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Kein Beschluß über Werksschließung

■ ABB-Aufsichtsrat wird Anfang Februar noch nicht entscheiden

Eine endgültige Entscheidung des Asea-Brown-Boveri-Konzerns (ABB) über die geplante Schließung der Kraftwerksproduktion in Pankow steht weiter aus. Die IG Metall teilte gestern mit, der Vorstandsvorsitzende von ABB, Horst Dietz, habe erklärt, daß auf der Aufsichtsratssitzung am 3. Februar keine Beschlußfassung erfolgen werde.

Eine ABB-Sprecherin erklärte in Mannheim, auf der Aufsichtsratssitzung werde über das vorliegende Konzept des ABB-Vorstandes und der Geschäftsführung der Berliner ABB Kraftwerke GmbH gesprochen. Auch danach werde es aber weiter Gespräche mit Gewerkschaft, Betriebsrat und dem Berliner Senat geben.

ABB hatte vor zwei Wochen angekündigt, bis zum Jahresende die Kraftwerksproduktion in Pankow stillzulegen und dort künftig nur noch einen Servicebetrieb unterhalten zu wollen. Von den 415 Arbeitsplätzen sollen 315 entfallen, wobei 85 Berliner Beschäftigte ein Übernahmeangebot zu ABB Mannheim erhalten und 80 Mitarbeiter im künftigen Service- und Vertriebsbereich tätig sein sollen.

Wie die IG Metall weiter erklärte, sollen innerhalb eines noch zu bestimmenden Zeitraumes alle Alternativen diskutiert und die Vorschläge auf ihre Machbarkeit hin geprüft werden. Erst danach werde dem ABB-Aufsichtsrat eine endgültige Beschlußvorlage zur Entscheidung vorgelegt. Die Gewerkschaft hatte die Firmenleitung aufgefordert, die Schließungsabsicht bis gestern zurückzunehmen, und andernfalls mit Kampfmaßnahmen gedroht.

Die geplante Schließung ist in der vergangenen Woche auch von allen Fraktionen des Abgeordnetenhauses scharf kritisiert worden. Das Parlament hatte die Konzernleitung aufgefordert, den Beschluß zurückzunehmen. dpa

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