: Kein Ende der Gewalt
■ In Algier sterben zwölf Menschen bei der Explosion von zwei Autobomben
Algier (AFP/dpa/taz) – Zum Ende des Fastenmonats Ramadan sind in der algerischen Hauptstadt am Sonntag abend zwei Autobomben explodiert. Dabei kamen nach Angaben der algerischen Sicherheitsbehörden 12 Menschen ums Leben, 32 wurden verletzt. Die Bomben explodierten in den Stadtbezirken Ain Nadja und Ain Taja, wo sich das größte Militärkrankenhaus Algeriens befindet. Hinweise auf mögliche Täter gab es zunächst nicht. Algerische Tageszeitungen berichteten gestern von weiteren Anschlägen im Lande, bei denen lediglich Sachschaden entstanden sein soll.
Algeriens Präsident Liamine Zéroual verurteilte in einer Rede an die Nation die Anschläge als „barbarische Akte“. Er betonte, er werde sich für die „definitive Ausschaltung“ der gewaltbereiten Fundamentalisten einsetzen. Trotz der neuen Anschläge hielt die Regierung an der angekündigten Aufhebung der vor mehr als drei Jahren verhängten nächtlichen Ausgangssperre fest.
Am Wochenende hatte sich die algerische Terrororganisation „Bewaffnete Islamische Gruppen“ (GIA) zu zwei Bombenanschlägen vom Sonntag vergangener Woche bekannt. Dabei waren 25 Menschen getötet und 90 weitere verletzt worden. Die Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben in der vergangenen Woche 29 mutmaßliche Extremisten getötet. In dem nordafrikanischen Land herrscht seit vier Jahren Bürgerkrieg. Seit 1992 sollen dabei mindestens 30.000 Menschen getötet worden sein.
Im Großraum Paris nahm die Polizei gestern 24 mutmaßliche Anhänger der GIA fest. Ein erster Unterstützungsring der GIA war bereits im November 1994 in Frankreich zerschlagen worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen