur andersherum. „24“ läuft ab sofort täglich ab 14 Uhr, aus Jugendschutzgründen müssen geringfügige Kürzungen der Folgen hingenommen werden. Programmplanung kann so einfach sein. Man muss nur den richtigen Riecher dafür haben.

PEER SCHADER