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Kein Fahrradständer

■ Anwohnerproteste retteten Autoabstellplatz

Einen wahren Proteststurm hat ein Anwohner der Waller Hoffnungsstraße in seiner Nachbarschaft ausgelöst, als er einem einzigen Autostellplatz in der Straße den Garaus machen wollte. 58 Unterschriften haben die NachbarInnen gesammelt – gegen einen Fahrradständer, den das grüne Beiratsmitglied Dieter Bitomsky vor seinem Haus beantragt hatte. Mittlerweile hat er dieses Ansinnen zurückgezogen „um den Frieden in der Straße zu erhalten“, so Bitomsky.

Seit 1991 können Privatleute, HauseigentümerInnen wie MieterInnen, einen solchen Fahrradstellplatz auf der Straße beantragen. Der muß von der Antragstellerin selbst bezahlt werden – Kosten rund 500 Mark –, kann dann aber von allen benutzt werden, da er auf öffentlichem Grund steht. Erst wenige Anträge sind in Bremen eingegangen – und nicht nur die hohe Investition schreckt die RadlerInnen offenbar ab. Denn der Fall Bitomsky ist kein Einzelfall: Auch in der Neustadt kam es jüngst zu Protesten in der Nachbarschaft wegen eins solchen Radparkplatzes.

Er könne sein Fahrrad doch im Vorgarten anketten, schlugen die Waller AnwohnerInnen Bitomsky vor – denn wenn erst mal ein Autostellplatz wegfalle, könne es Nachahmer geben, die den „Parkdruck unerträglich“ machten. „Autofahrer legen Wert darauf, ihr Fahrzeug dicht am Haus zu parken. Radfahrer auch“, antwortete Bitomsky.

Trotz seiner Resignation in Sachen Fahrradständer ist er dennoch guten Mutes: Da die Nachbarschaft bereits für den Erhalt eines Auto-Parkplatzes ihre Unterschrift hergäbe, sei er sich nun wohl ihrer Unterstützung auch dann sicher, wenn es um solche Dinge gehe wie Kindergartenplätze, Schulen, Verkehrsberuhigungsmaßnahmen...

skai

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