Kein Digitaler Wahlstift : Unverfälschte Zumutung
In einer Demokratie dauert Manches eben länger und Unverfälschtes erst recht. Transparenz und Sicherheit einer Wahl sowie die Verlässlichkeit des ermittelten Resultats müssen Vorrang haben. Dem hat sich alles Andere unterzuordnen. Das Wichtigste ist nicht, dass das Amtliche Endergebnis schnellstmöglich vorliegt, sondern, dass es stimmt.
Kommentar von Sven-Michael Veit
Deshalb kann der Digitale Wahlstift bei der Bürgerschaftswahl im Februar nicht als verbindliches Instrument eingesetzt werden. Es spricht nichts dagegen, ihn zu erproben. Das offizielle Resultat aber ist, wie bisher, durch Auszählen der Kreuze auf den Wahlzetteln zu ermitteln. Denn die, und das ist das Vordringliche, können bei Bedarf noch Tage oder Monate später kontrolliert werden.
Manipulationsmöglichkeiten an den Wahlstiften, an den digital lesbaren Wahlzetteln, an den Lesestation und an den Laptops gibt es hingegen mannigfach. Dabei ist nicht entscheidend, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass Missbrauch betrieben wird. Das Vertrauen aller in die Seriosität einer Wahl jedoch darf keinesfalls gefährdet werden.
Die Mandatsverteilung nach den Erststimmen wird wie bisher am Wahlabend vorliegen. Welche Partei oder Koalition die Mehrheit hat, wird also bekannt sein. Unklar sind lediglich die Direktmandate in den Wahlkreisen. Da müssen einige KandidatInnen eben noch zwei oder drei Tage zittern, bevor sie jubeln dürfen oder trauern müssen.
Das ist locker zumutbar.