■ Kaum zu glauben: Öko-Waren zum Discount-Preis
In Dänemark erobern Bio-Milch und Öko-Gemüse die Regale der Supermärkte und die Einkaufstaschen der Kunden, seitdem der größte Einzelhandelskonzern des Landes mit Preissenkungen und Werbung auf Öko-Produkte setzt. In den Super-Brugsen-Supermärkten sind bereits 15 Prozent der verkauften Milch ökologisch erzeugt. Landesweit verdoppelte sich im vergangenen halben Jahr der Marktanteil der Öko-Milch auf über drei Prozent.
Die organisch-biologischen Landwirte, die beiden marktbeherrschenden Molkereikonzerne und die meisten Supermarkt-Ketten vertreiben Öko-Produkte in den normalen Läden des täglichen Einkaufs. „Für uns ist klar, daß wir um die großen Molkereien mit ihrem Distributionsapparat nicht herumkommen. Der Verkauf über Naturkostläden und Märkte fordert von den Verbrauchern zuviel Idealismus“, sagt Torben Stjernholm, Vorsitzender der ökologischen Milchbauern in Dänemark.
Noch bis zum vergangenen Sommer fristeten die Öko-Produkte ein Schattendasein in den Nischen der Kühlregale. Dann entschloß sich Dänemarks größter Einzelhandelskonzern FDB mit seiner Tochter Super-Brugsen zu einer Qualitäts- und Öko-Strategie. Neben Milch gibt es Gemüse aus biologischem Anbau und aus Schweden importierte „garantiert Salmonellen-freie“ Hähnchen. „Seitdem wir die Öko-Waren zu Discountpreisen anbieten, verkaufen wir viermal soviel davon“, sagt Villy Rasmussen, Direktor von Super-Brugsen und FDB. Die meisten anderen Ladenketten schlossen sich den Preissenkungen an.
Annette Boesen vom dänischen Öko-Landeszentrum in Århus hält es nach den jüngsten Erfolgen für realistisch, „zehn Prozent aller im Land verkauften Lebensmittel“ von Bio-Höfen zu liefern. mk
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