piwik no script img

Archiv-Artikel

Kein Kinderhandel

Betr.: „Das Geschäft mit dem Kinderwunsch“, taz nord vom 10. 11. 06

Im Gegensatz zu Skandinavien leistet sich die deutsche Gesellschaft noch immer Politiker, die Auslandsadoption immer in einem Atemzug mit Kinderhandel nennen. Und das in einem Land, in dem wir angeblich Kindermangel haben, in dem jedes 6. Paar ungewollt kinderlos bleibt und auch homosexuelle Paare gerne Kinder hätten... Vor einigen Jahren war es deswegen politischer Wille, dass diese Exoten unter den Bundesbürgern dann auch bitte für ihren außerordentlichen Wunsch bezahlen sollen und so die „Dienstleistung“ der Prüfung der Befähigung zur Adoption „outgesourct“ und zu privaten Adoptionsvermittlungsstellen übertragen wurde. Diese sind verpflichtet Fachleute vorzuhalten und müssen von den Adoptionsbewerbern finanziert werden. Das sind Kosten, die ja auch wirklich entstehen, wir haben bei ICCO im Jahr 2004 insgesamt 4.000 Euro bezahlt für die Prüfung als Adoptionsbewerber. Nicht für die Vermittlung eines Kindes. Uns wurde von Seiten des Jugendamtes nahe gelegt, uns an eine solche Stelle zu wenden, obwohl wir lieber ohne solche Vermittler ausgekommen wären, weil uns das nicht gefiel, im Falle von Adoption von privater Vermittlung zu sprechen.

Nina Knecht und Elko Laubeck, Delve